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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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Verbindungs- und Zugangsnetzwerke 29<br />

Basisanschluß S0 bietet zwei Nutz-Kanäle und einen Status-Kanal mit 16 KBit/s. Über den<br />

Pr<strong>im</strong>ärmultiplexanschluß S2M sind dreißig B-Kanäle und ein D-Kanal mit 64 KBit/s<br />

realisierbar. Der Standard H.261 definiert die Kodierung eines Bildes und kommt für die<br />

Bildformate SQ-CIF, QCIF und CIF zur Anwendung. Die Verbindung und das<br />

Übertragungsverfahren für Videok<strong>on</strong>ferenzeinrichtungen definiert schließlich der Standard<br />

H.320.<br />

Der Video-Standard H.261 erreicht bei Bündelung v<strong>on</strong> zwei B-Kanälen eine gute<br />

Audiosprachqualität und eine schlechte Videoqualität. Bei der Bündelung v<strong>on</strong> sechs B-Kanälen<br />

(6= 384 KBit/s) beginnt eine akzeptable Videoqualität an der untersten Qualitätsstufe. Erst bei<br />

Bündelung mit mehreren B-Kanälen (20=1280 KBit/s) ergibt sich eine durchschnittliche<br />

Videoqualität, wie sie vom Videorecorder bekannt ist.<br />

Der Audio-Standard G.711 benötigt bei 3 KHz Signalbandbreite einen eigenen B-Kanal<br />

mit 64 kbps. Der Audio-Standard G.722 bietet eine gute Qualität mit einer Signalbandbreite<br />

v<strong>on</strong> 7 kHz bei 48 bis 64 kbps. Einen geringere Qualität bietet der Audio-Standard G.728 mit<br />

einer Bandbreite v<strong>on</strong> 3 KHz und bei einer Übertragungsrate v<strong>on</strong> 16 Kbps. Daher ist bei diesem<br />

Standard für ein Videosignal eine höhere Kapazität frei, so daß bei einer Videok<strong>on</strong>ferenz mit<br />

zwei B-Kanälen eine bessere Videoqualität erzielt werden kann.<br />

2.7.6 B-ISDN<br />

Das Breitband-ISDN unterteilt sich in die unterschiedlichen Technologien STM und ATM.<br />

Die digitale Übertragung v<strong>on</strong> Informati<strong>on</strong>en erfolgt bei STM (Synchr<strong>on</strong>ous Transfer Mode) mit<br />

155-MBit/s und bei ATM (Asynchr<strong>on</strong>ous Transfer Mode) mit 34 bis 622 MBit/s.<br />

Die Netztechnologie der Zukunft ist sicherlich ATM (Asynchr<strong>on</strong>er Transfermodus). Die<br />

ATM-Technik vermittelt die Informati<strong>on</strong> über eine best<strong>im</strong>mte Strecke in Paketen. Die Zellen<br />

werden nicht vorab reserviert. Es lassen sich sowohl permanente, eingeschränkt permanente<br />

Verbindungen als auch Punkt-zu-Punkt- und Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen in beiden<br />

Richtungen aufbauen. Die Technik besitzt eine hohe Effizienz aufgrund einer variablen<br />

Datenrate, die bei Mult<strong>im</strong>edia-Daten benötigt wird.<br />

ATM basiert auf dem Transfer kleiner Zellen mit 53 Bytes und bietet gemäß dem Standard<br />

(ATM-Forum UNI 3.1) Kanäle mit einer Datenrate v<strong>on</strong> 155 MBit/s. Die Kopplung erfolgt über<br />

ATM-Switches, die in der Regel eine interne Gesamtleistung v<strong>on</strong> mehreren GBit/s bieten.<br />

Neben der herkömmlichen Datenübertragung (AAL 5, AAL = ATM Adaptati<strong>on</strong> Layer) werden<br />

isochr<strong>on</strong>e Verkehrsströme (Audio, Video) unterstützt (AAL 1). Auch variable Datenraten, die<br />

zum Beispiel bei kompr<strong>im</strong>ierten Videos auftreten, sind möglich (AAL 2). Heutige Produkte<br />

unterstützen jedoch meist nur AAL 5 und in wenigen Fällen AAL 1. Die zusätzlichen AAL-<br />

Klassen 3/4 bieten ähnliche Funkti<strong>on</strong>en wie AAL 5 an, sind aber aufwendiger bezüglich der<br />

Realisierung und haben daher kaum praktische Bedeutung.<br />

Mit Hilfe höherer Kommunikati<strong>on</strong>sprotokolle ist auch die Integrati<strong>on</strong> vorhandener Netze in<br />

ATM-Infrastruktur möglich. Die wesentlichen Lösungen dabei sind: LAN Emulati<strong>on</strong><br />

(Emulati<strong>on</strong> v<strong>on</strong> Lan-Protokollen gemäß IEEE 802.x über ATM) und IP over ATM (realisiert IP<br />

über ATM-Netze mit integrierter Adreßabbildung durch den ATMARP-Server - ATMARP:<br />

ATM Address Resoluti<strong>on</strong> Protocol). Ferner ist anzumerken, daß ATM auch einen nahtlosen<br />

Übergang v<strong>on</strong> der lokalen in die Weitverkehrskommunikati<strong>on</strong> ermöglicht, da die hier<br />

maßgeblichen Standards der ITU für Breitband-ISDN in wesentlichen Punkten mit der<br />

Festlegung des ATM-Forums für den lokalen Bereich übereinst<strong>im</strong>men.<br />

Die wesentlichen Vorteile v<strong>on</strong> ATM liegen insgesamt in der Unterstützung isochr<strong>on</strong>er<br />

Verkehrsströme sowie in der exklusiven Zuteilung der Bandbreite v<strong>on</strong> 155 MBit/s und damit<br />

der Garantie einer gesicherten Qualität bei Datenübertragung. Auch bietet es geringe<br />

Signalverzögerungen, Verzögerungsvariati<strong>on</strong>en und Fehlerraten. Diesem effizienten und sehr<br />

schnellen Übertragungsnetz stehen hohe Kosten gegenüber, so daß es für ein Zugangsnetzwerk<br />

nicht wirtschaftlich relevant ist. Diese Technologie kommt bei Mult<strong>im</strong>edia-Plattformen <strong>im</strong><br />

Verbindungsnetzwerk zum Einsatz.

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