Evaluierung der 24h-Betreuung - Sozialökonomische ...
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<strong>Evaluierung</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong><br />
Tabelle 4 Agenturen – Beispiele <strong>der</strong> Zusatzkosten 2006<br />
Mitglieds-/<br />
Stiftungsbeitrag<br />
Vermittlungsgebühr<br />
(Bereitstellung des<br />
Personals)<br />
Beispiel 1<br />
Kurzzeit-/Langzeitpflege<br />
Kurz Lang<br />
600,- €<br />
(Einschreibegebühr<br />
und Vermittlung<br />
zusammen)<br />
Beispiel 2 Beispiel 3<br />
350,- € 500,- €<br />
(Mitgliedsbeitrag<br />
262,- €<br />
1.100,- € und Vermittlung) 523,- €<br />
für 12<br />
Monate<br />
für 6 Monate<br />
Jahresgebühr -- siehe oben 0,- € siehe oben<br />
Quelle: Homepages von Vermittlungsagenturen; siehe Prochazkova/Schmid 2006:458<br />
Im Vergleich zu einer Beschäftigung ihrem Heimatland verdienten die tschechischen<br />
BetreuerInnen im Jahr 2006 in <strong>der</strong> (illegalen) 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> in Österreich fast das<br />
Doppelte, allerdings ohne Sozialversicherungsschutz. Eine diplomierte Krankenschwester<br />
konnte 2006 im tschechischen Krankenhaus bis zu 600,- Euro im Monat verdienen, wobei es<br />
sich hier um Bruttobeträge nach mehrjähriger Praxis handelt. Anfangsgehälter des<br />
medizinischen Personals lagen deutlich unter diesen Werten. Im Falle einer Pflegekraft aus<br />
<strong>der</strong> Slowakei ist <strong>der</strong> Unterschied noch höher, denn in <strong>der</strong> Slowakei verdiente das<br />
pflegerische und medizinisches Personal noch um ca. 30% weniger als in <strong>der</strong> Tschechischen<br />
Republik (siehe Prochazkova/Schmid 2006) 37 .<br />
6.3.4 Problem <strong>der</strong> Zahlen<br />
Empirisches Wissen über die Realität <strong>der</strong> 24-Stunden-<strong>Betreuung</strong> in Österreichs<br />
Privathaushalten existierte (und existiert) nur in einem geringen Ausmaß, wohl vor allem<br />
deswegen, weil es sich bisher um kein legales Phänomen gehandelt hat. Wenn man in<br />
diesem Bereich forschte und forscht 38 , fällt unweigerlich auf, dass die vermittelnden<br />
Agenturen sehr wortkarg sind, was ihre Tätigkeiten betrifft. Man findet kaum eine Agentur,<br />
wo offen über ihre Tätigkeit gesprochen wird o<strong>der</strong> wo gar Zahlen über Unterstützungskräfte<br />
bzw. KlientInnen genannt werden. Man ist daher auf Schätzungen angewiesen, was die Zahl<br />
<strong>der</strong> in Österreich tätigen 24-Stundenkräfte betrifft. Das verleitete (bereits vor <strong>der</strong> großen<br />
medialen Diskussion im Sommer 2006) zu einer gewissen „Konjunktur“ <strong>der</strong> Zahlen: Die von<br />
Medien genannten Zahlen bewegen sich zwischen 8.000 bis 10.000 (Inlandsreport, 16. 9.<br />
37 Obwohl die Beträge heute höher sind, ist die Einkommensrelation zwischen <strong>der</strong> Tschechischen Republik und <strong>der</strong> Slowake<br />
etwa gleich geblieben. Die Relation <strong>der</strong> Verdienste im Gesundheits- und Pflegebereich zwischen <strong>der</strong> Slowakei und <strong>der</strong> Ukraine<br />
beträgt etwa 1:3 (vgl. Prochazkova 2006)<br />
38 Die beiden AutorInnen dieses Beitrages beschäftigen sich seit knapp 4 Jahren wissenschaftlich mit diesem Thema.<br />
Endbericht 29