Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen
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Rechtliche Aspekte 179<br />
Filmwerken mbH) und die GÜFA (Gesellschaft zur Überwachung v<strong>on</strong><br />
Filmaufführungsrechten). Alle fünf genannten Verwertungsgesellschaften nehmen nur<br />
Zweitverwertungsrechte wahr.<br />
3.2.5.2 Lizenzverwaltungen<br />
Bei Mult<strong>im</strong>edia-Produkti<strong>on</strong>en ist eine umständliche, zeitaufwendige und oft erfolglose<br />
Recherche nach den Rechte-Inhabern musikalischer, literarischer, künstlerischer und s<strong>on</strong>stiger<br />
Werke notwendig. Diese Arbeit sollten Lizenzverwaltungen übernehmen.<br />
Für die Testphase v<strong>on</strong> <str<strong>on</strong>g>Service</str<strong>on</strong>g>-<strong>on</strong>-<strong>Demand</strong> wurden in England der Verwertungsgesellschaft<br />
MCPS vertragliche Rechtsübertragungen auf die Gesellschaft gewährt. So verwaltet MCPS die<br />
Rechte für die Nutzung an:<br />
• Interaktiver Musik und Textprodukten, Karaoke, Spielen, Filmen,<br />
• Downloading der Programme und<br />
• dem Verkauf der körperlichen Vervielfältigungsstücke.<br />
Die Verwertungsgesellschaften und best<strong>im</strong>mte individuelle Rechte-Inhaber sollten<br />
”zentrale Anlaufstellen” bilden, die mit Verzeichnissen und Datenbanken der<br />
Verwaltungsgesellschaften und großen Rechte-Inhabern, z. B. Verlagen, die Urheberschaft der<br />
unterschiedlichen Werke feststellen können. Weitere Informati<strong>on</strong>en über Lizenzgebühren oder<br />
abgetretene Rechte sollten die Anlaufstellen verwalten. Lediglich die Verwaltung der<br />
Einzelrechte sollte zentralisiert werden.<br />
Eine französische Verwertungsgesellschaft gründete die zentrale Anlaufstelle SESAM, die<br />
<strong>im</strong> Namen der Mitglieder Rechte für Mult<strong>im</strong>eda-Programme vergibt.<br />
In Deutschland wurde eine Arbeitsgruppe Mult<strong>im</strong>edia v<strong>on</strong> den Verwertungsgesellschaften<br />
gegründet, die ein CMM-Lizenzmodell aufstellten. In der ersten Phase erfolgt eine<br />
Rechtsaufklärung bei einer Informati<strong>on</strong>sstelle. In der zweiten Phase können Lizenzvergaben <strong>im</strong><br />
Namen Dritter getätigt werden. In der dritten Phase soll auch die CMM als lizenzerteilende<br />
Verwertungsgesellschaft tätig werden. Die Vergütung würde ebenfalls über CMM, die als<br />
Inkassostelle für andere Verwertungsgesellschaften tätig ist, erfolgen.<br />
Die kumulierten Gebühren für Lizenzen und die beteiligten Verwertungsgesellschaften<br />
könnten jedoch zusammen die Kosten für eine Mult<strong>im</strong>edia-Produkti<strong>on</strong> so stark erhöhen, daß sie<br />
nicht mehr tragbar sind. Es ist jedoch v<strong>on</strong> Notwendigkeit, daß sich betreffende<br />
Verwertungsgesellschaften europaweit über einheitliche Strukturen verständigen, die die<br />
Einheitlichkeit der Rechteeinräumung und Rechtsvermittlung bilden sowie die dafür zu<br />
zahlenden Vergütungen garantieren. Bei Globalisierung der Produkte ist daher eine<br />
europaweite Zusammenarbeit der Verwertungsgesellschaften angezeigt.<br />
3.2.5.3 Lizensierung<br />
3.2.5.3.1 Digitale audiovisuelle Träger<br />
Für digitale audiovisuelle Träger <strong>im</strong> Bereich Musik beträgt die prozentuale Beteiligung des<br />
Urhebers am Listenpreis für Händler (Public Price for Dealer - PPD)<br />
• für digitale Musikdatenträger 10 % am PPD,<br />
• für audiovisuelle Datenträger mit Schwerpunkt Musik 6 % am PPD,<br />
• für audiovisuelle Datenträger mit nicht-Musikprodukti<strong>on</strong> 5 % am PPD,<br />
• für einen s<strong>on</strong>stigen audiovisuellen Datenträger 3% am PPD.<br />
Die Vergütung berechnet sich aus einem Verhältnis des auf dem Träger gespeicherten<br />
Musikanteils zu 80 Minuten.<br />
Trotz der Differenzierung bei den Tarifen ist es für Mult<strong>im</strong>edia-Produzenten schwierig, die<br />
Produkte einer Kategorie zuzuordnen. Die Lizenznehmer bestreiten meist die Angemessenheit<br />
der Tarife und suchen daher Einzellösungen mit den Urhebern.