Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
Drittens, Slowakische BetreuerInnen: Anfangs des Jahres 2008 gaben etliche slowakische<br />
BetreuerInnen in mehreren Radiointerviews (in Morgen- und Mittagsjournalen von Ö1) ihrer<br />
Zufriedenheit über die Legalisierung Ausdruck. Argumentiert wurde mit <strong>der</strong> größeren<br />
Rechtssicherheit, mit <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Legalisierung verbundenen höheren gesellschaftlichen<br />
Anerkennung und mit <strong>der</strong> Tatsache, dass erst durch die Legalisierung auch in dieser Arbeit<br />
sozialrechtliche Ansprüche (Krankenversicherung, Pensionsversicherung) in Anspruch<br />
genommen werden können.<br />
9.2.2 Fragebogenbefragung von selbständigen BetreuerInnen<br />
Eine Fragebogen-Aussendung an die bei <strong>der</strong> WKÖ registrierten selbständigen BetreuerInnen<br />
war aus organisatorischen und finanziellen Gründen wi<strong>der</strong> erwarten im <strong>Evaluierung</strong>szeitraum<br />
nicht möglich.<br />
Wir haben daher im Juni 2008 an 500 selbständige, von <strong>der</strong> Agentur „Altern in Würde“<br />
vermittelte BetreuerInnen Fragebögen ausgegeben, aber (bis An fang August 2008) noch<br />
keinen Rücklauf erhalten.<br />
9.2.3 Zusammenfassende Bewertung<br />
Es gibt weniger Informationen über die BetreuerInnen als über die betreuten Personen.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass es innerhalb dieser Gruppe zwei Strömungen gibt<br />
(die sich auf die einzelnen Nationen offensichtlich unterschiedlich aufteilen, siehe unten):<br />
• Eine legalisierungsbereite Gruppe, die an <strong>der</strong> Legalisierung ihrer Tätigkeit<br />
interessiert ist (Anfang Juli 2008 mehr als 8.900 Personen145 ), weil sie dadurch<br />
Rechtssicherheit erreichen, weil sie soziale (öffentliche) Anerkennung mit <strong>der</strong><br />
Legalität ihrer Tätigkeit verbinden und weil sie österreichische<br />
Sozialversicherungszeiten erwerben. Daneben spielt auch <strong>der</strong> „sanfte Druck“ bzw.<br />
die Erwartungshaltung betreuter Personen (ihrer Angehöriger) bzw. von<br />
•<br />
vermittelnden Agenturen nach einer Legalisierung <strong>der</strong> HausbetreuerInnen eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Eine legalisierungsaverse Gruppe, <strong>der</strong>en Größe kaum geschätzt werden kann (die<br />
aber wahrscheinlich trotz allem die Zahl 20.000 nicht übersteigt). Die Gründe sind<br />
vielfältig, etwa weil in <strong>der</strong> Heimat Sozialtransfers bezogen werden und Datenabgleich<br />
und damit Schwierigkeiten (Streichung, Strafen) befürchtet werden, weil das Wissen<br />
und das Bewusstsein über die Legalisierung nicht weit verbreitet ist, weil<br />
Schwarzarbeit in haushaltsnahen Dienstleistungen als „Gewohnheitsrecht“<br />
verstanden wird (das gilt v.a. für Personen, die nicht über Agenturen vermittelt<br />
werden) o<strong>der</strong> weil sie von Agenturen vermittelt werden, die (unabhängig von <strong>der</strong>en<br />
öffentlichen Bekundungen) an einer Legalisierung nicht (übermäßig) interessiert sind.<br />
145 Inklusive jener etwa 400 Personen, <strong>der</strong>en Gewerbeschein <strong>der</strong>zeit ruhend gestellt ist<br />
Endbericht 152