alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht
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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 149<br />
(Cod. A ἀδικίαν)· διὰ τοῦτο ἔχρισέ σε, ὁ Θεός, ὁ Θεός σου ἔλαιον ἀγαλλιάσεως παρὰ τοὺς μετόχους<br />
σου.<br />
Über den oben befolgten Text der Hebräerstelle ist zu sagen, dass der Verfasser einmal dem Cod.<br />
A den Vorzug gibt (εἰς τὸν αἰῶνα αἰῶνος), das zweite Mal aber dem Cod. Vat. (ἀνομίαν). Dieses Zitat<br />
bildet einen Gegensatz zu dem vorigen. Das Hauptmoment des Gegensatzes ist, wie Delitzsch<br />
(im Kommentar z. d. St.) treffend bemerkt, das von Gott abhängige, gestaltwechselnde Dienen (der<br />
Engel) <strong>und</strong> das göttliche, unwandelbare Herrschen (des Sohnes).<br />
Zu πρός bemerkt Bengel kurz <strong>und</strong> treffend (zu V. 7): „ad angelos indirecto sermone, ad filium directo“.<br />
Nur so bringt man dieses Zitat mit dem V. 10 aus Ps. 102 entlehnten formell unter einen Hut;<br />
V. 10 heißt es: „Du hast im Anbeginn, Herr, die Erde gegründet“. Auch enthält Ps. 45, V. 7 wirklich<br />
eine Anrede an den daselbst besungenen König. Wir können uns nicht auf die Begründung einlassen,<br />
dass Ps. 45 wirklich den Messias anrede; man vergleiche meine Zwölf Messian. Psalmen zu<br />
diesem Psalm, S. 275 ff, <strong>und</strong> Delitzsch im Kommentar zu unserer Stelle. Nur so viel resümieren<br />
wir: dass unser Verfasser mit unbestreitbarem <strong>Recht</strong>e, den LXX folgend, hier übersetzt: „Dein<br />
Thron, o Gott, ist immer <strong>und</strong> ewig“. Er findet also Christum hier vokativisch ὁ Θεός genannt, gerade<br />
wie er ihn Ps. 2,7 υἱός angeredet sieht. Wir vermögen die exegetischen Saltomortales nicht mitzumachen,<br />
die zur Umgehung dieser Tatsache in Ps. 45,7 vorgenommen werden; wir bleiben auf<br />
dem sicheren Boden der LXX <strong>und</strong> unseres Verfassers, die sicherlich einer bewährten Tradition folgten.<br />
Ob in V. 9 das erste ὁ Θεός gleichfalls ein Vokativ sei, lässt auch Delitzsch zweifelhaft. Wir<br />
denken aber, die Analogie von V. 8 nötigt jeden vorurteilslosen Exegeten, auch hier den Vokativ <strong>und</strong><br />
die Bezeichnung des Messias als Gott im höchsten Sinne des Wortes zu statuieren. Die Kunst der<br />
Exegese soll uns nicht befähigen, mit der Wahrheit Versteck zu spielen. Auch Aquila hat zunächst V.<br />
7: ὁ θρόνος σου, Θεέ, <strong>und</strong> V. 8 las er, nach Eusebius, Demonstr. ev., p. 181 (nach der Pariser Ausgabe<br />
vom J. 1628 <strong>und</strong> neuerdings nach Gaisford) ebenfalls den Vokativ Θεέ, was auch der Kontext<br />
in der Demonstratio ev. zwingend erfordert. Weder den Juden Aquila, noch den Eusebius wird man<br />
aber einen in dieser Frage interessierten Ausleger des Textes nennen dürfen (vergl. Field, Hexapla<br />
Origen. zu Ps. 45,7 <strong>und</strong> 8).<br />
_______________<br />
Hebräer 1,10-12<br />
N. T.: [καὶ] Σὺ κατ᾽ ἀρχάς, Κύριε, τὴν γῆν ἐθεμελίωσας, καὶ ἔργα τῶν χειρῶν σού εἰσιν οἱ<br />
οὐρανοί 11 αὐτοὶ ἀπολοῦνται, σὺ δὲ διαμένεις· καὶ πάντες ὡς ἱμάτιον παλαιωθήσονται, 12 καὶ ὡσωὶ<br />
περιβόλαιον ἑλίξεις αὐτοὺς καὶ ἀλλαγήσονται, σὺ δὲ ὁ αὐτὺς εἶ καὶ τὰ ἔτη σου οὐκ ἐκλεἱψουσιν.<br />
27<br />
A. T. Ps. 102,26-28: שובxלÅכ ולxבãי דùגùבÅכ םלÛכxו דé מòעÅת התÅאxו ודtבאé י המtה ׃םãימש ךיùדי דùשòעÅמו תxדÅסי ץ ùראה םיãנפxל<br />
28<br />
׃ומתãי אל ךיùתונxשו אוה התÅאxו ׃ופלòחÅיxו םtפיãלòחÅת<br />
LXX Ps. 101,26-28: Κατ᾽ ἀρχὰς τὴν γῆν οὐ, Κύριε, ἐθεμελίωσας, καὶ ἔργα τῶν χειρῶν σού εἰσιν<br />
οἱ οὐρανοί 27 αὐτοὶ ἀπολοῦνται, σὺ δὲ διαμένεις· καὶ πάντες ὡς ἱμάτιον παλαιωθήσονται, καὶ ὡσωὶ<br />
περιβόλαιον ἑλίξεις αὐτοὺς καὶ ἀλλαγήσονται, 28 σὺ δὲ ὁ αὐτὺς εἶ, καὶ τὰ ἔτη σου οὐκ ἐκλεἱψουσιν.<br />
Der Cod. Al. der LXX liest: κατ᾽ ἀρχάς σὺ Κύριε τὴν γῆν etc. Unser Verfasser, dem der Gegensatz<br />
zwischen „Sohn“ <strong>und</strong> „Engeln“ im Sinne liegt, setzt das σύ obenan. Die LXX haben hier aus<br />
dem 13. Verse das Κύριε eingefügt, <strong>und</strong> unser Verfasser folgt ihnen. Das Κύριος ist beide Male für<br />
הוהי gesetzt. Wie kommt nun der Verfasser des Briefes dazu, diese Aussage, die der Gr<strong>und</strong>text auf<br />
Jehova bezieht, von dem Sohne gelten zu lassen? Er ward dazu nicht durch das von den LXX einge-