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6.2. DEKLARATIVE EIGENSCHAFTEN DER ς-SEMANTIKEN 141<br />
Fall 2: Andernfalls.<br />
f ΦP,cbn() (t) = ⊥ ✂ f(t).<br />
Lemma 6.7 DÈcbn = MinAlgΣÚ(IntModÈcbn) Der cbn-Datentyp, also der kleinste Fixpunkt der cbn-Transformation, ist das kleinste cbn-<br />
Interpretationsmodell des Programms P.<br />
Beweis:<br />
Nach Lemma 6.5 ist jeder Fixpunkt von ΦP,cbn ein cbn-Interpretationsmodell von P. Es bleibt zu<br />
zeigen, daß DP,cbn = <br />
n∈IN (ΦP,cbn) n (⊥cbn) das kleinste aller cbn-Interpretationsmodelle von P ist.<br />
Sei∈IntModP,cbn. Durch vollständige Induktion wird gezeigt, daß für alle n ∈ IN<br />
n = 0: ⊥cbn ⊑.<br />
n ⇒ n + 1: Nach Induktionsvoraussetzung ist<br />
(ΦP,cbn) n (⊥cbn) ⊑.<br />
(ΦP,cbn) n (⊥cbn) ⊑.<br />
Da die cbn-Transformation gemäß Lemma 5.20, S. 95, monoton ist, gilt<br />
(ΦP,cbn) n+1 (⊥cbn) ⊑ ΦP,cbn().<br />
Nach Lemma 6.6 über cbn-Interpretationsmodelle ist<br />
ΦP,cbn() ⊑.<br />
Aus den letzten 2 Ungleichungen folgt wie gewünscht<br />
(ΦP,cbn) n+1 (⊥cbn) ⊑.<br />
Da DP,cbn die kleinste obere Schranke der ω-Kette ((ΦP,cbn) n (⊥cbn))n∈IN ist, folgt<br />
DP,cbn ⊑.<br />
Diese deklarative Charakterisierung ist eine ebenso gute Definition des cbn-Datentyps wie die cbn-<br />
Fixpunktsemantik. Dennoch ist die cbn-Fixpunktsemantik nicht nur aufgrund ihrer anderen Sichtweise<br />
und der größeren Allgemeinheit (beliebige erzwungene Striktheiten ς) wertvoll. Die Existenz<br />
eines kleinsten cbn-Interpretationsmodells und somit des cbn-Datentyps ist nämlich durch die deklarative<br />
Definition noch nicht garantiert. Ein direkter Beweis der Existenz ist zwar möglich, aber<br />
auch nicht einfacher als die vielen für die Wohldefiniertheit der ς-Fixpunktsemantik benötigten<br />
(hauptsächlich ω-Stetigkeits-) Beweise. Mit Hilfe des konstruktiven Fixpunktsatzes von Tarski haben<br />
wir die Existenz des cbn-Datentyps in der ς-Fixpunktsemantik sichergestellt.<br />
Wir besitzen nun eine deklarative cbn-Semantik. Für die übrigen ς-Semantiken scheint jedoch keine<br />
deklarative Definition zu existieren, da, wie wir gezeigt haben, aufgrund der erzwungenen Striktheit<br />
Fixpunkte einer ς-Transformation und insbesondere der ς-Datentyp nicht immer Modelle sind.<br />
Die fehlende Modelleigenschaft ergibt sich aus der Quantifizierung der in den Reduktionsregeln<br />
vorkommenden Variablen über alle Elemente des Trägers der Algebra. Verzichtet man bei der<br />
Quantifizierung auf ⊥, so sind alle Fixpunkte aller ς-Transformationen derartige ” Modelle ∗ “:<br />
✷<br />
✷