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Johann Nepomuk Nestroy Tradizione e trasgressione a cura di ...

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<strong>Nestroy</strong>s literarische Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen<br />

fern hatte. In der Abschrift eines Vertrages von 1847 heißt es hinsichtlich<br />

<strong>Nestroy</strong>s Verpflichtung für das Carltheater Stücke zu schreiben:<br />

Herr <strong>Nestroy</strong> ist verpflichtet, nur zwei neue Stücke in jedem Kontraktjahr<br />

zu schreiben. 27<br />

Wahrscheinlich waren es vorher mehr, doch läßt sich <strong>di</strong>e genauer Zahl<br />

aus der Statistik von <strong>Nestroy</strong> Possen nicht ablesen. Jedenfalls ging es<br />

<strong>Nestroy</strong> als Dichter besser als Karl Haffner, der sich 1837 verpflichtet<br />

hatte, «in jedem Kontraktsjahre dem Direktor Carl wenigstens acht neue,<br />

von ihm verfaßte Theaterstücke» zu liefern, <strong>di</strong>e «jedes den ganzen Abend<br />

ausfüllen und genau für das zur Zeit der Ablieferung des Stückes bei dem<br />

Theater a. d. Wien angestellte Kunstpersonale berechnet sein» müssen.<br />

«Es versteht sich hiebei von selbst, daß Herr Direktor Carl nur solche<br />

Stücke anzunehmen verbunden ist, welche von Herrn Karl Haffner zur<br />

Zufriedenheit des Herrn Direktors Carl verfaßt wurden und <strong>di</strong>e Zensurbewilligung<br />

erhalten». Direktor Carl sichert sich darüber hinaus vertraglich<br />

das Recht, «jederzeit zu bestimmen, welche und wieviel Komiker in einer<br />

von Herrn Karl Haffner zu verfassenden Lokalposse beschäftigt sein sollen»<br />

28 .<br />

Worauf <strong>Nestroy</strong> beim Verfassen seiner Possen aber – ebenso wie<br />

Haffner – Rücksicht zu nehmen hatte und <strong>di</strong>es auch sehr nachdrücklich<br />

tat, war das Schauspielerpersonal, das ihm an Carls Bühnen zur Verfügung<br />

stand. Aus den handschriftlichen Vorarbeiten zu vielen seiner Stücke läßt<br />

sich <strong>di</strong>es durch Angaben abgekürzter Personennamen sehr deutlich ablesen.<br />

Vor allem in frühen Textstufen, bei denen <strong>Nestroy</strong> sich noch nicht<br />

für <strong>di</strong>e endgültigen Wahl der Namen der dramatis personae entschieden<br />

hatte, verwendet er zur Charakterisierung einzelner Rollen neben den<br />

Namen aus der jeweiligen Quelle oder der Relationen der Figuren untereinander<br />

(Sohn, Tochter, Mündel etc.), <strong>di</strong>e Namen der für eine Rolle von<br />

ihm vorgesehenen Schauspieler. Daß er für sich und seine speziellen darstellerischen<br />

Fähigkeiten eine Hauptrolle, <strong>di</strong>e “<strong>Nestroy</strong>-Rolle”, reservierte,<br />

war selbstverständlich. Daneben schuf er für den ob seiner vis comica berühmten<br />

und ungemein beliebten Schauspieler Wenzel Scholz <strong>di</strong>e “Scholz-<br />

Rolle”. In Einen Jux will er sich machen (1842) etwa erfand er für Scholz <strong>di</strong>e<br />

Rolle des Hausknechts Melchior und fügte sie in <strong>di</strong>e Handlung der engli-<br />

27 Otto Rommel: <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>. Ein Beitrag zur Geschichte der Wiener Volkskomik.<br />

In: SW, 15. Band, S. 563f.<br />

28 Ebd., S. 547.<br />

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