Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
Das Einkommen meiner Mutter beträgt monatlich netto 1.800,-, davon müssen die Kosten für<br />
Haus, Heizung, Verpflegung und sonstige persönliche Ausgaben bezahlt werden. Was für<br />
eine Möglichkeit gibt es, weitere Hilfe zu erhalten?“<br />
Frau Huber weist darauf hin, dass die Mutter <strong>der</strong> pflegebedürftigen Frau (Stufe 6) bereits 83<br />
Jahr eist und die notwendige <strong>Betreuung</strong>sarbeit nicht selbst bewältigen kann, daher ist eine<br />
24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> nötig.<br />
Kommentar: Da dieser Fragebogen trotz <strong>der</strong> ausführlichen ergänzenden Antworten anonym<br />
bei uns eingetroffen ist, sehen wir uns außerstande, hier eine (durchaus notwendige)<br />
persönliche Beratung anzubieten.<br />
8.4.5 Fall 5: Hoher unbefriedigter Beratungsbedarf<br />
Frau Maier111 , Angehörige einer 95-jährigen pflegebedürftigen Frau aus Wien, beantwortet<br />
(ebenfalls anonym) den Fragebogen sehr ausführlich.<br />
Auf die Frage 3.7 – Information - was hat gefehlt, schreibt sie: „Als ich das erste Mal über die<br />
För<strong>der</strong>ung hörte, fehlte die Information, dass <strong>der</strong> auf die Hälfte herabgesetzte<br />
Sozialversicherungsbeitrag nur 3 Jahre dauert, danach auf das Doppelte ansteigt, ABER die<br />
För<strong>der</strong>ung gleich bleibt. Sehr schade und nach drei Jahren unfinanzierbar o<strong>der</strong> Zwang zum<br />
Wechsel <strong>der</strong> <strong>Betreuung</strong>. ... För<strong>der</strong>ung gehört dann ebenfalls angehoben. BITTE!“<br />
Auf die Frage 4.2 – wie wirkt sich das neue Gesetz auf die <strong>Betreuung</strong> aus? schreibt Frau<br />
Maier: “Die ca. 30,- € Mehrkosten / für die Sozialversicherung für eine <strong>Betreuung</strong>skraft (x 2 =<br />
60,- €) kann man noch verkraften, sodass die Legalisierung vor allem den Betreuerinnen<br />
Sicherheit und einen besseren Status bringt, was sich hoffentlich auf die <strong>Betreuung</strong> positiv<br />
auswirkt (aber die <strong>Betreuung</strong> durch die Pflegerinnen war bisher schon so gut, dass es kaum<br />
besser werden kann).“<br />
Auf die Frage nach Alternativen (Frage 5.1.) schreibt Frau Maier: „Altenheim bzw.<br />
Pflegeheim. Wenn man bedenkt, wie viel sich <strong>der</strong> Staat spart an Zuzahlung zu einem<br />
Heimplatz durch die 24-h-<strong>Betreuung</strong> zu Hause, könnte man ruhig einen adäquaten Zuschuss<br />
für Pflege daheim gewähren (� Gleichheitsgrundsatz!)“. Und die anschließende Frage (5.2),<br />
wieso diese Alternative nicht genutzt wird, schreibt sie: „Die zu betreuende Person will lieber<br />
zu Hause sein, wird so auch individuell bestens betreut und hätte <strong>der</strong>zeit gar keinen<br />
Heimplatz in Aussicht.“<br />
Was tut die <strong>Betreuung</strong>skraft für die zu betreuende Angehörige von Frau Maier (Frage 6.3.)?<br />
„Körperpflege im Bett, Windeln wechseln, Harnsackerl ausleeren und wechseln,<br />
Medikamente, Essen und Trinken verabreichen, Insulin spritzen (nach eingehen<strong>der</strong><br />
Schulung und unter ärztlicher Anordnung, Hausärztin kommt wöchentlich 1x auf Hausbesuch<br />
auf Kontrolle), Kochen, Wäsche wachsen und bügeln, einkaufen, Staubsaugen, Patientin<br />
tagsüber zeitweise in den Rollstuhl setzen.“<br />
Problematisch ist für Frau Maier (Frage 6.10.) die Zukunft: „Ich hoffe, ich kann die<br />
Pflegerinnen behalten, denn <strong>Betreuung</strong>skräfte fühlen sich für die schwere, körperlich<br />
(schweres Heben) und psychisch (wenig Kommunikation, immer/meistens mit ‚Patientin’<br />
111 Name von uns frei erfunden<br />
Endbericht 117