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Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...

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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />

Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer <strong>der</strong> Volkshilfe Österreich, die Schließung <strong>der</strong> Lücke<br />

zwischen 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> und stationärem Aufenthalt und for<strong>der</strong>t einen<br />

Rechtsanspruch auf Pflegeleistungen, verbunden mit einer von <strong>der</strong> Allgemeinheit getragenen<br />

Finanzierung. „Es geht darum umzudenken, nicht von den Kosten für Pflege zu sprechen,<br />

son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Investition in ein menschenwürdiges Altern.“ 214<br />

10.11.6.2.4 1. Juni 2008 – 1. Juli 2008<br />

Eine „ministeriumsfeindliche“ Phase <strong>der</strong> Berichterstattung ist wenig überraschend mit Beginn<br />

des Monats Juni, kurz vor dem Auslaufen <strong>der</strong> Pardonierung, auszumachen. Eine<br />

„ministeriumsfreundliche“ Berichterstattung ist aus den untersuchten Berichten, abgesehen<br />

von einigen positiven Bemerkungen <strong>der</strong> Parteikolleginnen und Parteikollegen, nicht<br />

festzustellen. Vor allem die ÖVP schoss sich auf den Sozialminister ein und for<strong>der</strong>te die<br />

Entlastung <strong>der</strong> Familien.<br />

So meinte die ÖVP-Familiensprecherin Ridi Steibl am 30.6.08: „Sozialminister Buchinger ist<br />

offenbar gegen den Entlastungskurs für Familien bei <strong>der</strong> Pflege. Morgen endet die<br />

Pflegeamnestie, und damit wan<strong>der</strong>n 95 Prozent <strong>der</strong> Pflegekräfte in die Illegalität.“ 215 Die<br />

schärfste Kritik richtet sich dabei auf die Nicht-Abschaffung des Regress bei <strong>der</strong><br />

Heimpflege 216 , ebenso auf die Beibehaltung <strong>der</strong> <strong>der</strong> Vermögensgrenzen, gegen <strong>der</strong>en<br />

Wegfall sich vor allem sozialdemokratisch geführte Bundeslän<strong>der</strong> sperren würden. Steibl<br />

for<strong>der</strong>t, dass „<strong>der</strong> Sozialminister seine gehorteten 24 Millionen Euro aus seinem Ressort<br />

dafür verwenden soll, den Familien in Österreich eine reale Entlastung zukommen zu<br />

lassen.“ 217<br />

In dieselbe Kerbe schlägt die nie<strong>der</strong>österreichische VP-Soziallandesrätin Johanna Mikl-<br />

Leitner. Konkret wirft sie dem Sozialminister die Einführung eines 24-Stunden-<br />

<strong>Betreuung</strong>smodells vor, das die Mehrkosten für die Legalisierung des Pflegeverhältnisses in<br />

keinster Weise abdeckt. Genauso säumig wie bei <strong>der</strong> 24-Stunden <strong>Betreuung</strong> sei <strong>der</strong> Minister<br />

auch bei einer angemessenen Erhöhung des Pflegegeldes, das zumindest um einen<br />

zweistelligen Betrag angehoben werden müsse. „Jetzt beweisen auch Zahlen und Fakten,<br />

dass beim unsozialen Minister Buchinger akuter Handlungsbedarf besteht und dass sein<br />

Nichtstun auf Kosten <strong>der</strong> Pflegebedürftigen grob fahrlässig ist.“ 218 Dem Bundesmodell hält<br />

Mikl-Leitner das nie<strong>der</strong>österreichische Modell entgegen, dessen Bewilligungen jene des<br />

Bundesmodells übersteigen.<br />

Ebenfalls die Entlastung <strong>der</strong> Familien for<strong>der</strong>n ÖVP-Sozialsprecher Werner Amon und<br />

Seniorenbund-Generalsekretär Heinz Becker. Mit dem „Nein“ zur Pflegeentlastung <strong>der</strong><br />

Familien und dem „Nein“ zur Abschaffung <strong>der</strong> Vermögensgrenze bei <strong>der</strong> 24-Stunden-<br />

<strong>Betreuung</strong> werden Familien enorm belastet. Amon und Becker stützen sich dabei auf<br />

214<br />

Volkshilfe begrüßt Verbesserungen beim Pflegegeld. Utl.: Ein Gesamtkonzept für die Pflege und eine solidarisch finanzierte<br />

Pflegevorsorge stehen immer noch aus.<br />

http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080505_OTS0134&ch=politik (1.7.08)<br />

215<br />

Steibl: Morgen endet Pflegeamnestie, Buchinger gegen Entlastung für Familien. Utl.: Buchinger treibt Familien in die Armut<br />

http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080630_OTS0209&ch=politik (30.6.08).<br />

216<br />

Für die allerdings die Bundeslän<strong>der</strong> und nicht <strong>der</strong> Sozialminister zuständig ist (unsere Anmerkung)<br />

217<br />

ebd.<br />

218<br />

Mikl-Leitner: Mit 1. Juli läuft die Amnestie aus-Buchinger bleibt untätig und unsozial. Utl.: 600. Antrag auf För<strong>der</strong>ung nach<br />

dem NÖ Modell bewilligt-Bundesmodell insgesamt nur 500 Bewilligungen<br />

http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080630_OTS0146&ch=politik (30.6.08)<br />

Endbericht 206

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