Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
Angehörige treffen (dazu unten mehr), kann, davon ausgegangen werden, dass es für viele<br />
Angehörige die kostengünstigere Variante ist, bei <strong>der</strong> Hausbetreuung dazu zu zahlen, anstatt<br />
bei stationärer Pflege regressiert zu werden. Daher sollte das Problem <strong>der</strong> Anrechnung von<br />
Einkommen und Vermögen gemeinsam mit dem Regressproblem bei <strong>der</strong> stationären<br />
Altenpflege (siehe z.B. Pfeil, 2001, Schmid 2008) betrachtet werden.<br />
10.4 Alternative Heim?<br />
Eine Alternative zur Pflege und <strong>Betreuung</strong> zu Hause könnte die Pflege in Heimen sein, Dazu<br />
im Folgenden Ergebnisse und Bewertungen.<br />
10.4.1 Ansichten <strong>der</strong> Betroffenen<br />
In allen unseren Erhebungen wird überaus deutlich, das sich jene Personen, die eine<br />
Hausbetreuung nutzen (und ihre Angehörigen), einen Wechsel in ein Pflegeheim nicht o<strong>der</strong><br />
nur sehr schwer vorstellen können. Wir haben es hier mit einer Personengruppe zu tun, die<br />
aus den verschiedensten Gründen eine stationäre Pflege und <strong>Betreuung</strong> ablehnt. Dies sollte<br />
in <strong>der</strong> politischen Diskussion respektiert werden, ohne deswegen auf Beseitigung<br />
(Reduktion) von Wettbewerbsvorteilen <strong>der</strong> Hausbetreuung gegenüber <strong>der</strong> Mitfinanzierung<br />
von Heimplätzen durch die Betroffenen (ihre Angehörigen) zu verzichten.<br />
10.4.2 Verän<strong>der</strong>ungen bei den Heimbelagszahlen<br />
Seit Legalisierung <strong>der</strong> Hausbetreuung ist nur in Nie<strong>der</strong>österreich mit einer Verän<strong>der</strong>ung des<br />
Nutzungsverhaltens von Pflegeheimen festzustellen, Seit Beginn des Jahres 2008 steigt die<br />
Nachfrage nach Pflegeheimplätzen in Nie<strong>der</strong>österreich deutlich an, die Wartezeiten auf freie<br />
Heimplätze werden deutlich länger.<br />
Diese Entwicklung ist jedoch nicht auf eine Verän<strong>der</strong>ung durch die Hausbetreuung zurück zu<br />
führen, son<strong>der</strong>n auf die Abschaffung des Angehörigenregresses durch die Novelle zum NÖ<br />
SHG im Dezember 2007.<br />
10.4.3 Planungsschwerpunkte <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
In ihren aktuellen Bedarfs- und Entwicklungsplänen (siehe BMSG 2004:55ff) orientieren die<br />
Län<strong>der</strong> auf einen maßvollen Ausbau von Pflegeheimen, einen Rückbau von Wohnheimen für<br />
alte Menschen und vor allem auf die „Sicherung eines möglichst langen Verbleibs in <strong>der</strong><br />
eigenen Wohnung“ (BMSG 2004:55). Insgesamt ist ein weiterer Ausbau von<br />
Pflegeheimplätzen nur zum Ziel <strong>der</strong> Abdeckung des in den Bedarfs- und Entwicklungsplänen<br />
zu Beginn dieses Jahrzehnts ermittelten Bedarfes geplant, gegebenenfalls noch zum<br />
Ausgleich regionaler Disparitäten (Kärnten, Tirol). In Nie<strong>der</strong>österreich und Vorarlberg wird<br />
zukünftig ganz auf Wohnheimplätze verzichtet, Oberösterreich verfügt bereits jetzt über<br />
Endbericht 166