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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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190 Problematisierung<br />

und Serien bei Pro7 und umgekehrt ist Pro7 der beste Kunde für die Kirch-<br />

Unternehmensgruppe. Die Rechte machen rund 45 % der Kosten des Senders aus und betrugen<br />

nach einer Schätzung der Zeitschrift Manager Magazin für das Jahr 1997 665 Mio. DM, siehe<br />

Tabelle 3-122. Die geschätzten, saldierten Einnahmen aus Beteiligungen an Unternehmen<br />

fallen dagegen bei ISPR mit 24 Mio. DM und Axel Springer Verlag mit 20 Mio. DM<br />

bescheiden aus, siehe Tabelle 3-123. Die wichtigsten Ausgaben <strong>im</strong> Jahr 1997 waren die<br />

Lizenzzahlungen mit 1.209 Mio. DM, die Zinstilgungen mit 200 Mio. DM und die Verluste an<br />

Beteiligungen mit 263 Mio. DM. Sehr gering fallen dagegen die Betriebskosten mit 244 Mio.<br />

DM für das Pers<strong>on</strong>al, die Filmprodukti<strong>on</strong>, das Material, die Synchr<strong>on</strong>isati<strong>on</strong> und für s<strong>on</strong>stige<br />

Aufwände an. Bis zum Jahr 2000 gleichen sich die sinkenden Verluste an Beteiligungen und<br />

die Zinsbelastungen aus. Jedoch steigen <strong>im</strong> groben die Ausgaben für Lizenzzahlungen bis zum<br />

Jahr 2000 ebenfalls an. Die Differenzen aus den niedrigen Einnahmen und den hohen<br />

Ausgaben bedrohen die Unternehmensgruppe mit Überschuldung (Abbildung 3-124).<br />

Der Verkehrswert der beteiligten Unternehmen lag Anfang des Jahres 1997 bei über 5 Mrd.<br />

DM, siehe Tabelle 3-125 [MaM97]. Es gliederte sich auf für die Beteiligung mit etwa 3,629<br />

Mrd. DM und für das Lizenzvermögen mit knapp 3 Mrd. DM. Nach Schätzungen der Treuhand<br />

AG für Handel und Industrie belief sich der Wert des Filmstocks Anfang 1996 sogar auf 6,8<br />

Mrd. DM. Jedoch schätzten die Banken den Filmstock bei der Kreditvergabe auf nur 1.235<br />

Mrd. DM. Somit sind die Lizenzrechte stark v<strong>on</strong> der aktuellen Marktsituati<strong>on</strong> abhängig. Für<br />

Sport- und Filmrechte investierte das Unternehmen 1996 lediglich 0,99 Mrd. DM, 1997 waren<br />

es 1,29 Mrd. DM. Hiermit werden die höchsten Gewinne erzielt. Mit den langfristigen Pay-TV-<br />

Rechten wurde bislang kaum Umsatz erzielt. Sie lagen 1997 unter 100 Mio. DM.<br />

Umsatz in<br />

Mrd. DM<br />

1,9 2 2,1 2<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

1,4 1,5 1,6<br />

0,5<br />

0<br />

0,5 0,5 0,5 0,2<br />

1997 1998 1999 2000<br />

Jahr<br />

1,8<br />

Liquidität 1<br />

Ausgaben<br />

Einnahmen<br />

Abbildung 3-121: Finanzplan der Kirch-Unternehmensgruppe<br />

Die Kirch-Unternehmsgruppe verfolgt die Strategie, verstärkt Investiti<strong>on</strong>en in zukünftige<br />

Dienstleistungen zu tätigen und mit Fernsehinhalten zu dominieren. Sie streben die<br />

Vergrößerung ihrer Wertschöpfungskette an. Über den Ankauf v<strong>on</strong> Filmrechten, den Betrieb<br />

v<strong>on</strong> TV-Sendern als Abspielstati<strong>on</strong>en bis hin zur Betreuung v<strong>on</strong> Kunden bei DF1 verlaufen<br />

ihre Aktivitäten.<br />

Mit DF1 offerierte sie als erste ein großes Angebot an digitalem Pay-TV in Deutschland.<br />

Dies führte aber zu einer sehr großen finanziellen Belastung und einer angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage, so daß sowohl Geldgeber als auch Partner für das Unternehmen gesucht<br />

wurden. Die neuen DF1-Angebote führten zu einer neuen Marktaufteilung, die jedoch einige<br />

Firmen gerichtlich unterbinden wollen.

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