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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 129<br />

1. Korinther 15,32<br />

N. T.: Φάγωμεν καὶ πίωμεν, αὔριον γὰρ ἀποθνήσκομεν.<br />

A. T. Jes. 22,13: ׃תומנ רחמ יãכ ותשxו לוכא<br />

LXX: Φάγωμεν καὶ πίωμεν, αὔριον γὰρ ἀποθνήσκομεν.<br />

Die Infinitivi absoluti dienen in der Gr<strong>und</strong>stelle wie öfter zur Aufforderung <strong>und</strong> Ermahnung, Etwas<br />

zu tun; vergl. 1. Kön. 22,30; Jer. 31,2 <strong>und</strong> Ewald, Lehrb., §. 328. Seltsam ist, dass Calvin an<br />

dieser Stelle das Zitat verkennt <strong>und</strong> auf ein epikuräisches Sprichwort rät. Wetstein z. d. St. gibt freilich<br />

ähnlich lautende Aussprüche bei den Griechen an, <strong>und</strong> besonders hat Horaz Ähnliches aufzuweisen,<br />

aber an unserer Stelle liegt offenbar ein Zitat vor.<br />

_______________<br />

1. Korinther 15,45<br />

N. T.: [Οὕτως καὶ γέγραπται] Ἐγένετο ὁ πρῶτος ἄνθρωπος Ἀδὰμ εἰς ψυχὴν ζῶσαν, [ὁ ἔσχατος<br />

Ἀδὰμ εἰς πνεῦμα ζωοποιοῦν.]<br />

A. T. Gen. 2,7: היÅח שùפùנxל םדאה יãהxיÅו<br />

LXX: Καὶ ἐγένετο ὁ ἄνθρωπος εἰς ψυχὴν ζῶσαν.<br />

Nach oberflächlicher Betrachtung könnte man dieses Zitat für eine bei den Juden (s. A. Esra zu<br />

Gen. 16,3) beliebte Asmachta halten, für einen minder strengen Beweis, einen Beweis, der unter<br />

Brüdern Wert hat, aber sonst nicht. Fern aber sei es von uns, solches dem Apostel zuzumuten. Es<br />

liegt auch in der Zitationsformel: οὕτως καὶ γέγραπται keinerlei Andeutung einer mindern Beweiskräftigkeit,<br />

wie selbst Kautzsch (S. 89) noch gr<strong>und</strong>los behauptet. Für Paulus sind eben die Worte<br />

der Genesis, nach dem Ausspruch des Hieronymus, „quot verba, tot sacramenta“. Es ist der geschichtliche<br />

Stil für ihn prophetischen Inhalts. Im Blick auf Christus, den zweiten Adam, <strong>und</strong> im<br />

Blick auf das, was der Mensch durch Christum geworden, liest er Gen. 2,7. Hierbei setzt er die<br />

Worte πρῶτος <strong>und</strong> Ἀδάμ zu den Textworten der Genesis hinzu, was die Antithese, welche von<br />

Christo, dem zweiten Adam, handelte, erforderte. Da wird ihm nun der erste Adam ganz klein <strong>und</strong><br />

der zweite Adam allein groß. Der erste Adam ist nur eine lebende Seele, allen Bedürfnissen <strong>und</strong> allerlei<br />

Elend bloßgestellt; Widerstandskraft, mit anderen Worten Leben setzender, Leben schaffender<br />

Geist, ist nicht in ihm. Er lebt nur; jedoch die Quelle seines Lebens lag von Anfang an in Gott, nicht<br />

aber in ihm selbst; diese Quelle war Gottes Bild, in welchem der Mensch seinen Standpunkt erhielt<br />

(nach der Gen. 2,7 ergänzenden Stelle Gen. 1,26). Nachdem Adam diesen Standpunkt verlassen, ist<br />

die Wiedererlangung desselben bedingt durch den andern Adam, der zu einem Leben setzenden<br />

Geist geworden. Es betrachtet also Paulus diese Stelle Gen. 2,7 vom Standpunkt der Erlösung aus;<br />

<strong>und</strong> da steht Adam in des Apostels Augen lediglich auf der untersten Staffel, wogegen Christus auf<br />

der obersten Staffel zu stehen kommt. Adam <strong>und</strong> Christus sind die zwei großen Angelpunkte, um<br />

die herum sich die gesamte Entwicklung der Menschheit dreht. Im Vergleich zu diesen zwei Angelpunkten,<br />

Adam <strong>und</strong> Christus, sind alle anderen, die Entwicklung der Menschheit bestimmenden<br />

Faktoren völlig untergeordneter Natur.<br />

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