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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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128 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />

Pfingstgabe als Geißel der Gemeinden mit nicht <strong>und</strong>eutlichen Worten charakterisiert. Wir lernen<br />

hier nebenbei den Gr<strong>und</strong> kennen, weshalb alle außerordentlichen Pfingstgaben im Sande verliefen;<br />

das Außerordentliche, das ihnen anhaftete, veranlasste bald einen prahlerischen Gebrauch, <strong>und</strong> so<br />

ward die Ostentation der Totengräber der an sich guten Gaben des Heiligen Geistes. Es ist bei unserer<br />

Stelle die schwierige Frage ganz Nebensache, worin das γλώσσαις λαλεῖν bestanden habe. Es<br />

kommt für unsern Zweck nicht darauf an, ob, wie Bleek (Studien <strong>und</strong> Kritiken 1829, 2. Bd., 1.<br />

Heft) will, dasselbe bestanden habe in einem hochpoetischen Reden, welches seltenere, dunklere<br />

Ausdrücke in sich vereinigte, oder aber (wie die gewöhnliche Meinung ist) in fremden Sprachen<br />

verschiedener anderer Völker. Das Zitat ist bei beiden Erklärungsweisen des γλώσσαις λαλεῖν ganz<br />

angemessen.<br />

_______________<br />

1. Korinther 15,25<br />

N. T.: Ἄχρι οὗ θῇ πάντας τοὺς ἐχθροὺς ὑπὸ τοὺς πόδας αὐτοῦ.<br />

A. T. Ps. 110,1: ׃ךיùלxגÅרxל םéדòה ךיùבxיéא תיãשא־לÅע<br />

LXX: ἕως ἂν θῶ τοὺς ἐχθροὺς σου ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου.<br />

Dies ist kein eigentliches Zitat, sondern eine in den Gedankengang verschmolzene Zeitbestimmung<br />

aus Ps. 110. Auch das πάντας vor τοὺς ἐχθροὺς ist dem Gedankengang zulieb eingefügt. Aus<br />

Ps. 110,1 wird hier noch etwas mehr herausgeholt, als für den ersten Anblick darin zu liegen schien.<br />

Der Psalmvers wird zur Bestimmung der Dauer des königlichen Regiments Christi von der Himmelfahrt<br />

an bis zur Vollendung der Welt verwendet. Dieses Stadium des königlichen Regiments<br />

Christi geht zu Ende, wenn alle Feinde ihm zu Füßen gelegt sind. Dann tritt eine neue, ewig währende<br />

Form des Verhältnisses der Erlösten zu Gott in dem Sohne ein. Über die dogmatische Bedeutung<br />

dieser Stelle vergl. Calvin, Institutio l. II, 14, 3.<br />

Statt „als Schemel deiner Füße“ sagt Paulus (ähnlich wie Mt. 22,44) „unter deine Füße“. Er löst<br />

das Bild auf <strong>und</strong> denkt griechisch, vielleicht auch um diese Stelle Ps. 110,1 mit Ps. 8,7 konform zu<br />

machen. An allen anderen Stellen des N. T., wo Ps. 110,1 zitiert wird, ist freilich das Bild des Schemels<br />

beibehalten (Mk. 12,36; Lk. 20,42; Act. 2,35; Hebr. 1,13; 10,13). S. oben zu Mt. 22,44.<br />

_______________<br />

1. Korinther 15,27<br />

N. T.: Πάντα [γὰρ] ὑπέταξεν ὑπὸ τοὺς πόδας αὐτοῦ.<br />

A. T. Ps. 8,7: וילxג Åר־תÅחÅת התÅש לé כ<br />

LXX: Πάντα ὑπέταξεν ὑποκάτω τῶν ποδῶν αὐτοῦ.<br />

Dies ist ebenfalls ein dem Beweisverfahren des Apostels einverleibtes Zitat, daher auch das γάρ<br />

hier eingefügt wird. Die Stelle hat keine weitere Bedeutung für die Frage nach dem Text, aus dem<br />

Paulus zitiert.<br />

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