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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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180 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den katholischen Briefen <strong>und</strong> in der Offenbarung Johannis.<br />

folgende Berufung auf den allwissenden Gott eine gewaltige Stütze (s. Calvin zu V. 12 im Kommentar<br />

zum Petrusbriefe). Am Schluss schließt sich der Apostel wieder den LXX an.<br />

_______________<br />

1. Petrus 3,14.15<br />

N. T.: Τὸν δὲ φόβον αὐτῶν μὴ φοβηθῆτε μηδὲ ταραχθῆτε, 15 Κύριον δὲ τὸν Χριστὸν ἁγιάσατε.<br />

13<br />

A. T. Jes. 8,12.13: ׃ושיãדxקÅת ותé א תואבxצ הוהxי־תùא ׃וצי ãרòעÅת אלxו וא xריãת־אל וארומ־תùאxו<br />

LXX: Τὸν δὲ φόβον αὐτοῦ οὐ μὴ φοβηθῆτε οὐδὲ μὴ ταραχθῆτε, 13 Κύριον αὐτὸν ἁγιάσατε.<br />

Petrus las in seiner Übersetzung ארומ mit dem Plural-Suffix: „ihre Furcht“, „das, was sie fürchten“,<br />

ganz recht, da ja vom Volke, also einer Mehrheit, im Vorigen die Rede war, <strong>und</strong> in V. 13 der<br />

Plural םùכòאÅרומ auch V. 12 den gleichen Plural einem Übersetzer nahelegte. Im Übrigen geht er einfacher<br />

zu Werke als die LXX (er liest μή statt οὐ μὴ; μηδὲ statt οὐδὲ μὴ der LXX). Hauptsache ist ihm<br />

der Schlusssatz: Κύριον δὲ τὸν Χριστὸν ἁγιάσατε. Diese von Griesbach <strong>und</strong> Tischendorf rezipierte<br />

Lesart ruht auf den Codd. A. B. C. Sin., der Vulg., Syr. utr. Cop. Sah. Arm., während die Recepta<br />

τὸν Θεόν liest. Wir folgen Tischendorf, zumal da dieser Übergang von Jehova Zebaoth auf Christus<br />

bei den Aposteln nichts Befremdliches hat. Die Worte Simeons (Lk. 2,34): ἰδοὺ οὗτος κεῖται εἰς<br />

πτῶσιν sehen auf Jes. 8,14. Paulus (Röm. 9,33), wie auch Petrus selbst (Kap. 2,7), deuten nebst dem<br />

chaldäischen Targum die Worte: לושxבãמ רוצxלו ףùגùנ ןùבùאxלו auf den Jehova = Messias. Daher ist Petrus<br />

ganz im <strong>Recht</strong>, auch schon Jes. 8,13 von Christus auszulegen.<br />

In dem ושיãדxקÅת ותé א liegt nach Deut. 6,13 der Sinn: „Ihn allein sollt ihr heiligen“, wie solches die<br />

LXX durch αὐτῷ μόνῳ λατρεύσεις richtig übersetzt haben. Diese Exklusivität, die im Gr<strong>und</strong>text<br />

liegt, hat Petrus durch die Einfügung von δέ gut wiedergegeben. Sie sollen Niemand als heilig, <strong>und</strong><br />

in Folge dessen als zu fürchten, ansehen, außer den Herrn, Christum.<br />

N. T.: Ἀγάπη καλύπτει πλῆθος ἁμαρτιῶν.<br />

A. T. Prov. 10,12: הבÅהòא הùסÅכxת םיãעשxפ־לכ Åעxו<br />

_______________<br />

1. Petrus 4,8<br />

LXX: Πάντας δὲ τοὺς μὴ φιλονεικοῦντας καλύπτει φιλία.<br />

Hier haben wir ein Zitat, in Jak. 5,20 hatten wir nur eine Reminiszenz. Der Apostel folgt nicht<br />

den LXX, sondern der Volksbibel. Auch Huther hält es für zweifelhaft, dass Petrus hier unmittelbar<br />

aus dem Gr<strong>und</strong>text geschöpft habe (im Kommentar, S. 201, Note). Die LXX haben hier ganz verkehrt<br />

übersetzt: „Alle, die nicht streitsüchtig sind, bedeckt Liebe“. Sie verstanden den Gr<strong>und</strong>text<br />

nicht. Die Volksbibel emendiert hier, <strong>und</strong> Petrus wie Jakobus, die ja unabhängig voneinander schrieben,<br />

sind abhängig von ihr. Vielleicht war der Volksbibel der Gr<strong>und</strong>text םיãעשxפ־לכ לÅע, weil zu absolut,<br />

bedenklich; daher schrieb sie בר: „eine Menge von Sünden deckt die Liebe zu“. Solche Ermäßigungen<br />

des Textes sind ganz targumisch (vergl. oben zu Joh. 6,45), aber an unserer Stelle ist die Ermäßigung<br />

auch ganz berechtigt, denn die Liebe kann nicht alle Freveltaten zudecken; ein solcher<br />

Satz ist nur in dem proverbialen Ton der Sprüche Salomos zulässig, immer aber cum grano salis zu<br />

verstehen.

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