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5.3. DIE ς-REDUKTIONSSEMANTIKEN 103<br />

Hieraus folgt direkt, daß die po-Reduktionssemantik gleich der po-cbn-Reduktionssemantik ist. In<br />

diesem Fall ist die in Kapitel 4 angegebene Reduktionssemantik also wirklich ein Spezialfall einer<br />

der zwei ς-Reduktionssemantiken.<br />

Für die cbv-Semantik ist dies jedoch nicht gegeben. Die hierfür in Kapitel 4 definierte li-<br />

Reduktionssemantik basiert zwar auf der Reduktion an innermost Redexstellen, d. h. cbv-Redexstellen,<br />

aber die sequentielle li-Reduktionsstrategie reduziert nur immer genau an einer<br />

cbv-Redexstelle, der leftmost-innermost Redexstelle. Dagegen reduziert die parallele po-cbv-<br />

Reduktionsstrategie im allgemeinen an mehreren innermost Redexstellen, wie das folgende Beispiel<br />

demonstriert.<br />

Beispiel 5.6 li- und po-cbv-Reduktionsstrategie<br />

Betrachten wir die Reduktion eines Terms<br />

condSucc(Succ(inf),Zero,inf) −−−−→<br />

P,po,cbv<br />

inf → Succ(inf)<br />

−−−−→<br />

P,po,cbv<br />

−−−−→<br />

P,po,cbv<br />

condSucc(Succ(inf),Zero,inf) −−→<br />

P,li<br />

−−→<br />

P,li<br />

−−→<br />

P,li<br />

condSucc(Succ(Succ(inf)),Zero,Succ(inf))<br />

condSucc(Succ 3 (inf),Zero,Succ 2 (inf))<br />

...<br />

condSucc(Succ(Succ(inf)),Zero,inf)<br />

condSucc(Succ 3 (inf),Zero,inf)<br />

Die po-cbv-Reduktionsstrategie reduziert in einem Schritt parallel alle outermost Redexstellen der<br />

innermost Redexstellen. Innermost Redexstellen können schließlich aufgrund der Verzweigungssymbole<br />

sehr wohl übereinander liegen. Wie wir schon bei ihrer Definition anmerkten, ist die Bezeichnung<br />

” innermost“ Redexstellen irreführend.<br />

Die li-Reduktion ist sozusagen eine lo-cbv-Reduktion. Wir haben in 4.3 gesehen, daß mit der<br />

lo-Reduktionsstrategie, die wir entsprechend auch lo-cbn-Reduktionsstrategie nennen, keine cbn-<br />

Semantik definierbar ist. Somit realisiert eine lo-ς-Reduktionsstrategie für beliebige ς keine ς-<br />

Semantik. Daher definieren wir auch keine lo-ς-Reduktionssemantik. Im Falle der cbv-Semantik<br />

führt die lo-cbv-Reduktionsstrategie jedoch aufgrund der speziellen Semantik der Verzweigungsoperationen<br />

und der Striktheit aller übrigen Operationen zum Ziel. Da die cbv-Semantik ein solcher<br />

Ausnahmefall ist, und die li-Reduktionssemantik also kein Spezialfall einer unserer zwei ς-<br />

Reduktionssemantiken ist, haben wir in Kapitel 4 die Invarianz der li-Reduktionssemantik und ihre<br />

Übereinstimmung mit der cbv-Fixpunktsemantik schon bewiesen.<br />

Es sei noch erwähnt, daß die andersartige Formulierung der li-Reduktionssemantik, d. h. der Verzicht<br />

auf die Verwendung semantischer Approximationen, keine Rolle bei dieser Abweichung spielt. Es<br />

ist leicht einzusehen, daß für alle t ∈ TΣ<br />

[[t]] li P =<br />

<br />

...<br />

t↓ P,li , falls t↓ P,li existiert und t↓ P,li ∈ TC ist<br />

⊥ , andernfalls<br />

= {[[t ′ ]] alg<br />

| t ⊥cbv<br />

∗<br />

−−→ t<br />

P,li<br />

′ }<br />

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