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136 KAPITEL 6. UNTERSUCHUNG DER ς-SEMANTIKEN<br />

Beweis:<br />

Seien f (n) ∈ F( ˙∪ H) und c ∈ (TC) n beliebig. Da P ausreichend vollständig ist, existiert f(c)↓ P<br />

t ′ existieren. Da das<br />

und es ist f(c)↓ P ∈ TC. Weil f(c) /∈ TC, muß ein t ′ ∈ TΣ mit f(c) −−→<br />

P<br />

äußerste Symbol ˆ l(ε) aller Redexe ˆ l ein Funktions- oder Hilfssymbol ist, erfolgt die Reduktion an<br />

der Stelle ε in f(c). Somit ist f(c) ein Redex. ✷<br />

Allein die Vollständigkeit der Redexschemata garantiert schon, daß alle Normalformen Konstruktorterme<br />

sind. Dies gilt sogar für die ς-Reduktion mit einer beliebigen erzwungenen Striktheit ς.<br />

Lemma 6.2 (ς-)Normalformen im Falle vollständiger Redexschemata<br />

Sei RedSP vollständig. Sei t ∈ TΣ ein Term, dessen ς-Normalform t↓ P,ς existiert. Dann existiert<br />

auch die Normalform t↓ P und es gilt<br />

t↓ P,ς = t↓ P ∈ TC.<br />

Insbesondere gilt für eine existierende Normalform t↓ P<br />

t↓ P ∈ TC.<br />

Beweis:<br />

Sei ˆt := t↓ P,ς für einen Term t ∈ TΣ.<br />

Angenommen, ˆt /∈ TC. Dann existiert eine Stelle u ∈ Occ(ˆt) mit ˆt(u) = f (n) ∈ F( ˙∪ H) und<br />

ci := t/u.i ∈ TC für alle i ∈ [n]. Aufgrund der Vollständigkeit der Redexschemata ist ˆt/u = f(c)<br />

ein Redex. Da [[c1]] alg<br />

⊥ς = c1 = ⊥, . . .,[[cn]] alg<br />

⊥ς = cn = ⊥, ist ˆt/u auch ein ς-Redex. Dies steht im<br />

Widerspruch zu der Voraussetzung, daß ˆt eine ς-Normalform ist.<br />

Also ist ˆt ∈ TC und somit auch ˆt = t↓ P.<br />

Die Aussage über t↓ P gilt, da t↓ P,cbn = t↓ P. ✷<br />

Natürlich impliziert die Vollständigkeit der Redexschemata alleine noch nicht die ausreichende<br />

Vollständigkeit eines Programms.<br />

ist ein triviales Gegenbeispiel. Aber es gilt:<br />

a → a<br />

Lemma 6.3 Ausreichende Vollständigkeit terminierender Programme mit vollständigen<br />

Redexschemata<br />

Das Programm P bzw. seine Reduktionsrelation −−→ sei terminierend und die Menge seiner<br />

P<br />

Redexschemata vollständig. Dann ist P ausreichend vollständig.<br />

Beweis:<br />

Sei t ∈ TΣ beliebig. Da P terminierend ist, existiert die Normalform t↓P. Nach Lemma 6.2 folgt<br />

∗<br />

aus der Vollständigkeit der Redexschemata, daß t↓P ∈ TC, d.h. t −−→ t↓<br />

P P ∈ TC. Also ist P<br />

ausreichend vollständig. ✷<br />

Die Termination des Programms wird sowieso schon für die Wohldefiniertheit des Normalformmodells<br />

benötigt. Für die ausreichende Vollständigkeit eines Programms brauchen wir somit nur noch<br />

die Vollständigkeit der Redexschemata zu fordern.<br />

Interessant ist übrigens, daß Programme zwar aufgrund ihrer Eindeutigkeitsbedingung in einem<br />

gewissen Sinne deterministisch sind — zu jedem Redex existiert nur genau ein Term, durch den<br />

der Redex in einem Reduktionsschritt ersetzt werden kann —, aber die naheliegende Vermutung,<br />

daß jedes ausreichend vollständige Programm terminiert, ist falsch, wie das folgende Beispiel demonstriert.

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