Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
8.2.2 Demenz-Prävalenz<br />
8.2.2.1 Demenz<br />
Das Vorhandensein einer demenziellen Erkrankung ist ein möglicher Grund für dauernde<br />
<strong>Betreuung</strong> o<strong>der</strong> <strong>Betreuung</strong> in hohem Ausmaß, und zwar auch unabhängig von <strong>der</strong><br />
Pflegestufe, da es hier oft nicht um Pflege (im Sinne <strong>der</strong> Einstufungsverordnung) geht,<br />
son<strong>der</strong>n um die über die Pflege hinausgehende Beaufsichtigung und <strong>Betreuung</strong><br />
demenzkranker Menschen.<br />
Wie insgesamt bei Behin<strong>der</strong>ungen (vgl. Schmid 2008a:539ff) gibt es auch keine<br />
flächendeckenden Datensätze über das Auftreten demenzieller Erkrankungen. In einer<br />
Annäherung an die Abschätzung dieser Zahlen mag das Konzept <strong>der</strong> Demenz-Prävalenz<br />
dienen (vgl. auch Rupp 2007)<br />
Als Prävalenz wird die Anzahl <strong>der</strong> Kranken in <strong>der</strong> Bevölkerung zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt bezeichnet. Nach umfangreichen Studien aus Industrielän<strong>der</strong>n leiden zwischen 6,5<br />
und 8,7 Prozent <strong>der</strong> Altenbevölkerung an einer Demenz, einer schwerwiegenden<br />
Beeinträchtigung <strong>der</strong> geistigen Leistungsfähigkeit, von <strong>der</strong> vor allem Gedächtnis, Sprache<br />
und Orientierungssinn betroffen sind.<br />
Tabelle 13 Prävalenz von Demenzen nach dem Alter<br />
Altersgruppe e (%) mittlere Prävalenzrate<br />
65-69 1,2<br />
70-74 2,8<br />
75-79 6,0<br />
80-84 13,3<br />
85-89 23,9<br />
90 und älter 34,6<br />
Quelle: (Bickel 1999)<br />
Die Prävalenzrate steigt steil mit dem Alter an. Wie aus <strong>der</strong> Tabelle hervorgeht, verdoppelt<br />
sich die Krankenziffer im Abstand von jeweils etwa 5 Altersjahren. So wird deutlich, dass<br />
nahezu 70 % aller Erkrankten bereits das 80. Lebensjahr vollendet haben. Obwohl<br />
Demenzen auch in jüngeren Jahren auftreten können (sog. präsenile Demenzen), ist ihre<br />
Häufigkeit unter 65 Jahren gering. Demenzielle Erkrankungen erfor<strong>der</strong>n bereits lange vor<br />
eigentlicher Pflegeebdürftigkeit einen hohen Aufwand an <strong>Betreuung</strong>, insbeson<strong>der</strong>e je<strong>der</strong><br />
Form von Beaufsichtigung. Angehörige wollen demenzerkrankte Menschen, auch wenn sie<br />
noch nicht pflegebedürftig sind, also die wesentlichen Funktionen des Alltages noch selbst<br />
verrichten können, in <strong>der</strong> Regel nicht mehr aus dem Auge lassen, da sie Selbst- o<strong>der</strong><br />
Fremdgefährdung befürchten.<br />
Endbericht 75