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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im Evangelium des Matthäus. 23<br />

_______________<br />

Matthäus 2,23<br />

N. T.: Ὅπως πληρωθῇ τὸ ῥηθὲν διὰ τῶν προφητῶν, ὅτι Ναζωραῖος κληθήσεται.<br />

16 Hieronymus im Komm. zu Jes. 11,1 zu der Stelle: ה ùרxפãי וישרflש<br />

ãמ רùצtנxו teilt uns mit, dass die von<br />

ihm angegangenen gelehrten Hebräer diese Stelle aus Jes. 11,1 ableiteten. In seinem Komm. zu<br />

Matth. scheint er aber noch daran gezweifelt zu haben, indem er sagt: Si fixum de scripturis posuisset<br />

exemplum, numquam diceret, quod dictum est per prophetas, sed simpliciter, quod dictum est<br />

per prophetam. Nunc autem pluraliter prophetas vocans, ostendit, se non verba de scripturis sumpsisse<br />

sed sensum. Nazaraeus sanctus interpretatur. Sanctum autem Dominum futurum, omnis Scriptura<br />

commemorat. Hiermit befindet sich Hieronymus auf der rechten Fährte, wenn er auch noch<br />

nicht ganz das Richtige gef<strong>und</strong>en; denn jenes sanctus ist durch ריãזנ17 vermittelt worden, welches sich<br />

aber von dem רùצtנ des Jesaja gänzlich unterscheidet. Und darauf macht Hieronymus selbst zu Jes.<br />

11,1 aufmerksam. Chrysostomus in der neunten Homilie z. Evang. Matthäi macht die Bemerkung,<br />

diese Stelle müsse in einer von den Juden verlorenen prophetischen Schrift gestanden haben.<br />

Theophylakt bemerkt z. d. St.: ἀγράφως δὲ τυχὸν ἐλέγετο παρὰ τοῖς Ἰουδαίοις (d. h. fortasse absque<br />

etiam scriptura hoc dicebatur apud Judaeos).<br />

Das Beste ist, Ναζωραῖος für einen generischen Namen des Messias zu nehmen, ähnlich wie man<br />

ihn im Talmud (Sanhedr. Cap. XI) den Aussätzigen nennt auf Gr<strong>und</strong> von Jes. 53,4. Darauf führt<br />

auch Act. 22,8, wo der Heiland sich als den Verfolgten Jesum den Nazoräer nennt. Auf diese Fassung<br />

des Ναζωραῖος hat Lightfoot (Horae talm. z. d. St.) hingewiesen, <strong>und</strong> ihm folgt Olshausen,<br />

Bibl. Commentar zu den drei ersten Evangelien z. d. St., desgleichen Wichelhaus z. d. St. Lightfoot<br />

sagt: Addimus, posse Matthaeum intelligi loquentem de humili et vili Salvatoris externa conditione,<br />

quodque per vocem Ναζωραῖος separationem eius innuit atque alienationem ab aliis hominibus; hominibus<br />

veluti despicabilis atque societate hominum indigni. Den Hauptgr<strong>und</strong> für diese Auffassung<br />

sieht Lightfoot darin, dass der Evangelist nicht einen Propheten insbesondere, sondern alle nennt.<br />

Iam vero omnes prophetae fere vilem Christi et abjectam conditionem praedicant, nullus ortum eius<br />

e Nazareth. Und dies ist allein richtig.<br />

In der ganzen Vorgeschichte des Messias, in den Schicksalen seiner Ahnen, die Matthäus Kap. 1<br />

aufzählt, offenbart sich dies, dass der Messias verworfen wird. Sein Vater ist Isaak, den Ismael verfolgt,<br />

ist ferner Jakob, den Esau töten will, ist sodann Perez (Gen. 38,29), den die Mutter verwarf,<br />

Gott aber annahm; sein Vater ist David, der von Isai auf dem Felde Vergessene, als es sich um die<br />

königliche Salbung handelt, David der von Saul <strong>und</strong> später den Ersten seines Volkes Verworfene.<br />

Und so tragen Alle, die den Messias repräsentierten <strong>und</strong> repräsentieren, ein Mal der Schmach <strong>und</strong><br />

der Verwerfung an sich, das ihnen die Welt, die anderen Ursprungs ist als sie, aufgedrückt (vergl.<br />

Hebr. 11,26: τὸν ὀνειδισμὸν τοῦ Χριστοῦ).<br />

Diese Auffassung Lightfoots wird dadurch noch unterstützt, dass der Evangelist nicht<br />

Ναζαρηνός, sondern Ναζωραῖος schreibt. Der breite O-Laut in dem Worte Ναζωραῖος gehört der<br />

unreinen Sprache Galiläas an <strong>und</strong> ist auch sonst in Peräa nachweisbar. Ptolemäus V, 14 nennt die<br />

Hauptstadt von Peräa Gadara Γάδωρα, während Polybius V, 71. 3 <strong>und</strong> im Fragm. XVI, 39, ferner<br />

Plinius V, 18, §. 74 Gadara haben. Über diesen breiten O-Laut vergl. Wichelhaus, De N. T. Versione<br />

Syriaca, S. 47. Dieses absichtliche Hervorheben des galiläischen Patois in dem Namen Nazareth<br />

16 S. zu der Stelle auch Morinus L. 1 Exercitation. 3. cap. 4, §. 3; ferner Erasmus <strong>und</strong> Grotius a. h. 1.<br />

17 Die LXX übersetzen zuweilen Nasiräer durch ἅγιος, Symmachus durch ἀφωρισμένος.

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