Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen
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Verbindungs- und Zugangsnetzwerke 27<br />
Ausschlaggebend für den Speicherbedarf ist die Qualität des Videos bzw. des Bewegbildes.<br />
In Tabelle 2-31 werden die unterschiedlichen Qualitäten des Videosignals mit deren Bandbreite<br />
dargestellt. Objektive Betrachtungen haben ergeben, daß die herkömmlichen Speichermedien<br />
mit den kompr<strong>im</strong>ierten Signalen bei einer best<strong>im</strong>mten Übertragungsrate vergleichbar sind.<br />
Aus der Übertragungsrate läßt sich unmittelbar der Aufwand zum Speichern kompr<strong>im</strong>ierter<br />
Daten ableiten. Als Maßstab sei ein ca. 90minütiger Film angenommen, der in MPEG-2 kodiert<br />
wird, ergibt sich für unterschiedliche Qualität ein unterschiedlich großer Speicherbedarf, der in<br />
Tabelle 2-32 dargestellt wird.<br />
Die Kompressi<strong>on</strong>srate ist ein wichtiger Faktor für die Qualität des Bildes. Bei direkter<br />
Übertragung bzw. einer Kompressi<strong>on</strong> v<strong>on</strong> 1:1 ergibt sich eine Studioqualität, wie sie direkt an<br />
der Fernsehkamera anliegt. Bei einer Kompressi<strong>on</strong>srate v<strong>on</strong> 1:15 ergibt sich eine Bildqualität<br />
für Amateure, die mit einer VHS-Qualität vergleichbar ist (Tabelle 2-33).<br />
Tabelle 2-33: Abhängigkeit v<strong>on</strong> Videoqualität und Kompressi<strong>on</strong><br />
Kompres- Abtastung Übertragungsrate Speicherbedarf Video-Qualität<br />
si<strong>on</strong><br />
(MByte/s)<br />
(Minuten/GByte)<br />
1:1 4:2:2 22 0:46 Fernseh-Studiokamera direkt<br />
2:1 4:2:2 11 1:33 Direktübertragung<br />
Fernsehtechnik<br />
3:1 4:2:2 7,4 2:18 Betacam Digital, SP,<br />
sendereif<br />
4:1 4:2:2 5,5 3:06 Detavam SP, professi<strong>on</strong>ell<br />
5:1 4:2:2 4,4 3:52 Betacam SP, (semiprofessi<strong>on</strong>ell)<br />
5:1 4:2:0 3,1 5:30 MiniDV<br />
7:1 4:2:2 3,2 5:20 Hi8, S-VHS, semiprofessi<strong>on</strong>ell<br />
10:1 4:2:2 2,2 7:45,5 Hi8, S-VHS, gute<br />
Amateurqualität<br />
15:1 4:2:2 1,5 11:22,7 VHS<br />
2.7 Verbindungs- und Zugangsnetzwerke<br />
Für das Verbindungs- und Zugangsnetzwerk können unterschiedliche Netzarten verwendet<br />
werden. Die wichtigsten Netzarten sind das normale Telef<strong>on</strong>netz bzw. Fernsprechnetz mit der<br />
analogen Modem-Technik der digitalen ISDN-Technik und das xDSL-Verfahren, das<br />
verbreitete <strong>Breitbandverteilnetz</strong>werk bzw. das Kabelnetz für Fernsehprogramme sowie das<br />
schnelle Breitband-ISDN mit der ATM-Vermittlungstechnik. Auch das moderne<br />
Mikrowellenverfahren und die Satellitenübertragung werden bei Mult<strong>im</strong>edia-Plattformen<br />
benutzt. Das Verbindungsnetzwerk wird mit ATM- und Satelliten-Technik bevorzugt. Für die<br />
Zugangsnetze kommen das BVN, Satellitenübertragung und das Fernsprechnetz mit den<br />
unterschiedlichen Technologien zum Einsatz [CCR97], [DTV97], [DTA94c].<br />
2.7.1 Satelliten<br />
Über Satelliten war neben dem Empfang v<strong>on</strong> herkömmlichen Programmen der erste<br />
Empfang v<strong>on</strong> digitalen Programmen möglich. Über einen einfachen SAT-Empfänger erhält<br />
jedermann den Zugang zu den neuen Programmen. Der Satellitenbetreiber ASTRA ist der<br />
größte europäische Anbieter auf diesem Sektor. Bisher wurden analoge Signale über die vier<br />
ASTRA-Satelliten A bis D gesendet. Sie befinden sich mit 10,7 bis 11,7 GHz <strong>im</strong> unteren<br />
Frequenzbereich. Zur Ausstrahlung v<strong>on</strong> digitalen kodierten Programmen sind drei Satelliten<br />
ASTRA E, F und G ins Orbit gebracht worden. Sie senden <strong>im</strong> oberen Frequenzbereich mit 11,7<br />
bis 12,75 GHz. Europaweit sind nahezu 80 digitale frei empfängliche Programme (Free-TV)<br />
und Pay-TV-Bouquets über ASTRA aktiv. Nach Angaben der Betreiber SES empfingen Ende<br />
1997 in Europa mehr als 68 Milli<strong>on</strong>en Haushalte ihre Programme über ASTRA-Satelliten<br />
[Fun96].