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26 KAPITEL 2. GRUNDLAGEN<br />

[Ros73] und [O’Do77] betrachten nun eine spezielle Teilmenge dieser unendlichen Grundtermersetzungssysteme,<br />

die sie Subtree-Replacement-Systeme nennen. Die Instanz eines jeden beinahe<br />

orthogonalen Termersetzungssystems ist ein solches Subtree-Replacement-System. Daher sind die<br />

Begriffe einfach übertragbar, und wir verweisen bei vielen Eigenschaften beinahe orthogonaler Termersetzungssysteme<br />

auf die entsprechenden Beweise in [O’Do77].<br />

Da in der Informatik nur endlich beschreibbare Strukturen von Interesse sind, ist die Beschränkung<br />

auf beinahe orthogonale Termersetzungssysteme (anstelle beliebiger unendlicher Grundtermersetzungssysteme)<br />

sinnvoll; auch in Kapitel VII in [O’Do77] werden kurz endliche Schemata betrachtet,<br />

welche Subtree-Replacement-Systeme beschreiben, unter anderem orthogonale Termersetzungssysteme.<br />

Im folgenden seien die Termersetzungssysteme immer beinahe orthogonal.<br />

Es erweist sich im weiteren als nützlich, nicht nur die Menge aller Grundinstanzen der Regeln<br />

eines Termersetzungssystems zu betrachten, sondern auch Instanzen eines Termersetzungssystems<br />

zu verwenden, die nur bestimmte Grundinstanzen der Regeln des Termersetzungssystems enthalten.<br />

Auf jede Regel werden also nur bestimmte Grundsubstitutionen angewendet. Da eine rechte<br />

Regelseite nur Variablen enthält, die auf der linken Regelseite vorkommen, ist eine solche Instanz I<br />

eines Termersetzungssystems durch die Angabe der Redexmenge RedR,I ⊆ RedR (Menge aller linken<br />

Regelseiten des unendlichen Grundtermersetzungssystems) eindeutig festgelegt (vgl. mit dem<br />

Instanziierungsprädikat Q der rule schemata in [O’Do77]). Für RedR,I = RedR erhält man die<br />

vorher betrachtete kanonische Instanz eines Termersetzungssystems, welches wir zur Wahrung der<br />

üblichen Begriffe nicht von dem Termersetzungssystem unterscheiden wollen. Für t ∈ TΣ definieren<br />

wir:<br />

RedOccR,I(t) := {u ∈ RedOccR(t) | t/u ∈ RedR,I}<br />

u<br />

Eine Reduktion A = t −−→ t<br />

R ′ heißt genau dann Reduktion in der Instanz I bzw. I-Reduktion,<br />

wenn u ∈ RedOccR,I(t). Die I-Reduktion ist also ein Spezialfall unserer ̺-Reduktion, wird da-<br />

u<br />

her auch als A = t −−→ t ′ geschrieben, und auch die übrigen zugehörigen Begriffe ergeben sich<br />

R,I<br />

entsprechend.<br />

Alle solche Instanzen eines beinahe orthogonalen Termersetzungssystemes sind Subtree-Replacement-Systeme.<br />

Die in [Ros73] eingeführte Residuenabbildung wird schon in [Huet&Lévy79] auf orthogonale<br />

Termersetzungssysteme übertragen. Viele interessante Eigenschaften von Reduktionsfolgen beruhen<br />

darauf, wie Redexe in den elementaren Reduktionen entstehen, erhalten bleiben und zerstört<br />

werden. Eine elementare Reduktion vermittels einer Termersetzungsregel stellt im Grunde eine<br />

Umordnung von Teiltermen und damit insbesondere von Redexen dar. Die Residuenabbildung beschreibt<br />

nun diesen Umordnungsprozeß, indem für eine Reduktion t −−→ t ′ jeder Redexstelle u des<br />

Terms t die Menge der Redexstellen von t ′ zugeordnet werden, die Kopien von u sind, die Residuen<br />

von u.<br />

Lemma 2.3 Residuen<br />

u<br />

Sei t −−→ t<br />

l→r ′ eine elementare Reduktion und v ∈ RedOcc(t). Dann ist die Menge der Residuen<br />

von v bezüglich dieser Reduktion wie folgt definiert:<br />

u<br />

v \ (t −−→ t<br />

l→r ′ ⎧<br />

⎪⎨ ∅ , wenn v = u<br />

) := {v} , wenn v u oder v < u<br />

⎪⎩ {u.w ′ .v ′ | v = u.w.v ′ , r/w ′ = l/w ∈ X} , wenn v > u<br />

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