Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
zu gehen. Wörtlich meinte er: „Menschenwürdige Pflege braucht geeignetes Pflegepersonal<br />
und die korrekte Behandlung <strong>der</strong> Pflegebedürftigen. Dies zu gewährleisten ist eine<br />
angemessene Erhöhung des Pflegegeldes unabdingbar. Der Finanzminister kann sich über<br />
4 Milliarden unerwarteter Steuermehreinnahmen aus dem Vorjahr freuen. Die Mittel sind also<br />
vorhanden, <strong>der</strong> politische Wille, wie es scheint, nicht.“ 187<br />
10.11.6.1.2 One Stop Shop<br />
Auf positive Resonanz stieß die One-Stop-Shop Initiative des Sozialministers bei SPÖ-<br />
Behin<strong>der</strong>tensprecherin Christine Lapp. Sie for<strong>der</strong>te von den ÖVP-MinisterInnen Bartenstein<br />
und Kdolsky mehr Engagement und Information. Wörtlich meinte sie: „Im Gegensatz zu den<br />
säumigen ÖVP-Ministern hat Sozialminister Buchinger ein umfassendes Informationsservice<br />
zur 24 Stunden <strong>Betreuung</strong> gestartet, vom One-Stop-Shop über Gratis-Hotline bis zu<br />
Informationsschreiben an PflegegeldbezieherInnen sowie Internetberatungen, eine<br />
umfassende Broschüre und Telefonsprechstunden.“ 188<br />
Vor allem Minister Bartenstein, <strong>der</strong> für den arbeitsrechtlichen Teil des Modells zuständig ist,<br />
habe nicht ausreichend informiert, was sich mit den Anmeldungszahlen bestätigen ließe. Die<br />
SPÖ-Behin<strong>der</strong>tensprecherin wies darauf hin, dass das Modell von den Betroffenen<br />
insgesamt sehr gut angenommen werde. Nach jahrelangem Wegschauen bei <strong>der</strong> illegalen<br />
Pflege beschlossen SPÖ und ÖVP gemeinsam ein Modell, über das die Bevölkerung aktiv<br />
informiert werden solle.<br />
Ebenfalls positiv sieht die Nie<strong>der</strong>österreichische Wirtschaftskammer (WKNÖ) die Einrichtung<br />
des One Stop Shop, <strong>der</strong> sich starker Nachfrage erfreue und sich Familienangehörige und<br />
Pflegebedürftige gleich mitberaten ließen. Der administrative Aufwand bei <strong>der</strong> Anmeldung<br />
des Personenbetreuungsgewerbes durch eine Auslän<strong>der</strong>in o<strong>der</strong> einen Auslän<strong>der</strong> sei<br />
ausgesprochen gering. Die Anmeldung bei <strong>der</strong> Sozialversicherungsanstalt <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Wirtschaft führe in <strong>der</strong> Regel die Gewerbebehörde automatisch durch. Die WKNÖ-<br />
Bezirksstelle stelle zudem die Neugründungsför<strong>der</strong>ung-Bestätigung (NEUFÖG) aus, mit <strong>der</strong><br />
ein/e erstmals selbstständige/r PersonenbetreuuerIn die für die Gewerbeanmeldung<br />
erfor<strong>der</strong>lichen 70 Euro nicht bezahlen müsse.<br />
10.11.6.2 Analyse <strong>der</strong> Berichterstattung zwischen 1. März 2008 und 1. Juli 2008<br />
Rückwirkend zum 1. März 2008 sind einige unterschiedliche Phasen einer wenig<br />
ministeriumsfreundlichen Berichterstattung auszumachen. Während die letzte Phase mit<br />
dem Auslaufen <strong>der</strong> Pflegeamnestie am 1.7.08 auszumachen ist, for<strong>der</strong>ten im April und Mai<br />
die VertreterInnen an<strong>der</strong>er Parteien bzw. von Interessensverbänden den Sozialminister zum<br />
Handeln und <strong>der</strong> Umsetzung alternativer Modelle auf. Im Monat März wie<strong>der</strong>um richtet sich<br />
Kritik vor allem auf die im Nationalrat beschlossene Kompetenzerweiterung für 24-Stunden<br />
Betreuer (GuKG-Novelle). Rückblickend kann konstatiert werden, dass Minister Buchinger,<br />
vor allem für die ÖVP, zur Zielscheibe <strong>der</strong> so genannten „Pflegegmisere“ geworden ist.<br />
187 Hofer: Behin<strong>der</strong>tenverbände bestätigen FPÖ-For<strong>der</strong>ung. Utl.: Pflegegeld ist umgehend und spürbar zu erhöhen<br />
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080421_OTS0078&ch=politik (30.6.08)<br />
188 Lapp zu Pflege: Bartenstein und Kdolsky säumig.<br />
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080304_OTS0119&ch=politik (30.6.08)<br />
Endbericht 199