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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den Evangelien des Markus, Lukas <strong>und</strong> Johannes. 71<br />

Johannes 19,36<br />

N. T.: [ἵνα ἡ γραφὴ πληρωθῇ] Ὀστοῦν οὐ σουντριβήσεται αὐτοῦ.<br />

A. T. Ex. 12,46: וב־ורxבשãת־אל םùצùעxו<br />

LXX: Ὀστοῦν οὐ σουντρίψετε ἀπ᾽ αὐτοῦ.<br />

A. T. Num. 9,12: וב־ורxבxשãי אל םùצùעxו<br />

LXX: Καὶ ὀστοῦν οὐ συντρίψουσιν ἀπ᾽ αὐτοῦ.<br />

Die Exodusstelle liest συντρίψετε, die Numeristelle συντρίψουσι. Versuchte nun die Volksbibel<br />

eine Ausgleichung beider überlieferten Formen, so war die Form, in welche beide aufgingen, die bei<br />

Johannes zur Verwendung kommende: ὀστοῦν ὐ συντριβήσεται. Dieses Passivum setzte er in beiden<br />

Stellen <strong>und</strong> so fand es der Evangelist. Bei Gesetzesstellen wird solche Konformierung der einen<br />

Textstelle nach der andern den Übersetzern besonders passend erschienen sein (s. oben zu Lk. 2,24).<br />

_______________<br />

Johannes 19,37<br />

N. T.: [ἑτέρα γραφὴ λέγει] Ὄψονται εἰς ὃν ἐξεκέντησαν. D. h.: Sie werden anblicken, den sie erstochen<br />

haben.<br />

A. T. Sacharja 12,10: ורקד־רùשòא תtא יÅלtא וטיãבãהxו D. h.: Und aufblicken werden sie zu mir, den sie<br />

durchbohrt haben.<br />

LXX: καὶ ἐπιβλέψονται πρὸς μέ, ἀνθ᾽ ὧν κατωρχήσαντο. D. h.: Und sie werden auf mich blicken<br />

dafür, dass sie (mich) verspottet haben.<br />

Wie hier der Apostel, so haben auch Apoc. 1,7; Ep. Barnabae Kap. 7 <strong>und</strong> Justin gelesen, zum Teil<br />

auch Theodotion: καὶ ἐπινλέψονται πρὸς μὲ εἰς ὃν ἐξεκέντησαν (gemäß dem Zeugnis des Syro-Hex.).<br />

Was das schwierige יÅלtא anlangt, welches auf Jehova sich bezieht, so lasen es die LXX noch,<br />

ebenso gaben es Aquila <strong>und</strong> Theodotion, Peschitâ <strong>und</strong> Vulg. wieder. Die Volksbibel mochte, gleichwie<br />

ihr Sach. 11,13 die Worte לùא הוהxי anstößig waren, so auch hier das יÅלtא als anstößig weglassen,<br />

<strong>und</strong> so fand es Johannes. Mit dem ἀνθ᾽ ὧν κατωρχήσαντο der LXX <strong>und</strong> des Targ. Jon. wird der<br />

Übersetzer der Volksbibel nichts anzufangen gewusst haben, 42 <strong>und</strong> so restituierte er das von den<br />

LXX in Folge einer verzeihlichen Buchstabenvertauschung (דקר statt רקד) verunglimpfte Wort des<br />

Gr<strong>und</strong>textes; er las wieder ורקד, was nun Johannes, dann Aquila, Theodotion <strong>und</strong> Symmachus richtig<br />

durch ἐξεκέντησαν wiedergaben (vergl. Cappellus, Crit. sac. p. 54). Hitzig schreibt zu der Stelle<br />

Sach. 12,10: „Mordanfall auf Jahve“, einzig hier im A. Test., ist aus einem richtigen Gedanken einfach<br />

abgeleitet. Hitzig erklärt die Stelle einfach aus der Identifizierung des Sendenden mit dem Gesandten,<br />

<strong>und</strong> führt zum Beweis eine wohlfeile rabbinische Regel an: ותומכ םדא לùש וחולxש, nicht ומומxכ,<br />

wie Hitzig zitiert, d. h.: „der Gesandte des Menschen ist wie er selbst“. Wie aber dann, wenn Einer,<br />

Jesus Christus, die Befugnis hatte, sich, als den Eingebornen vom Vater (Joh. 1,18), mit Jehova zu<br />

identifizieren? Wie dann, wenn Christi Geist (nach 1. Petr. 1,11) in Sacharja wirksam war <strong>und</strong> den<br />

Propheten drängte zu dieser allerkühnsten Anschauung von einem „Mordanfall auf Jehova“? Wie<br />

42 Cyrill im Komm. zu den zwölf Propheten S. 783 C beginnt mit dem ἄνθ᾽ὧν κατωρχήσαντο der LXX einen neuen<br />

Satz: „statt dass sie gespottet – werden sie über ihn trauern“.

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