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2.2. HALBORDNUNGEN 13<br />
Bemerkung 2.1: ω-Stetigkeit und Monotonie<br />
In der Literatur wird in Definitionen der ω-Stetigkeit die Monotonie meistens vorausgesetzt. Die Existenz<br />
von ϕ(K) ist damit direkt gegeben, und es muß nur noch die Gleichheit ϕ(K) = ϕ( K)<br />
gefordert werden. Diese Definition ist äquivalent zu der gegebenen, erweckt aber den Eindruck,<br />
strenger zu sein. Beim Beweisen der ω-Stetigkeit einer Abbildung erweist sich unsere Definition<br />
auch als praktischer, da andernfalls die Monotonie und die Gleichheit ϕ(K) = ϕ( K) in zwei<br />
getrennten, aber sehr ähnlichen Beweisen gezeigt werden müßten. ✷<br />
Sind=〈A, ≤〉,=〈B, ≤〉 ω-vollständige Halbordnungen, so ist der Abbildungsraum der ωstetigen<br />
Abbildungen, [→] := 〈[A→B], 〉, mit der kanonischen punktweisen Ordnungsrelation<br />
eine ω-vollständige Halbordnung.<br />
Sein ϕ eine Abbildung von einer Menge A in sich selbst. Ein Element a ∈ A mit ϕ(a) = a heißt ein<br />
Fixpunkt von ϕ. Die denotationellen Semantiken, die wir später definieren werden, basieren alle<br />
auf dem folgenden zentralen Satz:<br />
Satz 2.2 Fixpunktsatz von Tarski<br />
Sei=〈A, ≤〉 ω-vollständig und ϕ : A → A ω-stetig. Dann besitzt ϕ einen kleinsten Fixpunkt<br />
in A, nämlich<br />
Fix(ϕ) := {ϕ i (⊥) | i ∈ IN}.<br />
Beweis:<br />
Anhang B.4 in [Fie&Har88], Abschnitt 1.5.2 in [We92]. ✷<br />
Bisher wurden nur Abbildungen mit je einem Argument betrachtet. Die Begriffe Monotonie und ω-<br />
Stetigkeit lassen sich jedoch auch auf mehrstellige Abbildungen kanonisch fortsetzen, ohne daß diese<br />
als einstellige Abbildungen mit einem kartesischen Produktraum als Definitionsbereich aufgefaßt<br />
werden müssen.<br />
Seien 〈A1, ≤1〉, . . .,〈An, ≤n〉 und 〈A, ≤〉 ω-vollständig. Die Funktion ϕ : A1 × A2 × . . . × An → A<br />
ist ω-stetig<br />
gdw. ∀i ∈ [n]. ∀ω-Ketten Ti ⊆ Ai<br />
ϕ( T1, . . ., Tn) = ϕ(T1, . . . , Tn)<br />
gdw. ∀a1 ∈ A1, . . .,an ∈ An. ∀i ∈ [n]. ∀ω-Ketten Ti ⊆ Ai<br />
ϕ(a1, . . . , ai−1, Ti, ai+1, . . .,an) = ϕ(a1, . . .,ai−1, Ti, ai+1, . . .,an).<br />
Die Monotonie mehrstelliger Abbildungen ergibt sich analog.<br />
Sei=〈A, ≤〉 eine ω-vollständige Halbordnung. Ein Element a aus A heißt genau dann ωkompakt,<br />
wenn für jede ω-Kette K ⊆ A<br />
a ≤ K =⇒ ∃a ′ ∈ K. a ≤ a ′<br />
Für jedes Element a von A heißt ein ω-kompaktes Element a ′ von A mit a ′ ≤ a endliche Approximation<br />
von a und wir definieren<br />
Fin(a) := {a ′ ∈ A | a ′ ≤ a und a ′ ist ω-kompakt}<br />
Fin(T) := {Fin(a ′ ) | a ′ ∈ T } für T ⊆ A