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86 Grundlagen<br />
mathematische Beschreibung der Schleifen mit nichtlinearen Gleichungen. Die<br />
Parameterwerte, die stark ansteigen oder abfallen, können dann best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Die Prüfung eines dynamischen Modells erfolgt mit historischen Daten. Be<strong>im</strong> linearen<br />
Modell werden die historischen Daten dazu verwendet, die Vergangenheit darzustellen und den<br />
Trend abzuleiten. Be<strong>im</strong> dynamischen Modell wird mit den historischen Daten das historische<br />
Verhalten nachgebildet und die Nähe des Modells an der Wirklichkeit überprüft: historische<br />
Daten in das Modell einsetzen, historisches Verhalten des Systems und der Gesamtsysteme<br />
erarbeiten und Differenzen des Modells zur Wirklichkeit feststellen.<br />
Das zukünftige Verhalten der dynamischen Modelle kann durch Variati<strong>on</strong> v<strong>on</strong><br />
Parameterwerten und Funkti<strong>on</strong>en der Schleifen in den einzelnen Systemelementen geändert<br />
werden. In einer Computers<strong>im</strong>ulati<strong>on</strong> kann dies dargestellt werden. Es können die Ereignisse<br />
und die Wirkung der Variati<strong>on</strong> beobachtet werden. Die Veränderungen sollen zu dem Ziel<br />
führen, daß neue Strategien, neue Organisati<strong>on</strong>sstrukturen, neue Beziehungen, eine neue<br />
Kopplung der Elemente gefunden werden und darauf eine Abschätzung des Verhaltens v<strong>on</strong><br />
aut<strong>on</strong>omen Systemen und deren Akzeptanz erfolgen kann.<br />
Einige Systemprinzipien haben sich aus vielen Modellierungen ergeben. Peter Büttner, ein<br />
leitender Angestellter der Boise Cascade Lumber Company und früherer Student v<strong>on</strong> Senge am<br />
MIT, hatte eine Liste zusammengestellt [Büt85]. Im folgendem werden hier einige<br />
Systemprinzipien aufgeführt:<br />
• Um ein System dauerhaft zu verändern, muß man seine Struktur ändern.<br />
• In jedem System gibt es nur sehr wenige ”Haupteingriffsstellen” oder ”Hebelpunkte”,<br />
an denen man eingreifen kann, um wesentliche dauerhafte Veränderungen <strong>im</strong><br />
Gesamtverhalten des Systems zu bewirken.<br />
• Je komplexer ein System ist, um so weiter v<strong>on</strong>einander entfernt sind gewöhnlich<br />
Ursache und Wirkung sowohl <strong>im</strong> Raum wie auch in der Zeit.<br />
• Es bedarf nicht sehr vieler Rückkopplungsschleifen, damit die Vorhersage des<br />
Systemverhaltens schwierig wird.<br />
• Weder die Hebelpunkte noch die richtige Art, dort anzusetzen, um ein gewünschtes<br />
Resultat zu erzielen, sind <strong>im</strong> allgemeinen durchsichtig.<br />
• ”Erst schlechter, dann besser” ist oft das Ergebnis, wenn man an einem Hebelpunkt die<br />
Strategie (Systempolitik) in die ”richtige” Richtung zu verändern sucht. Jede Änderung<br />
der Planung, die unmittelbar zu besseren Ergebnissen führt, sollte daher stets<br />
verdächtig erscheinen.<br />
Die Gemeinsamkeiten der meisten dynamischen Modelle liegen in den Eigenschaften, daß<br />
sie wenige Elemente besitzen, und gemessen an ihren Zielen, recht s<strong>im</strong>pel sind. Auch gesunder<br />
Menschenverstand hätte zum gleichen Ergebnis führen können. Dynamische Modelle liefern<br />
keine Vorhersage über einen kritischen Punkt <strong>im</strong> System zu einer best<strong>im</strong>mten Zeit.<br />
2.11.4 Schlußfolgerung zur Chaostheorie<br />
Die Chaostheorie bietet diverse Vorteile gegenüber linearen Systemen und bildet die<br />
Ordnungsstrukur unseres Wissens ab. Sie schafft eine neue Welt und eine globale Sichtweise<br />
mit ihren andersartigen Begriffen und Zusammenhängen. Weiterhin läßt sie eine dynamische<br />
Welt zu, deren Ordnung, deren Zusammenhänge und deren wichtige Systemelemente sich <strong>im</strong><br />
stetigen Wandel befinden. Die dynamischen Regeln und nicht-lineare Rückbezüglichkeit<br />
können den stetigen Wandel detaillierter als lineare Systeme erfassen. In der Betrachtung der<br />
Ganzheitlichkeit v<strong>on</strong> Diensten, die die interdisziplinären Aspekte berücksichtigen, kann ein<br />
regi<strong>on</strong>ales bis globales Umfeld abgebildet werden.<br />
Die neue Ordnungsstruktur und Sichtweise können mit Hilfe v<strong>on</strong> dynamischen Systemen<br />
erfüllt werden, da sie auch die Eigenschaften v<strong>on</strong> nicht-Linearität und Rekusivität besitzen.<br />
Jedoch bietet die Chaostheorie weitere Vorteile. Bei dynamischen Systemen erfolgt die<br />
Beschreibung auf Grundlage v<strong>on</strong> linearen Redukti<strong>on</strong>en. Die Erfassung des Gesamtsystems