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132 KAPITEL 5. DIE ς-SEMANTIKEN<br />

Beispiel 5.10<br />

and(a,b)<br />

and(x,False) → . . .<br />

a → . . .<br />

b → . . .<br />

2<br />

−−→<br />

o,cbn and(a, . . .) −−→<br />

o,cbn . . .<br />

In dem Term and(a,b) kann auf eine Reduktion an der outermost cbn-Redexstelle 1 wie schon<br />

vorhin verzichtet werden. Nur an der anderen outermost cbn-Redexstelle 2 muß reduziert werden.<br />

Wird dort nach eventuell wiederholter Reduktion schließlich False erreicht, so wird durch die<br />

Reduktion an der Stelle ε auch die ursprüngliche outermost cbn-Redexstelle 1 eliminiert.<br />

Ist jedoch False dort nicht erreichbar, so ist schon [[and(a,b)]] P,cbn = [[and(a,b)]] alg<br />

= ⊥, und die<br />

⊥ς<br />

Reduktionsfolge approximiert somit die Semantik ebenfalls. Diese (unendliche) cbn-Reduktionsfolge<br />

ist jedoch nicht eventually outermost, da 1 nie eliminiert wird. ✷<br />

Es stellt sich nun die Frage, wie wir die Vollständigkeit derartiger ς-Redukionsstrategien beweisen<br />

können.<br />

Wie schon erwähnt, wird auch im Anhang von [Ber&Klop86] ein Beweis für den Erhalt der eventually<br />

outermost Eigenschaft bei Residuenbildung geführt. Der dortige Beweis ist auch in sofern<br />

allgemeiner, als dort nicht eine feste Aufteilung der Redexstellen eines Terms in outermost<br />

und non-outermost Redexstellen vorausgesetzt wird. Stattdessen darf eine beliebige Aufteilung<br />

von RedOccP,ς(t) in zwei Mengen GainP,ς(t) (gaining ς-Redexstellen) und NGainP,ς(t) (nongaining<br />

ς-Redexstellen) mit RedOccP,ς(t) = GainP,ς(t) ˙∪ NGainP,ς(t) vorliegen. Wenn dann für<br />

diese Aufteilung analog zu den Lemmata 5.41, 5.43 und 5.45 gilt, daß unabhängige non-gaining<br />

ς-Redexstellen erhalten bleiben, non-gaining ς-Redexstellen keine gaining ς-Redexstellen erzeugen<br />

und gaining ς-Redexstellen erhalten bleiben, so sind auch analog zu Lemma 5.47 die analog zu Definition<br />

5.16 definierten eventually gaining ς-Reduktionsfolgen unter Residuenbildung abgeschlossen,<br />

denn der gegebene Beweis von Lemma 5.47 beruht nur auf diesen drei Eigenschaften der outermost<br />

ς-Redexstellen. Ist GainP,ς(t) ⊆ OuterP,ς(t), so lassen sich mit Sicherheit auch Teile der Beweise<br />

der Lemmata 5.41, 5.43 und 5.45 zum Beweisen der drei Eigenschaften wiederverwenden.<br />

Wir haben die Bezeichnung gaining ς-Redexstellen natürlich nicht ohne Grund gewählt. Wenn noch<br />

analog zu Lemma 5.23, S. 105, über Informationsgewinn bei Reduktion<br />

t<br />

t<br />

u<br />

−−→<br />

P<br />

t ′ , u ∈ GainP,ς(t) =⇒ [[t]] alg<br />

⊥ς ✂ [[t′ ]] alg<br />

⊥ς<br />

u<br />

−−→ t<br />

P<br />

′ , u ∈ NGainP,ς(t) =⇒ [[t]] alg<br />

⊥ς = [[t′ ]] alg<br />

⊥ς<br />

gilt, so ist auch die Dominanz von eventually gaining ς-Reduktionsfolgen analog zu Lemma 5.49<br />

gegeben.<br />

Jede ς-Reduktionsstrategie, die auf derartigen eventually gaining ς-Reduktionsfolgen beruht,<br />

ist also vollständig bezüglich der ς-Fixpunktsemantik. Da nach Lemma 5.34, S. 113, jede ς-<br />

Reduktionssemantik korrekt ist, stimmt eine solche eventually gaining ς-Reduktionssemantik mit<br />

der ς-Grundtermsemantik überein.<br />

In unserem obigen Beispiel sollte also in and(a,b) die Stelle 2 zu den gaining und 1 zu den nongaining<br />

cbn-Redexstellen gehören. In Kapitel 7 werden wir noch eine Anregung für eine allgemeine<br />

Definition von GainP,ς(t) und NGainP,ς(t) geben.

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