Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
<strong>der</strong> Lehre bis zur universitären Ausbildung. Der Bedarf an Pflege- und <strong>Betreuung</strong>skräften<br />
wird in den nächsten Jahren stetig steigen. Darauf müssen wir uns jetzt vorbereiten.“ 202<br />
Dass das zukünftige Pflege- und <strong>Betreuung</strong>swesen Teil eines steuerfinanzierten Systems<br />
sein muss, das vor allem Menschen mit kleinen Einkommen weniger belastet, da sie keine<br />
Lohnsteuer bezahlen müssen, for<strong>der</strong>t Andreas Khol. Hierzu meinte Khol: „Es wird sich rasch<br />
das Konzept durchsetzen, dass Pflege und 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> ein Teil <strong>der</strong> sozialen<br />
Sicherheit sind und die Aufwendungen dafür aus dem allgemeinen Steuertopf finanziert<br />
werden müssen, nur so kann die gefor<strong>der</strong>te Zukunftssicherheit für alle Betroffenen erreicht<br />
werden.“ 203 Weiters for<strong>der</strong>t er von Sozialminister Buchinger, die Gleichstellung von<br />
selbstständigen und unselbstständigen <strong>Betreuung</strong>skräften in <strong>der</strong> Höhe von 800 Euro, die<br />
Aufhebung <strong>der</strong> Vermögensgrenzen, die Klärung des ab Juli verlangten<br />
Qualifikationsnachweises, die jährliche Wertanpassung des Pflegegeldes, eine verbesserte<br />
Neueinstufung <strong>der</strong> Demenzkranken und ein Bildungs- und Qualifikationsprogramm für<br />
Betreuer und freiwillige Teilzeit-Helfer.<br />
Sabine Mandak, Familiensprecherin <strong>der</strong> Grünen, übt Kritik an <strong>der</strong> Aussage des<br />
Sozialministers, dass die Probleme um die 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> gelöst seinen. Zwar<br />
begrüßte sie die Vorstellung des Sozialministers, Pflege aus Steuermitteln, wie einer<br />
höheren Vermögenssteuer und nicht durch ein Versicherungssystem, zu finanzieren, ist aber<br />
skeptisch bezüglich <strong>der</strong> höheren Besteuerung von Vermögen. Weiters meinte sie, betreffend<br />
die Zahl <strong>der</strong> Anmeldungen <strong>der</strong> <strong>Betreuung</strong>skräfte, „dass nicht einmal 10 Prozent <strong>der</strong><br />
BetreuerInnen angemeldet sind. Darüber hinaus können sich den Wunsch nach Rund-umdie-Uhr-<strong>Betreuung</strong><br />
nur Menschen erfüllen, die hohe Pensionen haben. Trotz Pflegegeld und<br />
För<strong>der</strong>ung bleiben monatliche Kosten von 1.400,- Euro bei Pflegestufe 4 und einem<br />
Nettoeinkommen <strong>der</strong> BetreuerInnen von 685,- Euro.“ 204<br />
10.11.6.2.2 1. April 2008 – 30. April 2008<br />
Am April halten sich Für und Wi<strong>der</strong> zur Arbeit des Sozialministers die Waage.<br />
Die nie<strong>der</strong>österreichische Soziallandesrätin Gabriele Heinisch-Hosek zeigte sich erfreut über<br />
die seitens des Bundesministers gestartete Initiative zur Neugestaltung <strong>der</strong> Pflegevorsorge,<br />
vor allem für Demenz-Kranke und Kin<strong>der</strong> mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen. „Die <strong>Betreuung</strong> <strong>der</strong><br />
Betroffenen erfolgt hier beinahe ausschließlich durch die Angehörigen in <strong>der</strong> Familie. Der<br />
Pflegeaufwand insbeson<strong>der</strong>e bei Demenzkranken ist oftmals zwar geringer, doch bedürfen<br />
die Betroffenen meist einer 24-Stunden-Beaufsichtigung. Wenn es hier zu einer<br />
Neubemessung, und zwar nach oben, kommt, ist Tausenden Familien und ihren<br />
Angehörigen wirklich geholfen.“ 205<br />
202<br />
Becker zu Buchinger. „Weg bei 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> stimmt, Lösung aber noch unbefriedigend“ Utl.: Seniorenbund-<br />
Generalsekretär betont Notwendigkeit weiterer Verbesserungen<br />
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080319_OTS0116&ch=politik (1.7.08)<br />
203<br />
Seniorenbund-Obmann Khol erneuert For<strong>der</strong>ung: „Pflegewesen <strong>der</strong> Zukunft muss Teil eines steuerfinanzierten Systems<br />
sein!“ Utl.: Ablehnung von Buchinger-Aussage, das <strong>Betreuung</strong>sproblem sei „gelöst“<br />
204<br />
Mandak zu Pflege: „Bedarf wird nach 2030 deutlich höher werden“ Utl.: Bei Finanzierung droht nächster Koalitionskrieg – <strong>24h</strong>-Pflege<br />
nicht gelöst http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080320_OTS0093&ch=politik (1.7.08)<br />
205<br />
Heinisch-Hosek: Wichtige Weiterentwicklung im Bereich <strong>der</strong> Kurzzeitpflege. Utl.: Eine Anlaufstelle, eine Beratungsstelle –<br />
und Ausbau des Angebots notwendig<br />
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080423_OTS0259&ch=politik (1.7.08)<br />
Endbericht 203