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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief. 159<br />

damit der Eintritt in den Besitz des Heilsguts uns möglich werde. – Deshalb fehlt auch bei dem ersten<br />

<strong>Testament</strong> nicht der für die Verwirklichung eines <strong>Testament</strong>s erforderliche Tod“. – Des Verfassers<br />

Meinung ist: Gott weist auch am Sinai durch Mose darauf hin, dass der Tod dazwischengekommen;<br />

Blut ist geflossen, das Blut des <strong>Testament</strong>s, welches Gott euch geboten hat, wodurch nunmehr<br />

das <strong>Testament</strong> eröffnet <strong>und</strong> die darin verschriebenen Güter euch zuteil werden. Die Hälfte des Blutes<br />

goss Mose auf den Altar <strong>und</strong> besprengte das daselbst liegende B<strong>und</strong>esbuch, geht also gleichsam<br />

in den Himmel hinein <strong>und</strong> macht dort Gott, den höchsten Richter, willig, das <strong>Testament</strong> seines Sohnes<br />

zu vollstrecken <strong>und</strong> zu gewähren, was dieser versprochen; mit der andern Hälfte besprengt er<br />

das Volk, dass es gesühnt sei, um fortan zu leben von den Heilsgütern dieses <strong>Testament</strong>s. Unser Verfasser<br />

ruht bei seiner Darstellung jenes Vorgangs in Ex. 24 gewiss auf der wohlverbürgten Tradition<br />

(s. Delitzsch zu Hebr. 9,20).<br />

_______________<br />

Hebräer 10,5-7<br />

N. T.: [Διὸ εἰσερχόμενος εἰς τὸν κόσμον λέγει] Θυσίαν καὶ προσφορὰν οὐκ ἠθέλησας, σῶμα δὲ<br />

κατηρτίσω μοι· 6 ὁλοκαυτώματα καὶ περὶ ἁμαρτίας οὐκ ηὐδόκησας. 7 Τότε εἶπον· ἰδοὺ ἥκω, ἐν<br />

κεφαλίδι βιβλίου γέγραπται περὶ ἐμοῦ, τοῦ ποιῆσαι, ὁ Θεός, τὸ θέλημά σου.<br />

8<br />

A. T. Ps. 40,7-9: ׃ילע בותכ רùפtס־תÅלãגxמãב יãתאב־הtנãה יãת xרÅמא זא ׃תxלאש אל האטòהÅו הלוע םãינxזא תxצÅפח אל החxנãמו חÅבùז<br />

9<br />

׃יãתxצÅפח יÅהלא ךxנוצ xר־תושòעÅל<br />

LXX Ps. 39,7-9: Θυσίαν καὶ τροσφορὰν οὐκ ἠθέλησας, σῶμα δὲ κατηρτίσω μοι· ὁλοκαύτωμα<br />

καὶ περὶ ἁμαρτίας οὐκ ᾔτησας (Cod. Al. Ἐζήτησας). 8 Τότε εἶπον· δοὺ ἥκω, ἐν κεφαλίδι βιβλίου<br />

γέγραπται περὶ ἐμοῦ· 9 τοῦ ποιῆσαι τὸ θέλημά σου, ὁ Θεός μου, ἠβουλήθην.<br />

Dieses Zitat lautet fast buchstäblich mit den LXX übereinstimmend. Statt ηὐδόκησας findet sich<br />

in LXX Cod. Vat. ᾔτησας, Cod. Al. ἐζήτησας. Vielleicht dass unser Verfasser in der Volksbibel zu<br />

dem ηὐδόκησας Veranlassung fand, denn für eine Absichtlichkeit bei der Wahl dieses Ausdrucks<br />

lässt sich kein Gr<strong>und</strong> absehen.<br />

Bei so schwierigen Stellen, wie die vorliegende, dürfen wir nur dann unser exegetisches Gewissen<br />

für beruhigt halten, wenn es uns gelingt, den Gr<strong>und</strong>text <strong>und</strong> zwei so notorische Zeugen für sein<br />

Verständnis, wie die LXX <strong>und</strong> den Hebräerbrief, miteinander auszugleichen <strong>und</strong> Harmonie in ihre<br />

Aussagen zu bringen. Was dachte sich der Übersetzer der LXX bei der Phrase: יãל תיãדכ םãיÅנxזא, wenn er<br />

übersetzt: σῶμα δὲ κατηρτίσω μοι, d. h.: „einen Leib hast du mir bereitet“? Dass er also las <strong>und</strong><br />

nicht etwa, wie Grotius <strong>und</strong> Bleek wollen, ὤτια δὲ καηρτίσω μοι, wird auch dadurch erwiesen, dass<br />

die versio Syro-hexaplar., welche eine wortgetreue Übersetzung der LXX ist, im Text hat:<br />

; d. h. eben: σῶμα δὲ κατηρτίσω μοι, welche Lesart unsere Reste der Hexapla als<br />

die der LXX kennen. Sah der Übersetzer nun etwa das Aushöhlen der Ohren, wie Etliche meinen,<br />

für eine Redensart a potiore an <strong>und</strong> glaubte dadurch sich berechtigt, den Leib für die Ohren zu substituieren?<br />

Das wäre beispiellos <strong>und</strong> lächerlich. Wenn aber, wie wir in den Zwölf Messianischen<br />

Psalmen, S. 123 f., bewiesen, das „Durchbohren“ der Ohren in Ps. 40,7 die Annahme zum ewigen<br />

Knecht Gottes besagt, behufs der Erfüllung des ganzen Willens <strong>und</strong> Rates Gottes („du hast mich dir<br />

zum ewigen Knecht gemacht“ – an Stelle der Opfer), so ist der Übergang vom Gr<strong>und</strong>text zur Übersetzung<br />

deutlich. Die Durchbohrung der Ohren als Bild der Übernahme einer Person in ein bleibendes<br />

Dienstverhältnis war den Griechen unbekannt. Sie pflegten den Sklaven Male auf den Körper<br />

zu brennen. Mit kühnem Griff wählt also der Übersetzer eine mit den Worten des Gr<strong>und</strong>textes sich

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