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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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I. Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im Evangelium des<br />

Matthäus.<br />

Matthäus 1,23<br />

Im N. Test.: Ἰδοὺ ἡ παρθένος ἐν γαστρὶ ἕξει καὶ τέκεται υἱόν, καὶ παλέσουσι τὸ ὄνομα αὐτοῦ<br />

Ἐμμανουήλ.<br />

Im A. Test. Jes. 7,14: לtאונמãע ומxש תארקxו ןtב תùדùיé יxו הרה המxלÅעה הxנãה<br />

In den Septuaginta (LXX): Ἰδοὺ ἡ παρθένος ἐν γασρρὶ λήψεται καὶ τέξεται υἵον, καὶ παλέσεις τὸ<br />

ὄνομα αὐτοῦ Ἐμμανουήλ.<br />

Dies Zitat wird eingeleitet durch die Worte: τοῦτο δὲ ὅλον γέγονεν ἵνα πληρωθῇ τὸ ῥηθὲν ὑπὸ<br />

Κυρίου διὰ τοῦ προφήτου λέγοντος. Mit den Worten: „Dies Alles ist geschehen“ fasst Matthäus,<br />

wie Haupt (Die Alttest. Citate in den vier Evangelien, S. 208) richtig bemerkt, Alles, was er bisher<br />

erzählt, zusammen, <strong>und</strong> stellt diese ganze Erzählung unter das <strong>Licht</strong> von Jes. 7,14. Auch die Genealogie<br />

Jesu, die den Anfang, den Höhepunkt <strong>und</strong> Niedergang des Davidischen Hauses berichtet, ist<br />

unter dem τοῦτο ὅλον mit einbegriffen. Schon in dieser Genealogie war vielfach das Gegenteil von<br />

dem geschehen, was nach menschlichem Urteil zu erwarten war. Thamar, Rahab <strong>und</strong> Ruth, ferner<br />

das Weib des Uria hatten das in der Passion Christi dann im höchsten Maß erschienene „Schwache“<br />

Gottes (s. 1. Kor. 1,25) illustriert <strong>und</strong> gezeigt, welche Faktoren an der Genesis Jesu Christi beteiligt<br />

gewesen. Joseph, der Verlobte Marias, war im Begriff gewesen, dieses „Schwache“ Gottes, welches<br />

stärker ist als der Menschen Kraft, draußen ruchbar zu machen. Das Alles war nun ganz wie es Jes.<br />

7,14 beschrieben steht. Es war an dem, dass Gott seinen Sohn in der Weise in die Welt kommen<br />

ließ, dass eine Jungfrau ohne Zutun des Mannes ihn gebar, <strong>und</strong> also das dem David gegebene göttliche<br />

Versprechen eingelöst ward. Dies hatte Jesaja vorausgesagt (Jesaja 7); das lag aber schon in<br />

Gen. 3,15, wo des Weibes Same der Schlange den Kopf zertreten soll. Zu dieser Weissagung ist Jesaja<br />

7 der richtige Kommentar. Wie vormals Adam, so kommt jetzt Ahas, es kommt das Haus Davids<br />

nicht ferner in Rechnung. Sie haben Jehova bis zum Überdruss ermüdet. Jehova selber nimmt<br />

die Sache in die Hand; er selber gibt ein Zeichen (Jes. 7,10-13). So fällt Ahas, so fällt das Haus Davids<br />

mit seinen Männern weg, <strong>und</strong> nur die Jungfrau, die als solche schwanger ist, wird einen Sohn<br />

gebären, den man nennen wird Immanuel. Fürwahr ein σκάνδαλον für Davids Haus <strong>und</strong> seinen König.<br />

Aber gerade dies, was vermeintlich als wirkungslos von Gott veranstaltet wird, tritt hier wie<br />

überhaupt in der Genealogie Jesu ein <strong>und</strong> erweist sich als mächtiger denn alles Menschliche (1. Kor.<br />

1,25). Wir umgehen mit dieser Darlegung des Zusammenhanges in Jes. 7 die weitläufigen Fragen,<br />

ob המxלÅע etymologisch Jungfrau bedeute. Dass dies möglich sei, garantieren uns die LXX, die Jes.<br />

7,14 <strong>und</strong> Gen. 24,43 das Wort durch παρθένος übersetzen, <strong>und</strong> das wird auch von den Auslegern<br />

nicht in Abrede gestellt. Selbst Raschi <strong>und</strong> A. Esra fassen Prov. 30,19 das Wort המלע von der Jungfrau,<br />

sofern erst V. 20 von der Ehefrau geredet wird. Wir begnügen uns, aus dem Zusammenhang, in<br />

welchem dieses Zitat bei Jesaja vorkommt, die Notwendigkeit der Übersetzung „Jungfrau“ erwiesen<br />

zu haben (vergl. auch Haupt, a. a. O. S. 208-212).<br />

Übrigens ist es von nicht geringem Gewicht, dass die LXX hier παρθένος übersetzen. Sie waren<br />

offenbar durch eine alte Tradition geb<strong>und</strong>en, hier ein W<strong>und</strong>erzeichen, gemäß Jesajas Anerbieten, anzunehmen,<br />

nämlich die Geburt Immanuels von einer Jungfrau. Ihnen war der Satz: ἡ παρθένος ἐν<br />

γαστρὶ λήψεται ein Paradoxon, das ebensowenig durch menschliches Urteil leichthin aufgelöst werden<br />

soll, wie jene w<strong>und</strong>erbaren Vorkommnisse in Jes. 11,6-8 („der Wolf wird mit dem Lamme wei-

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