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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> im Evangelium des Matthäus. 41<br />

vorgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sodann einen Gr<strong>und</strong> dafür gesucht haben; eine Umstellung, die auch im Deut.<br />

manche Codd. haben. Auch das Gedicht des Phokylides beginnt mit dem Verbot des Ehebruchs <strong>und</strong><br />

der Unzucht (V. 3); dasselbe stammt von einem alexandrinischen Juden. Bei den Palästinensern war<br />

aber jedenfalls die uralte Reihenfolge im Gebrauch, wie uns die Bergpredigt (Mt. 5,21.27) <strong>und</strong> unsere<br />

Stelle Kap. 19,18 zeigen. Daneben mochte der geschriebene Text der an die LXX sich anschließenden<br />

syrischen Volksbibel das Verbot des Ehebruchs dem des Totschlages voranstellen. Ohne solche<br />

Annahme lässt sich das Auseinandergehen in so bekannten Dingen bei Zeitgenossen gar nicht<br />

vorstellen.<br />

Zum Schluss hören wir noch, was Eichhorn, Allgemeine Bibliothek der bibl. Literatur Th. V, S.<br />

890 über die Reihenfolge der Gebote sagt. Dieser Gelehrte sagt: „So haben auch wohl Lukas<br />

(18,20) <strong>und</strong> Markus (10,16) ihren (hebräischen) Urtext gemeinschaftlich dahin abgeändert, dass sie<br />

das sechste Gebot vor dem fünften setzten; denn da Paulus (Röm. 13,9) <strong>und</strong> Philo mehrmals diese<br />

Stellung der Gebote wählen, so darf man annehmen, dass es eine rabbinische Anordnung der Gebote<br />

gab, nach welcher dieselben, zufolge der vermeinten größeren Wichtigkeit des einen vor dem andern,<br />

anders als im Dekalog gestellt waren; <strong>und</strong> die genannten Schriftsteller, an diese Neuerung gewöhnt,<br />

behielten dieselbe bei“.<br />

Es ist jedenfalls richtiger, statt bloß von einer rabbinischen Anordnung der Gebote zu reden, sofort<br />

auf den textus receptus jener Zeit, auf die Volksbibel, zurückzugreifen <strong>und</strong> diese für jene Umstellung<br />

verantwortlich zu machen.<br />

Das dem Markus eigentümliche μὴ ἀποστερήσψης (10,19) ist jedenfalls aus der Erinnerung des<br />

Petrus dem Markus zugeflossen <strong>und</strong> enthält die dem reichen Jüngling gegenüber sehr passende<br />

Mahnung, den Lohn nicht vorzuenthalten, worauf das Gesetz <strong>und</strong> die Propheten wiederholt hinweisen<br />

(Deut. 24,16, wo Cod. Al. der LXX οὐκ ἀποστερήσεις μισθόν hat; ferner Jer. 22,13; Mal. 3,5;<br />

Sirach 4,1 – an letzteren zwei Stellen findet sich ebenfalls ἀποστερεῖν). Es ist ein unbegründetes<br />

Vorurteil, dass Jesus bei der Aufzählung der ἐντολαί sich gerade auf den Dekalog beschränkt haben<br />

müsse. Andere wollen in diesem Zusatz des Markus das zehnte Gebot sehen (vgl. Geffcken, Über<br />

den Dekalog S. 140).<br />

N. T.: Τίμα τὸν πατέρα καὶ τὴν μητέρα.<br />

A. T. Ex. 20,12: ךùמãא־תùאxו ךיãבא־תùא דtבÅכ<br />

_______________<br />

Matthäus 19,19<br />

(Vergl. Mk. 10,19; Lk. 18,20)<br />

LXX: Τίμα τὸν πατέρα σου καὶ τὴν μητέρα σου.<br />

N. T. Matth. 19,19: Ἀγαπήσεις τὸν πλησίον σου ὡς σεθυτόν.<br />

A. T. Lev. 19,18: ךומכ ךòע tרxל תxבהאxו<br />

LXX: καὶ ἀγαπήσεις τὸν πλησίον σου ὡς σεαυτόν.<br />

Über den Mangel der Suffixe hinter πατήρ <strong>und</strong> μητήρ s. zu Mt. 15,4. Was wir am Schlusse des<br />

vorigen Zitats bemerkten, gilt auch von diesem Zitat; das καὶ ἀγαπής τὸν πλησίον σοῦ ὡς σεαυτόν<br />

fehlt den anderen Synoptikern. Sehr verkehrt hält aber Origenes es für ein Einschiebsel; wo sollte<br />

das hinführen, wenn wir die Reden Jesu bei den Synoptikern quantitativ gegeneinander abwägen

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