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alttestamentlichen Zitate Neuen Testament. - Licht und Recht

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116 Die <strong>alttestamentlichen</strong> <strong>Zitate</strong> in den paulinischen Briefen <strong>und</strong> im Hebräerbrief.<br />

Römer 12,19<br />

N. T.: [γέγραπται γάρ] Ἐμοὶ ἐκδίκησις, ἐγὼ ἀνταποδώσω, λέγει Κύριος.<br />

A. T. Deut. 32,35: ׃(םלxג Åר טומת תtעxל) םtלãשxו םקנ יãל<br />

LXX: Ἐν ἡμέρᾳ ἐκδικήσεως ἀνταποδώσω ὅταν σφαλῇ ὁ ποὺς αὐτῶν.<br />

Paulus stimmt mit dem hebräischen Texte, dem Hebräerbrief (10,30) <strong>und</strong> Onkelos überein, <strong>und</strong><br />

verlässt die LXX, mit welchen der Cod. Sam. <strong>und</strong> Philo (Alleg. p. 61) stimmen. Der Umstand, dass<br />

Paulus hier, wie auch sonst, mit Onkelos stimmt, weist auf einen Rückhalt, den seine besonderen<br />

Lesarten in der Tradition hatten. Selbst Kautzsch (S. 77) kann nicht umhin zu sagen: der Konsensus<br />

mit Onkelos (םtלÅשòא אנòאÅו אתונערופ יÅמדק) führe dahin, „ut Pauli allegationem ad traditionem quandam<br />

scholasticam referamus. Annon maxime mirum esset, Onkelosum Pauli aequalem (? ?) et fortasse<br />

contubernalem prorsus in eandem loci illius interpretationem incidisse, nisi certa quaedam interpretandi<br />

forma iamdudum extitisset?“ So viel ist richtig, dass das dem Onkelos zugeschriebene Targum<br />

<strong>und</strong> Paulus a. u. St. auf der gleichen Tradition beruhen, die auch in die Volksbibel Eingang gef<strong>und</strong>en<br />

haben wird. Was das Einzelne anlangt, so lasen die LXX nach Cappellus, Crit. sacra, S. 56, hinter<br />

יל ein Strichlein <strong>und</strong> vermuteten eine Abbreviatur für םויxל (vergl. ein anderes Beispiel zu Hebr.<br />

10,37-38). In םtלãש, welches ein ἅπαξ λεγ. <strong>und</strong> Substantiv ist, vermuteten sie ein Verbum, <strong>und</strong> ohne<br />

viel um die grammatikalische Zulässigkeit bekümmert zu sein, übersetzen sie: ἀνταποδώσω. In diesem<br />

Stücke bestimmten die LXX die traditionelle Übersetzung, wie denn wirklich Paulus (<strong>und</strong> Onkelos)<br />

καὶ ἀνταποδώσω übersetzen. Schwieriger ist es, die Quelle des Zusatzes λέγει Κύριος zu finden,<br />

die auch die Parallelstelle Hebr. 10,30 im Cod. Al. (Vat. fehlt) D*** E. K. L. u. a. m. Syr. post.<br />

Chrysost. Theodoret. liest. Wir denken uns, dass die Volksbibel zur Erleichterung des Gr<strong>und</strong>textes,<br />

den wir oben ausgeschrieben haben, ein „dicit Dominus“ (scl. tunc, quum vacillat pes eorum) völlig<br />

nach dem Zusammenhange des mosaischen Liedes (s. dort V. 37.40) eingeschoben habe. Paulus <strong>und</strong><br />

der Hebräerbrief folgen der Volksbibel in dem Zusatz λέγει Κύριος.<br />

_______________<br />

Römer 12,20<br />

N. T.: Ἀλλὰ ἐὰν πεινᾷ ὁ ἐχθρός σου, ψώμιζε αὐτόν· ἐὰν διψᾷ, πότιζε αὐτόν· τοῦτο γὰρ ποιῶν<br />

ἄνθρακας τυρὸς σωρεύσεις ἐπὶ τὴν κεφαλὴν αὐτοῦ.<br />

A. T. Prov. 25,21.22: ׃ושאé ר־לÅע הùתé ח התÅא םיãלחùג יãכ ׃םãימ והtקxשÅה אtמצ־םãאxו םùחל והtליãכòאÅה ךòאÅנש בtער־םãא<br />

LXX: Ἐὰν πεινᾷ ὁ ἐχθρός σου, ψώμιζε αὐτόν, ἐὰν διψᾷ, πότιζε αὐτόν· τοῦτο γὰρ ποιῶν<br />

ἄνθρακας τυρὸς σωρεύσεις ἐπὶ τὴν κεφαλὴν αὐτοῦ.<br />

Ἀλλὰ ἐὰν lesen wir mit Tischendorf Ed. VIII nach Cod. Sin. (ἀλλὰ ἐὰν) A <strong>und</strong> B. Sonst richtet<br />

sich das Zitat getreu nach den LXX <strong>und</strong> nimmt auch die kleinen Abweichungen der LXX vom Urtext<br />

in den Kauf. Die sprichwörtliche Redensart: „Du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt<br />

sammeln“, d. h. also: ihm eine Wohltat erweisen, aber so, dass es ihn brennt, will G. Kuipers in einer<br />

Anmerkung zu „Ritter d’Arvieux’ Reise nach dem Lager des großen Emirs“, S. 365 aus folgender<br />

Bemerkung d’Arvieux’ erklären: „Die Araber legen sich Feuer auf den Kopf, den Arm <strong>und</strong> andere<br />

Teile des Leibes, wo sie einen Schmerz fühlen, <strong>und</strong> darunter ein strumpfartiges Tuch, welches,<br />

langsam verkohlend, seine Wärme dem leidenden Teile mitteilt, <strong>und</strong> schließlich teilt sich das Feuer<br />

dem Fleische so mit, dass ein Mal für immer davon zurückbleibt“. Carsten Niebuhr, Reise nach<br />

Arabien, S. 134, sah, wie ein Mann einen an Leibweh leidenden Knaben durch Daraufhalten eines

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