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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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Medienpolitische Aspekte 201<br />

Die EU-Kommissi<strong>on</strong> forderte zum Schutz des Grundrechts auf freie Meinungsvielfalt <strong>im</strong><br />

Fernsehen eine Liste an freien Sportereignissen, die alle sehen können. Die EU-Richtlinien<br />

„TV ohne Grenzen“ schreiben nur vor, daß ein Ereignis direkt oder zeitversetzt <strong>im</strong> Free-TV<br />

gezeigt werden muß. Somit besteht kein Anspruch auf Direktübertragung.<br />

Dazu hatte das Oberhaus in England bereits Mitte 1997 ein Gesetz erlassen, daß acht<br />

Sportereignisse v<strong>on</strong> nati<strong>on</strong>alem Rang für jeden Fernsehzuschauer zugänglich sein müssen.<br />

Hierunter fallen das Tennis-Turnier v<strong>on</strong> W<strong>im</strong>bled<strong>on</strong>, die Pferderennen Derby und Grand<br />

Nati<strong>on</strong>al, die WM-Spiele, die Olympischen Spiele, die Fußball-Pokalspiele v<strong>on</strong> Schottland und<br />

England und die Kricket-Länderspiele. Es zielt gegen das M<strong>on</strong>opol des Pay-TV-Senders<br />

BSkyB v<strong>on</strong> Murdoch. In Frankreich sind lediglich alle Spiele der Fußballnati<strong>on</strong>almannschaft<br />

und der Tour de France <strong>im</strong> Free-TV direkt zu übertragen.<br />

Die ,,nati<strong>on</strong>ale Liste'' v<strong>on</strong> frei empfangbaren Sportereignissen in Deutschland soll am 18.<br />

März 1998 in Form eines Staatsvertrags den Bundesrat passieren. Die Liste enthält alle<br />

Länderspiele der deutschen Fußball-Nati<strong>on</strong>almannschaft bei WM und EM inkl. aller<br />

Vorrundenspiele, Eröffnungsspiele, Viertel-, Halbfinale und Endspiele. Auch wurden die<br />

Spiele um Halbfinale und Finale <strong>im</strong> DFB-Pokal, die Europa-Pokal-Endspiele bei deutscher<br />

Beteiligung sowie die Olympischen Spiele eingeschlossen. Die SPD-geführten Länder streben<br />

weiterhin eine Ergänzung v<strong>on</strong> allen Spielen der Nati<strong>on</strong>almannschaft und der Leichtathletik-<br />

WM an.<br />

Der Rundfunkstaatsvertrag soll mit einem weiteren Zusatz zum digitalen Fernsehen in<br />

einem Staatsvertrag der Länder ergänzt werden. Der Entwurf sieht vor, alle Programme des<br />

öffentlich-rechtlichen Rundfunks als Must-Carry-Angebote <strong>im</strong> Kabelnetz einzuspeisen. Die<br />

s<strong>on</strong>stigen Kanäle können v<strong>on</strong> den Kabelbetreibern frei nach Strukturprinzipien vergeben<br />

werden, die zu Angebots- und Anbietervielfalt führen, regi<strong>on</strong>ale Belange erfüllen und die<br />

Interessen der ausländischen Bevölkerung unterstützen. Auch soll festgeschrieben werden, daß<br />

ein TV-Unternehmen höchstens 30 % der Kabelkapazität einnehmen kann, die Telekom kein<br />

Programmveranstalter werden darf und Pay-TV-Bouquets nicht gegen den Willen der<br />

Programmanbieter zusammengestellt werden dürfen.<br />

Die Entwicklung um die Sportrechte führte zu einer neuen Definierung der TV-<br />

Vermarktung der Fußball-WM 2002 und 2006 v<strong>on</strong> seiten des Weltverbandes Fifa und Kirch.<br />

Laut Vertrag bleiben die Rechte das Eigentum der Fifa. Es unterliegt der Fifa, einzelne<br />

Verträge mit Fernsehstati<strong>on</strong>en zu genehmigen. Die Fifa hat ein grundlegendes Interesse an<br />

einer möglichst breiten Veröffentlichung und einem ungehinderten Zugang. Diese Kriterien<br />

liegen <strong>im</strong> Pay-TV gerade nicht vor; somit wird das Free-TV favorisiert.<br />

3.3.10.3 Entwicklung v<strong>on</strong> Zusammenschlüssen dominierender Unternehmen<br />

In Deutschland ergab sich Mitte des Jahres 1997 durch eine Vereinbarung zwischen der<br />

Kirch-Unternehmensgruppe, der Bertelsmann AG und der Deutschen Telekom eine neue<br />

Marktlage. DF1 soll unter dem Dach v<strong>on</strong> Premiere eingegliedert werden. Der Zuschauer soll<br />

über die d-Box den Zugang erhalten. Den größten und wichtigsten Teil der Inhalte wird die<br />

Kirch-Unternehmensgruppe liefern. Sie wollen Premiere mit Filmprodukti<strong>on</strong>en zu 75 % des<br />

letzten großen Filmrechtekaufes und mit den Bundesfußballrechten versorgen. Die Inhalte des<br />

Sports werden durch den zu integrierenden Sender DSF koordiniert. Mit den Filmrechten v<strong>on</strong><br />

Bertelsmann zusammen wäre das Angebot langfristig für Premiere gesichert. Der Vertrieb soll<br />

über Premiere erfolgen, der <strong>im</strong> Markt bereits eine hohe Kundenbindung besitzt. Für die<br />

Technologie der digitalen Plattform bezüglich der Dienste-Entwicklung und des Betriebes soll<br />

die Firma Beta Research verantwortlich sein. Die technische Verteilung bis zum Kunden wird<br />

über die ASTRA-Satelliten und über das Kabelnetz der Telekom erfolgen. Premiere und DSF<br />

sollen zu je 50 % v<strong>on</strong> Bertelsmann und Kirch gehalten werden. An Beta Research wollen sich<br />

die drei Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligen. Auch das Satellitenfernsehen wollen die<br />

Kirch-Unternehmensgruppe, Bertelsmann und die Deutsche Telekom gemeinsam k<strong>on</strong>trollieren.<br />

Im Kabelnetz hingegen bleibt der Telekom die Oberhoheit.

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