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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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196 Problematisierung<br />

Das zukünftige Geschäft soll gesteigert werden, da man um das Jahr 2000 ein<br />

Betriebsergebnis v<strong>on</strong> 30 Mrd. DM anstrebt. Der Anteil der elektr<strong>on</strong>ischen Medien soll bis zum<br />

Jahr 2000 auf 45 % erhöht werden. Der Umsatz <strong>im</strong> Mult<strong>im</strong>edia-Geschäft soll auf 2 Mrd. DM<br />

<strong>im</strong> Jahr 2002 gesteigert werden. Der Umsatz in Asien soll bis zum Jahre 2005 auf 25 %<br />

anwachsen. Der Umsatz <strong>im</strong> Sektor Fernsehen soll <strong>im</strong> Jahr 2001 bei 7 Mrd. DM mit einem<br />

Betriebsergebnis v<strong>on</strong> 10 % <strong>im</strong> Kernbereich liegen, gab der Bertelsmann-Vorstandschef<br />

Wössner, Mitte des Jahres 1997 bekannt.<br />

Im September 1996 zog Bertelsmann das geplante Digital TV Club RTL zurück Die<br />

Investiti<strong>on</strong>en für ein ernsthaftes Projekt mit digitalem Fernsehen kalulierte man auf 12 Mrd.<br />

DM. Die Startinvestiti<strong>on</strong>en waren für Bertelsmann zu hoch. Für die Jahre 1997 und 1998 plante<br />

man damals, 5 Mrd. DM in den Bereich Fernsehen zu investieren. Auch diese Investiti<strong>on</strong>en<br />

wurden erheblich beschnitten, da die Fusi<strong>on</strong> der Fernsehtocher Ufa mit dem luxemburgischen<br />

K<strong>on</strong>zern CLT 1,5 Mrd. DM kostete, und der Preis des Programmpakets v<strong>on</strong> MCA 2,1 Mrd.<br />

DM betrug. Die Tochter Club RTL wurde für Pay-TV mit 15 Spezialkanälen wie z. B. Musik,<br />

Dokumentati<strong>on</strong>, Sport und Medizin, gegründet. Der Start erfolgte dann Ende 1996. Der<br />

Empfang war über einen eigenen Decoder möglich. Die Abwicklung des Projekts Club RTL<br />

kostete rund 250 Mio. DM. Für die 10 Satelliten-Transp<strong>on</strong>der müßten pro M<strong>on</strong>at 7,5 Mio. DM<br />

Miete gezahlt werden.<br />

Für Bertelsmann kostete der werbefinanzierte Fernsehsender Channel 5 in Großbritannien,<br />

der <strong>im</strong> Frühjahr 1996 startete, rund 350 Mio. DM. In Frankreich attackiert CLT den<br />

M<strong>on</strong>opolisten Canal Plus. Intern errechneten die Fachleute für diese Unternehmungen einen<br />

Totalverlust v<strong>on</strong> 100 Mio. DM. Mit der Fusi<strong>on</strong> v<strong>on</strong> Ufa-CLT ist Bertelsmann der größte<br />

euröpäische Rundfunkanbieter mit mehr als 40 Fernseh- und Hörfunksendern. Dennoch belief<br />

sich das Defizit bei CLT-Ufa <strong>im</strong> Jahr 1997 auf über 400 Mio. DM, die durch die Anlauf- bzw.<br />

Übernahmeverluste und durch die gestoppten digitalen Angebote Club RTL verursacht wurden.<br />

Bertelsmann favorisierte <strong>im</strong> Frühjahr des Jahres 1997 die Verwirklichung des digitalen Pay-TV<br />

mit Premiere. Nachteilig war hier allerdings, daß Kirch zu 25 % an Premiere beteiligt war. So<br />

wäre der K<strong>on</strong>kurrent Kirch nicht nur über die wichtigsten Entscheidungen ínformiert gewesen,<br />

s<strong>on</strong>dern hätte diese auch negativ beeinflussen können.<br />

3.3.5.1 Premiere<br />

Bertelsmann ist neben Canal Plus der dominierende Partner bei Premiere. In den letzten<br />

Jahren wurde bei Premiere erheblich investiert. Der Umsatz betrug <strong>im</strong> Jahr 1996 580 Mio. DM<br />

und erreichte erstmals seit Bestehen des Senders die Gewinnschwelle. Der Wert des<br />

Unternehmens lag Ende 1996 bei 2 Mrd. DM, die Mitgliederzahlen stiegen auf 1,5 Mio. <strong>im</strong><br />

Jahr 1997 an.<br />

Am 15. Februar 1997 startete Premiere das digitale Fernsehen mit dem Angebot „Premiere<br />

digital“. Es wurde in ausgewählten Städten, wie z. B. <strong>Berlin</strong>, Hamburg und München, über<br />

Kabel und Satellit angeboten. Ab November 1997 wurde mit der bundesweiten Vermarktung<br />

beg<strong>on</strong>nen. Das Angebot besteht aus einem Pay-TV-Kanal und drei zeitversetzten Abbildern,<br />

vier PPV-Kanälen mit Highlights zu Sport, Kino und Musik sowie einem elektr<strong>on</strong>ischem<br />

Navigator PEP. Bis zum Frühjahr 1997 hatte Premiere 90.000 Vorbestellungen für das digitale<br />

Angebot. Dagegen wurden nur 10.000 Decoder für Kabel und 20.000 für Satelliten geordert, so<br />

daß ein Großteil der Bestellungen seitens der Kunden unberücksichtigt blieb. Die Ab<strong>on</strong>nenten<br />

zahlen m<strong>on</strong>atlich 40 DM, was einem Premiere-Normalpreis entspricht, sowie 20 DM für den<br />

Decoder.<br />

Bis 1998 hat Premiere eigene, allerdings nicht exklusive Pay-TV-Rechte gesichert. Das hat<br />

eine Verschärfung der K<strong>on</strong>kurrenzsituati<strong>on</strong> zur Folge. Im September 96 wollte Premiere eine<br />

werbefreie TV-Erstaufführung v<strong>on</strong> „Forrest Gump” starten, als ihr DF1 zuvorkam und den<br />

Film einen Tag früher ankündigte. Darauf reagierte Premiere mit dem Vorziehen der Sendung<br />

um eine Woche. Die zukünftigen Fernsehinhalte ab 1998 sind für Premiere ungeklärt.

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