alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 119<br />
Römer 15,11<br />
N. T.: [Καὶ πάλιν] Αἰνεῖτε πάντα τὰ ἔθνη τὸν Κύριον, καὶ ἐπαινεσάτωσαν αὐτόν πάντες οἱ λαοί.<br />
A. T. Ps. 117,1: ׃םיãמÛאה־לכ והוחxבÅש םãיוג־לכ הוהxי־תùא ולxלÅה<br />
LXX: Αἰνεῖτε τὸν Κύριον πάντα τὰ ἔθνη, ἐπαινεσάτωσαν αὐτόν πάντες οἱ λαοί.<br />
Die Lesart des Cod. Sin. <strong>und</strong> Al. ist diesmal im Text der LXX vorzuziehen als die schwerere <strong>und</strong><br />
durch den Apostel überdies beglaubigte Lesart. Der Cod. Vat., welcher ἐπαινέσατε liest, kann hier<br />
aus dem Gr<strong>und</strong>text, der ebenfalls die 3. Person imperat. hat, verbessert sein (vergl. Kautzsch z. d.<br />
St.). Eine Veränderung der Personen lieben die LXX auch sonst (z. B. Deut. 32,43). Die Versetzung<br />
der Worte im Zitat des Paulus ist lediglich durch den Zusammenhang provoziert; in einem aramäischen<br />
Texte kann sie sich nicht wohl gef<strong>und</strong>en haben. Dem Zusammenhange nach standen dem<br />
Apostel die Heiden vor dem Geiste.<br />
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Römer 15,12<br />
N. T.: [Καὶ πάλιν Ἡσαΐας λέγει] Ἔσται ἡ ῥίζα τοῦ Ἰεσσαὶ καὶ ὁ ἀνιστάμενος ἄρχειν ἐθνῶν, ἐπ᾽<br />
αὐτῷ ἔθνη ἐλπιοῦσιν.<br />
A. T. Jes. 11,10: ׃ושרxדãי םãיוג וילtא םיãמÅע םtנxל דtמé ע רùשòא יÅשãי ש ùרé ש אוהÅה םויÅב היהxו<br />
LXX: Καὶ ἔσται ἐν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ ἡ ῥίζα τοῦ Ἰεσσαὶ καὶ ὁ ἀνιστάμενος ἄρχειν ἐθνῶν, ἐπ᾽ αὐτῷ<br />
ἔθνη ἐλπιοῦσιν.<br />
Paulus folgt den LXX, hat aber die Worte ἐν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ im Drange der Beweisführung ausgelassen.<br />
Übrigens war der Tag, d. h. also der Tag Christi, da <strong>und</strong> nicht ferner in Aussicht zu nehmen,<br />
wie bei Jesaja.<br />
Die Übersetzung der LXX lässt sich übrigens ganz gut ertragen. Die Übersetzung ῥίζα für ש ùרé ש<br />
ist eine streng wörtliche, wenngleich ש ùרé ש nach Jes. 11,1 hier metonymisch für das, was aus der<br />
Wurzel hervorkommt, also = „Reis“ zu fassen sein wird. Immerhin ist nicht zu verkennen, dass man<br />
den Messias nach anderer Betrachtungsweise auch die Wurzel Isais oder Davids nennen konnte<br />
(vergl. Apok. 5,5; 22,16), sofern er war, ehe denn Abraham ward (Joh. 8,56).<br />
Die Übersetzung καὶ ὁ ἀνιστάμενος ἄρχειν ἐθνῶν für םיãמÅע םtנxל דtמãע רùשòא beruht auf einer eigenen<br />
Auffassung des םtנxל דtמé ע. Die LXX nahmen es für „aufstehen, um ein Panier zu sein“. Ähnlich heißt<br />
Dan. 12,13 ךxל Åרé גxל דé מòעÅתxו: „du wirst dein Losteil antreten“ (vergl. das arabische ámada mit folgendem<br />
<strong>und</strong> Ps. 29,10 „zur Flut sitzen“). Hody (p. 265) sagt: „Stare in signum sive vexillum significat<br />
esse principem, et illum dicuntur quaerere, qui in illum sperant“. In dieser Weise lässt sich die Auffassung<br />
der LXX wohl erklären. Die Übersetzung des Schlusswortes וש xרxדãי durch ἐλπιοῦσιν ist eine<br />
der gelungenen der LXX, welche ihnen einen ökumenischen Charakter aufprägen <strong>und</strong> wodurch sie<br />
ihren Beruf zu diesem großen Werke wiederholt dokumentieren. Die LXX erklären die Stelle offenbar<br />
vom Messias, auf welchen die Heiden hoffen würden. Ihnen folgt Paulus. Dass die orthodoxe<br />
messianische Auslegung des A. T. bei den LXX überhaupt Unterstützung findet, wäre leicht nachzuweisen.<br />
So lesen sie z. B. gleich Gen. 3,15 αὐτός, nicht αὐτό, <strong>und</strong> fassen demnach den Weibessamen<br />
als eine Person.<br />
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