Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen
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Rechtliche Aspekte 183<br />
3.2.7.1 Überschneidende und parallele Regulatorien<br />
Aufgrund getrennter und mehrfacher rechtlicher Regelungen entsteht eine Unsicherheit.<br />
Diese Unsicherheit wird als Schranke für jene Marktteilnehmer angesehen, die<br />
bereichsübergreifend agieren wollen. Ebenso betrachtet man dies als eine Beschränkung einer<br />
weitgefächerten Lieferung v<strong>on</strong> Diensten wie elektr<strong>on</strong>ischem Handel oder Finanzdiensten (z. B.<br />
Bank- und Versicherungswesen und Wertpapierhandel) über alle k<strong>on</strong>vergierenden Plattformen.<br />
Desweiteren ist ungewiß, wie sie angewendet werden oder ob sie auf die sich wandelnden<br />
Marktstrukturen oder Dienstleistungsmerkmale passen. Dies könnte eine gewichtiges Hindernis<br />
für Unternehmensinvestiti<strong>on</strong>en darstellen. Viele heutige Regelungen, sowohl auf nati<strong>on</strong>aler als<br />
auch auf Gemeinschaftsebene, wie z.B.: Telekommunikati<strong>on</strong>, Sprachtelef<strong>on</strong>dienste,<br />
Fernsehrundfunkdienste oder Dienste der Informati<strong>on</strong>sgesellschaft, werden für viele<br />
Aktivitäten weiterhin gültig bleiben. Trotzdem könnten Dienste dort nicht angeboten werden,<br />
wo diese Regelungen Unternehmen über die rechtliche Behandlung, die ihren Dienstleistungen<br />
widerfahren wird, <strong>im</strong> Ungewissen belassen. Zwar existieren auf Gemeinschaftsebene sowohl<br />
für Rundfunk als auch für die Telekommunikati<strong>on</strong>sbranche Definiti<strong>on</strong>en .<br />
Dennoch besteht in manchen Fällen einfach das Risiko, daß Regulatoren in manchen<br />
Mitgliedstaaten einen neuen Dienst unter verschiedene Rechtsvorschriften subsumieren.<br />
Weiterhin könnten innerhalb v<strong>on</strong> Mitgliedstaaten Schranken daraus resultieren, daß ähnliche<br />
Dienste unterschiedlich geregelt werden, beispielsweise je nach der Plattform, auf der sie<br />
erbracht werden. In anderen Fällen könnten die Merkmale v<strong>on</strong> Diensten in der Zukunft<br />
bedeuten, daß sie auf der Grundlage bestehender Definiti<strong>on</strong>en unter mehr als einen<br />
Regelungsbereich fallen. Dies könnte unverhältnismäßige rechtliche Bürden für gewisse<br />
Dienste zur Folge haben.<br />
Um in allen Mitgliedsstaaten und gegebenenfalls v<strong>on</strong> verschiedenen Regulierungsbehörden<br />
eine Freigabe für ein spezielles Paket v<strong>on</strong> Diensten zu erhalten, müssen mehrere Verfahren<br />
durchlaufen werden. Dadurch könnten entscheidende Kosten für jene entstehen, die auf<br />
paneuropäischer Basis arbeiten wollen. Dienste könnten dort nicht angeboten werden, wo<br />
Unternehmen unterschiedlichen Regelungsstrukturen unterworfen sind oder mit mehreren<br />
Regulierungsbehörden verhandeln müssen. Dies könnte der Fall sein, wenn ein Netz sowohl als<br />
Telekommunikati<strong>on</strong>sinfrastruktur als auch als Rundfunknetz einer Genehmigung bedarf, weil<br />
es zur Erbringung beider Dienste genutzt wird.<br />
Wo Genehmigungsverfahren weiterhin wichtig sind, gibt es erhebliche Unterschiede<br />
zwischen den Branchen und zwischen Mitgliedsstaaten. Dies betrifft die Zeitspanne, die nötig<br />
ist, um Genehmigungen zu erhalten, die Transparenz der Verfahren, die Dauer der<br />
Genehmigungen und die zu entrichtenden Gebühren. Viele Telekommunikati<strong>on</strong>s- und<br />
Rundfunknetzgenehmigungen haben nati<strong>on</strong>ale Reichweite, andere aber - speziell für die<br />
Übertragung v<strong>on</strong> Kabelfernsehen - sind regi<strong>on</strong>al oder lokal. Obwohl alle diese Faktoren <strong>im</strong><br />
K<strong>on</strong>text der speziellen Bereiche akzetabel sein mögen, erschweren und verteuern sie das<br />
Angebot v<strong>on</strong> integrierten Dienstpaketen insbes<strong>on</strong>dere <strong>im</strong> grenzüberschreitenden Verkehr.<br />
Die Fragmentierung, Komplexität und Vielfalt bestehender rechtlicher Strukturen in den<br />
k<strong>on</strong>vergierenden Branchen war eines der Probleme die bisher dargestellt wurden. Die Gefahr<br />
einer Überschneidung verschiedener Rechtsvorschriften und die Notwendigkeit, sich mit einer<br />
Vielzahl v<strong>on</strong> Regulierungsbehörden innerhalb oder zwischen den Mitgliedstaaten<br />
auseinandersetzen zu müssen, wird Marktteilnehmer dazu veranlassen, für eine<br />
Rati<strong>on</strong>alisierung bestehender Strukturen einzutreten, um unnötige Verwaltungshindernisse zu<br />
vermeiden. Zum Beispiel könnte es sich als vorteilhaft erweisen, daß dort, wo Dienste mittels<br />
eines einzigen Netzes angeboten werden können, auch nur eine einzige Regulierungsbehörde<br />
mit Fragen dieses Netzes betraut wäre - und zwar unabhängig v<strong>on</strong> der Art der Dienste, die<br />
darauf angeboten werden.<br />
Für viele Tätigkeiten <strong>im</strong> Bereich der Computer-und Informati<strong>on</strong>stechnologiebranche<br />
benötigt man keine speziellen Genehmigungen. Es ist anzunehmen, daß dies auch in Zukunft