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Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...

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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />

Während die Druckstrecken und die Broschüre, abgesehen von kleineren<br />

Unklarheiten, als informativ über die 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> bewertet werden<br />

konnten, sind das Inserat und das Informationsblatt zur Legalisierung zwiespältig zu<br />

bewerten. Da Minister Buchinger ohnehin zur Personifizierung einer „Pflegemisere“<br />

gemacht wurde, wäre zu diskutieren, ob es wirklich sinnvoll ist, die Hälfte eines<br />

Inserates für ein Bild des Ministers zu verwenden und lediglich eine halbe Seite für<br />

Informationen übrig zu lassen. Beim Infoblatt fehlen wie erwähnt wichtige<br />

Informationen, vor allem über Än<strong>der</strong>ungen im rechtlichen Bereich.<br />

Wie deutlich geworden ist, steht Minister Buchinger, politisch vor allem von Seiten <strong>der</strong> ÖVP,<br />

im Zentrum <strong>der</strong> Kritik. Wie die Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen zeigt, hat er den schwersten<br />

Stand bei von <strong>der</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> Betroffenen. Einige Fragebogen-Antworten 221 auf<br />

die Frage „Was würden Sie tun, wenn ihre <strong>Betreuung</strong>sperson plötzlich nicht mehr da wäre?“<br />

verdeutlichen dies:<br />

o „Für Minister Buchinger einen Mondflug buchen“<br />

o „Mit meiner Großmutter nach Wien fahren und an <strong>der</strong> Tür des Ministeriums<br />

klingeln.“<br />

10.11.8 Öffentlichkeitsarbeit in <strong>der</strong> Tschechischen Republik<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Tatsache, dass es kaum legalisierte BetreuerInnen aus <strong>der</strong> tschechischen<br />

Republik gibt, haben wir uns die politische Debatte und die Medienaktivität in diesem Land<br />

etwas näher angesehen.<br />

• man weiβ von dem Problem (aber je weiter von <strong>der</strong> Grenze, desto weniger), aber es<br />

ist kein Thema: „Es interessiert bei uns niemanden, es ist die Angelegenheit von<br />

Österreich.“ ist <strong>der</strong> Tenor vieler tschechischer ExpertInnen222 . Auf <strong>der</strong> tschechischen<br />

Seite steht man ungefähr so zu diesem Thema: „Wenn du ins Ausland arbeiten<br />

gehen möchtest, geh, Hauptsache bei uns hast du alles erledigt, angemeldet bzw.<br />

Krankenversicherung abgemeldet“, auf diese Art rechnet man damit, dass die Person<br />

die Krankenversicherung im an<strong>der</strong>en Land zahlt und sich selbst darum kümmert.<br />

• Attraktiv ist hauptsächlich kurzzeitige Migration – wegen <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

Sprachkenntnisse, wegen des Verdienstes, aber mit <strong>der</strong> Absicht, bald wie<strong>der</strong> zurück<br />

zu kehren.<br />

• Wahrnehmung in den Medien – gar nicht. In den Medien findet man kaum<br />

Nachrichten darüber (wenn, dann nur in regionalen Medien <strong>der</strong> angrenzenden<br />

Regionen, am ehesten in Südböhmen) und auch dies fand eher in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

großen Diskussionen in Österreich (zweite Hälfte 2006, erste Hälfte 2007) statt, d.h.<br />

als die intensive Diskussion angefangen hat und später zu dem Zeitpunkt, als die<br />

Amnestie eingeführt wurde und es geheiβen hat „die tschechischen<br />

Krankenschwestern und Pflegerinnen können weiterhin in Österreich arbeiten, ohne<br />

Angst zu haben, dass sie bestraft werden“. Aber selbst diese vereinzelten Artikel<br />

haben die öffentliche Diskussion im Land wenig beeinflusst.<br />

221 Allerdings bei weitem nicht repräsentativ für alle Antworten<br />

222 Für die Klärung dieser Frage wurden im Juni 2008 einige telefonische Expertinneninterviews in <strong>der</strong> Tschechischen Republik<br />

durchgeführt<br />

Endbericht 209

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