alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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66 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den Evangelien des Markus, Lukas <strong>und</strong> Johannes.<br />
auf angedrungen, auf der Heerstraße (die V. 17 die königliche Straße hieß) durch Edom zu ziehen;<br />
flugs verbessern sie παρὰ τὸ ὄρος παρελευσόμεθα (הלãסxמ etwa s. v. a. דÅצãמ scl. רהה) <strong>und</strong> finden diese<br />
Verbesserung so schön, dass sie sie nochmals am Schluss des Verses als Lückenbüßer für das nicht<br />
verstandene הרé בù xעùא יÅלxג Åרxב einstellen. Ein anderes Beispiel gibt die Volksbibel selbst in jenem Zitat,<br />
welches Petrus (1. Bf. Kap. 4,8) uns bewahrt hat. Hier war dem Übersetzer der Gr<strong>und</strong>text zu absolut<br />
in seiner proverbialen Kürze; er schrieb daher für: alle Freveltaten, welche die Liebe zudecken solle,<br />
viele oder eine Menge (בר) von Freveltaten.<br />
Dass für Jehova auch wohl der Gottesname Elohim steht, ist targumische Manier, <strong>und</strong> die LXX<br />
haben der Volksbibel hier schon den Weg gewiesen. Für Griechen klang διδακτοὶ Θεοῦ besser als<br />
διδακτοὶ Κυρίου.<br />
_______________<br />
Johannes 7,38<br />
N. T.: Ὁ πιστεών εἰς 9μὲ (καθὼς εἶπεν ἡ γραφή) ποταμοὶ ἐκ τῆς κοιλίας αὐτοῦ ῥεύσουσιν ὕδατος<br />
ζῶντος. D. h.: Wer an mich glaubt – wie die Schrift sagt – Ströme lebendigen Wassers werden aus<br />
dessen Innern fließen.<br />
A. T. Prov. 18,4: ׃המxכח רוקxמ עtבé נ לÅחÅנ שיãא יãפ י tרxבãד םיãקÛמòע םãיÅמ D. h.: Tiefe Wässer sind die Reden eines<br />
Mannes, ein quellender Bach, ein Born der Weisheit.<br />
LXX: Ὕδωρ βαθὺ λόγος ἐν καρδίᾳ ἀνρός, τοταμὸς δὲ ἀναπηδύει καὶ πηγὴ ζωῆς. D. h.: Ein tiefes<br />
Wasser ist die Rede im Innern des Mannes, ein Fluss quillt daraus hervor <strong>und</strong> eine Quelle des Lebens.<br />
Die Worte πηγὴ ζωῆς entsprechen dem hebräischen םיãיÅח רוקxמ, <strong>und</strong> so lesen wirklich einige hebräische<br />
Handschriften = Prov. 10,11; 13,14. Wir schicken voraus, dass ἀναπηδύει ein Schreibfehler<br />
für ἀναπιδύει ist, nach Lagarde, Anmerkungen zur griech. Übersetzung der Proverbia z. d. St.<br />
Dass in dem Zitat bei Johannes auf Jes. 58,11 oder Sach. 14,8 gesehen worden, ist eine pure Ausflucht.<br />
Jedoch ist eine Parallele bisher nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Nur Hody, l. c. p. 244<br />
vermutet schon Prov. 18,4. Wir glauben nun, als einziger Ausweg aus dieser Verlegenheit bleibt nur<br />
die Annahme, dass unser Herr nach der Volksbibel zitierte. Von dieser steht uns fest, dass sie eine<br />
Familienähnlichkeit mit den Septuaginta hatte, indem sie ursprünglich aus ihr in die Volkssprache<br />
Palästinas übersetzt worden ist. Nun finden wir bei den LXX zu Prov. Sal. 18,4 folgende Stelle:<br />
Ὕδωρ βαθὺ λόγος ἐν καρδίᾳ ἀνρός, ποταμὸς δὲ ἀναπηύει καὶ πηγὴ ζωῆς. Dies denke man sich nun<br />
in die Volkssprache übersetzt, so ist für καρδία (das Innere) leicht אנxטãב oder ןùטùב hergestellt, (vergl.<br />
LXX zu Prov. 22,18), was im Hebräischen den Bauch, aber auch bloß das Innere eines Dinges bedeutet.<br />
Bei der Retroversion der palästinensischen Worte ins Griechische durch Johannes ergab sich nun<br />
leicht κοιλία, indem ihm καρδία nicht so zur Hand sein mochte. Die zweite Vershälfte nahm nach<br />
dem Vorgang der LXX die Volksbibel etwa so: ein Fluss quillt hervor <strong>und</strong> eine Quelle des Lebens,<br />
was dann bei Johannes zusammengezogen ergibt: (aus dem Innern) fließen hervor Ströme lebendigen<br />
(Quell-)Wassers. Zum Verständnis der ersten Vershälfte bemerken wir nur noch, dass der שיãא<br />
des hebräischen Urtextes <strong>und</strong> auch der ἀνήρ der LXX den Mann, wie er sein soll, den vorbildlichen<br />
Weisen bedeutet (vergl. Prov. 18,20; 19,22; 20,5). Der Weise ist aber im Sinne des Evangeliums der<br />
Glaubende, ὁ πιστεύων εἰς ἐμέ.