alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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146 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />
LXX 2. Kön. 7,14: Ἐγὼ ἔσομαι αὐτῷ εἰς πατέρα, καὶ αὐτὸς ἔσται μοι εἰς υἱόν.<br />
Ganz nach den Septuaginta <strong>und</strong> getreu nach dem Gr<strong>und</strong>text zitiert. Der Verfasser des Briefes<br />
lässt Gott zum Sohne reden; der Sohn Davids, Salomo, ist eine Abschattung Christi. Wie solches zu<br />
verstehen sei, das lässt sich nur im Zusammenhang mit den Weissagungen des A. T. überhaupt begreiflich<br />
machen. Einen Versuch, dies Alles verständlich zu machen, findet man in der Einleitung zu<br />
meinen Zwölf Messianischen Psalmen. Dr. Tholuck, Das Alte <strong>Testament</strong> im <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong>e, 6.<br />
Aufl., S. 52, <strong>und</strong> in seiner Schrift: Die Propheten <strong>und</strong> ihre Weissagungen, S. 166 f., rechtfertigt die<br />
messianische Erklärung von 2. Sam. 7,14.<br />
_______________<br />
Hebräer 1,6<br />
N. T.: [λέγει] Καὶ προσκυνησάτωσαν αὐτῷ πάντες ἄγγελοι Θεοῦ.<br />
A. T.: fehlt.<br />
LXX Deut. 32,43: Εὐφράνθητε οὐρανοὶ ἅμα αὐτῷ, καὶ προσκυνησάτωσαν αὐτῷ πάντες ἄγγελοι<br />
Θεοῦ· εὐφράνθητε ἔθνη μετὰ τοῦ λαοῦ αὐτοῦ, καὶ ἐνισχυσάτωσαν αὐτῷ πάντες υἱοὶ Θεοῦ.<br />
Wichtig für das Verständnis dieses Zitats ist die Einführungsformel: ὅταν δὲ πάλιν εἰσαγάγῃ τὸν<br />
πρωτότοκον εἰς τὴν οἰκουμένην, die wir übersetzen: „Wo er (Gott) dagegen den Erstgebornen in die<br />
Welt einführt, da sagt er: Und es sollen ihn anbeten alle Engel Gottes“. Das πάλιν bedeutet hier:<br />
„dagegen“, „andererseits“, „auch seinerseits“, vicissim (s. Plat. Laches 193 d ; Gorgias 482 d ; Tab. Cebet.<br />
p. 176). Es hat also nicht den Sinn der zeitlichen Aufeinanderfolge, als ob es ein Psalm sein<br />
müsste, der später fiele, als die vorher genannten <strong>alttestamentlichen</strong> Schriftstellen, also notwendig<br />
Ps. 97,7. Der Verfasser unseres Briefes hat soeben den Beweis geführt, dass Gott den Engeln keineswegs<br />
die Ehre erwies, sie „Sohn“ zu nennen. Jetzt beweist er positiv, dass die Engel zur Anbetung<br />
des Sohnes oder des Erstgebornen, wie er Christum der Abwechslung halber nennt, aufgefordert<br />
wurden. Wo andererseits Gott den Erstgebornen in die Welt introduziert, da ruft er die Engel<br />
zur Huldigung desselben geradezu auf. So weit entfernt ist Gott also davon, die Engel dem Sohne<br />
gleich zu achten. Wo steht aber die Stelle, welche der Hebräerbrief hier ins Auge fasst? Sie findet<br />
sich in der alexandrinischen Erweiterung von Deut. 32,43, ist hier wohl aus der Volksbibel eingefügt<br />
<strong>und</strong> lautet, in Stichen abgeteilt, folgendermaßen:<br />
Εὐφράνθητε οὐρανοὶ ἅμα αὐτῷ,<br />
καὶ προσκυνησάτωσαν αὐτῷ πάντες ἄγγελοι Θεοῦ<br />
(Cod. A υἱοὶ Θεοῦ).<br />
Εὐφράνθητε ἔθνη μετὰ τοῦ λαοῦ αὐτοῦ,<br />
καὶ ἐνισχυσάτωσαν αὐτῷ πάντες υἱοὶ Θεοῦ<br />
(Cod. A ἄγγελοι αὐτοῦ).<br />
„Freut euch über ihn, ihr Himmel, allzumal,<br />
„Und anbeten sollen ihn alle Engel Gottes.<br />
„Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volke,<br />
„Und anerkennen sollen seine Stärke alle Kinder Gottes.“<br />
Der Gr<strong>und</strong> dieser Freude Gottes wird dann im Folgenden von den LXX, ziemlich übereinstimmend<br />
mit dem Gr<strong>und</strong>text, dahin angegeben: dass der Herr das Blut seiner Kinder rächen, Rache