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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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206 Problematisierung<br />

Tabelle 3-132: Vertikale Fusi<strong>on</strong> und Bündnisse<br />

Strategie Unternehmen<br />

Ungewißheit der Nachfrage Hughes Olivetti Telecom, (DirectPC), @Home<br />

Markpositi<strong>on</strong>ierung und Zugang zum Know-how Bertelsmann – AOL, BBC Worldwide - ICL,<br />

STET – IBM<br />

Beherrschung des Kundenzugangs BT - BskyB, Disney - ABC - Capital Cities<br />

Versuche, höhere Wertschöpfung zu erreichen NBC - Microsoft-Networks (neuer MSNBC<br />

Verteidigung gegen Wettbewerb v<strong>on</strong> Unternehmen<br />

aus verwandten Märkten<br />

INTERNET-Kanal)<br />

US West - T<strong>im</strong>e Warner, Oracle - Sun -<br />

Netscape (Netzcomputer)<br />

Eine Zeit großer Vielfalt, Freiheiten und Freizügigkeit des Angebotes sowie der Nutzung<br />

künftiger elektr<strong>on</strong>ischer Dienste zeichnet sich ab. Daß diese Freiheiten nicht unbedingt<br />

einfacher zu gestalten sind als frühere „geregelte“ Angebote, zeigen anarchische Tendenzen <strong>im</strong><br />

INTERNET. Bürokratische Reglementierungen, die die Innovati<strong>on</strong>en aus wirtschaftlicher Sicht<br />

nicht bereits <strong>im</strong> Ke<strong>im</strong> ersticken, sind dringend notwendig. Zum einen sollten daher einfache<br />

juristische Rahmenbedingungen für den Mult<strong>im</strong>edia-Bereich geschaffen werden, die einen<br />

großen Spielraum für innovative Ansätze bieten. Zum anderen setzt die staatliche<br />

Zurückhaltung voraus, daß sich alle Mult<strong>im</strong>edia-Dienstleister an gesellschaftliche Spielregeln<br />

halten und in eigener Verantwortung Fehlentwicklungen vermeiden oder korrigieren. Die<br />

fortschreitende Globalisierung der Netze und Dienste und die damit zunehmende Universalität<br />

der Endgeräte verlagert die einzelstaatlichen Rahmenbedingungen <strong>im</strong>mer stärker in Richtung<br />

europäischer und internati<strong>on</strong>aler K<strong>on</strong>venti<strong>on</strong>en. Dabei wird zunehmend nur noch auf<br />

grundlegende Anforderungen zurückgegriffen, die allgemein als notwendig anerkannt sind. Die<br />

unterschiedlichen Interpretati<strong>on</strong>en v<strong>on</strong> Gesetzen und die Überschneidungen v<strong>on</strong> Richtlinien der<br />

Europäischen Uni<strong>on</strong> mit denen nati<strong>on</strong>aler Instanzen lassen die reale Ausgestaltung der Gesetze<br />

offen.<br />

Einen weiteren Handlungsbedarf in vielen Bereichen hatte die EU-Kommissi<strong>on</strong> bereits <strong>im</strong><br />

Jahr 1995 <strong>im</strong> Grünbuch Teil II [EuK95c] erkannt: 1. Maßnahmen <strong>im</strong> Nahbereich, Datenschutz,<br />

audiovisuellen Bereich, Medienbereich und zum Schutz an geistigem Eigentum; 2.<br />

flankierende Maßnahmen in gesellschaftlichen und sozialen Bereichen; 3. Einbindung der<br />

europäischen Aktivität in ein globales K<strong>on</strong>zept und 4. Antizipieren eines sich wandelnden,<br />

zukünftigen ordnungspolitischen Rahmens <strong>im</strong> Zuge der Entwicklung der Gesellschaft in eine<br />

Informati<strong>on</strong>sgesellschaft. Ein effizienter, klarer und kalkulierbarer Gesetzesrahmen <strong>im</strong> Zuge<br />

der europäischen Deregulierungsinitiative sollte folgendes sicherstellen: 1. den Binnenmark für<br />

Telekommunikati<strong>on</strong> vervollständigen, indem die Entwicklung der Basis- und der<br />

weiterentwickelten Informati<strong>on</strong>sstrukturen in der Uni<strong>on</strong> angeregt wird; 2. Europa mit<br />

effizienten und kostengünstigen Diensten zu versorgen, wov<strong>on</strong> sowohl die Industrie als auch<br />

die Verbraucher profitieren und 3. mit der Investiti<strong>on</strong>sbereitschaft des öffentlichen und des<br />

privaten Sektors das Wachstum und die Innovati<strong>on</strong> zu fördern und so einen Beitrag zur<br />

Beschäftigung und Zusammenarbeit zu leisten [EuK96].<br />

Die medienpolitischen Entscheidungen für Mult<strong>im</strong>edia-Dienste oszillieren zwischen den<br />

drei Polen der Regulierungsbereiche Telekommunikati<strong>on</strong>, Rundfunk und Computer, denn jeder<br />

dieser Pole steht auch für eine spezifische Akteursk<strong>on</strong>stellati<strong>on</strong> und eine spezifische<br />

Regulierungstraditi<strong>on</strong> mit ihren jeweiligen Gestaltungsroutinen, Auseinandersetzungsmustern<br />

und Ordnungsformen. Dem hoch regulierten und mit politischen Mythen geradezu<br />

überfrachteten Rundfunkbereich steht der schwach regulierte und auch vergleichsweise<br />

nüchtern wahrgenommene Computerbereich gegenüber. Dazwischen rangiert der<br />

Telekommunikati<strong>on</strong>sbereich - mit mittlerweile stark ausgedünnter Regulierungsdichte. Jeder<br />

Bereich hat andere Domänenabgrenzungen mit zum Teil anderen Akteuren. Eine Medien- bez.<br />

Mult<strong>im</strong>ediapolitik kann sich also an verschiedenen Traditi<strong>on</strong>en orientieren und in<br />

unterschiedlichen Regulierungsbereichen wirken.

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