Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
Frau A´s Sohn, die ungarische Betreuerin anzumelden, was innerhalb weniger Wochen<br />
erledigt war.<br />
Frau A bedauert es sehr, immer wie<strong>der</strong> ihre Angehörigen, vor allem ihren Sohn für<br />
Amtswege zu benötigen. Ihr Sohn ist selbst mit <strong>der</strong> Diagnose Krebs konfrontiert. Die<br />
Enkelkin<strong>der</strong> von Frau A. gehen noch zur Schule und wohnen zudem in Wien, fallen als<br />
Unterstützung also aus.<br />
Frau A. hat <strong>der</strong>zeit Pflegestufe 4 und hofft, bald mehr Pflegegeld zu bekommen, da ihre<br />
Inkontinenz stark fortschreitet und sie zunehmend immobil wird. Sie sieht sehr schlecht und<br />
hat regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt. Allein <strong>der</strong> Transport dorthin kostet jedes<br />
Mal um die € 10, was für Frau A. viel Geld ist, wenn man bedenkt, dass sie insgesamt mit<br />
1.300.-€ auskommen muss, wovon € 1.083 für ihre Betreuerin aufzuwenden sind.<br />
Es ist Frau A. sehr unangenehm, dass ihr Sohn ihr monatlich mit einigen hun<strong>der</strong>t Euro unter<br />
die Arme greifen muss.<br />
För<strong>der</strong>ung erhält Frau A. keine für ihre <strong>Betreuung</strong>, weil ihre ungarische Hilfskraft immer noch<br />
in Ungarn krankenversichert ist.<br />
Dennoch ist Frau A. froh darüber, dass sie in ihrer vertrauten Umgebung versorgt werden<br />
kann, außerdem wüsste sie nicht, wie sie sich ein Pflegeheim finanzieren sollte.<br />
8.4.4 Fall 4: Prekäre Einkommenssituation<br />
Frau Huber 109 , eine 52-jährigen pflegebedürftigen Frau in <strong>der</strong> Pflegestufe 5 aus<br />
Nie<strong>der</strong>österreich, <strong>der</strong>en (bereits im September 2007 gestellter) För<strong>der</strong>antrag schon bewilligt<br />
war, fügt dem Fragebogen eine Aufstellung <strong>der</strong> jährlichen Kosten <strong>der</strong> Pflege und <strong>Betreuung</strong><br />
an.<br />
Waisenrente 408,59 x 14 6.560,20<br />
Pflegegeld 1.111,79 x 12 13.340,40<br />
Familienbeihilfe 341,90 x 12 4.102,80<br />
Summe 24.009,46<br />
Ausgaben für Pflegerin 1.400,- x 15110 21,000,00<br />
Freie Station 200,- x 12 2.406,00<br />
Summe 23.406,00<br />
Mir bleiben für das ganze Jahr nur 603,46<br />
Frau Huber schreibt: „Das sind € 50,- für Verpflegung, Kleidung und sonstigen persönlichen<br />
Bedarf, ohne Wohnkosten. Wie soll man das schaffen?<br />
109 Name von uns erfunden<br />
110 Frau Huber führt in einer Fußnote an: „Sozialversicherungsbeiträge werden durch Zuschuss vom Sozialamt <strong>der</strong> NÖ<br />
Landesregierung bezahlt monatlich 500,- x 12, aber Son<strong>der</strong>zahlung x 15“<br />
Endbericht 116