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Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...

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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />

För<strong>der</strong>ung erhalten, als ausreichend beschrieben. Bei <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Befragten zahlen<br />

Angehörige (zwischen 200,- und 1.000,- € im Monat) zu den Kosten dazu. Die Beratung über<br />

die Legalisierung wurde als mühsam, aber lösbar beschrieben, die meisten Befragten haben<br />

sich selbst (Broschüren, Internet) informiert o<strong>der</strong> wurden von Agenturen beraten.<br />

Nur zwei <strong>der</strong> Befragten geben an, dass zusätzliche Pflege und <strong>Betreuung</strong> durch soziale<br />

Dienste erfolgt, zusätzliche <strong>Betreuung</strong> und Unterstützung durch die Familie gibt es bei allen<br />

Befragten. Die finanzielle Gesamtbelastung wird als vertretbar beschrieben, nur ein Mal als<br />

„kostspielig“.<br />

Verän<strong>der</strong>ungspotential: Die Befragten haben sich in <strong>der</strong> Situation zurechtgefunden, durch<br />

die Bank wird gesagt, dass es die einzige vertretbare Lösung ist und dass das Pflegeheim<br />

abgelehnt wird. Als „beson<strong>der</strong>s schlecht“ wird teilweise <strong>der</strong> administrative Aufwand (2<br />

Befragte), die Grenzen <strong>der</strong> Belastbarkeit <strong>der</strong> Angehörigen (3 Befragte), das Fehlen von<br />

Alternativen bei kurzfristigem Bedarf (3 Befragte) genannt. Ein Befragter sagte, die<br />

Hausbetreuung sei nur eine kurzfristige Alternative, weil „die SlowakInnen bald nicht mehr<br />

kommen“ würden. Als Wünsche an die Zukunft bzw. Verän<strong>der</strong>ungsbedarf werden flexiblere<br />

Dienste genauso genant wie die For<strong>der</strong>ung, dass alle BetreuerInnen legalisiert werden<br />

sollen, Viele Befragten for<strong>der</strong>n höhere Toleranz <strong>der</strong> Öffentlichkeit für das <strong>Betreuung</strong>s- und<br />

Pflegeproblem ein.<br />

Auf die abschließende Frage, was in <strong>der</strong> Situation konkret an<strong>der</strong>s sein sollte, sagen neun<br />

Befragte: „Nichts“. Eine befragte Person wünscht sich eine größere Wohnung, um die zu<br />

betreuende Angehörige in die gemeinsame Wohnung nehmen zu können.<br />

9.2 die 24-Stunden-BetreuerInnen<br />

9.2.1 Empirische Befunde<br />

9.2.1.1 Herkunft <strong>der</strong> HausbetreuerInnen<br />

Klassische Herkunftslän<strong>der</strong> waren seit den neunziger Jahren die Tschechische Republik und<br />

die Slowakei (vor allem über Agenturen in den Herkunftslän<strong>der</strong>n und in Österreich vermittelt),<br />

aus Polen und aus Ungarn (überwiegend durch Mund-zu-Mund Propaganda vermittelt.<br />

Obwohl sich in <strong>der</strong> Herkunft in den letzten Jahren einiges verschoben hat und immer weniger<br />

HausbetreuerInnen aus <strong>der</strong> Tschechischen Republik und zunehmend auch aus <strong>der</strong> Slowakei<br />

kommen 140 (dazu weiter unten ausführlicher), spiegelt die Herkunft <strong>der</strong> angemeldeten<br />

HausbetreuerInnen die tatsächliche Herkunftsstruktur nur unzureichend wie<strong>der</strong>. Ob<br />

legalisiert wird o<strong>der</strong> nicht hängt offensichtlich von <strong>der</strong> (auch österreichischen)<br />

Öffentlichkeitsarbeit in den einzelnen Herkunftslän<strong>der</strong>n, nationalen Mentalitäten, davon, wie<br />

groß <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> TransferleistungsbezieherInnen 141 unter den <strong>Betreuung</strong>skräften in den<br />

140 Das hängt vor allem von den legalen Alternativen innerhalb <strong>der</strong> EU (Staaten ohne Übergangsbestimmungen) und dem<br />

Mittleren Osten, aber auch vom steigenden Lebensstandard und steigenden Einkommen in diesen beiden Län<strong>der</strong>n ab.<br />

141 HausbetreuerInnen insbeson<strong>der</strong>e aus den beiden Nachbarlän<strong>der</strong>n Tschechien und Slowakei, die zu Hause eine<br />

Transferleistung (v.a. Arbeitslosengeld) beziehen, befürchten bei Legalisierung in Österreich durch einen Datenabgleich<br />

zwischen den österreichischen Behörden und den Behörden <strong>der</strong> Herkunftslän<strong>der</strong> bei Entdeckung Nachteile, was diese<br />

Personen von <strong>der</strong> Legalisierung abhält. Diese Befürchtung dürfte bei <strong>Betreuung</strong>skräften, die von weiter her kommen (z.B.<br />

Rumänien) keine relevante Rolle spielen.<br />

Endbericht 149

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