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Service-on-Demand im Breitbandverteilnetz von Berlin - FH-Aachen

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Medienpolitische Aspekte 197<br />

3.3.6 Deutsche Telekom<br />

Die Deutsche Telekom ist in den Feldern Festnetz, Mobilfunk, Endgeräte-Verkauf,<br />

Telef<strong>on</strong>zellen, Auskunft, Breitbandkabelgeschäft und Online-Dienste aktiv und investiert in<br />

internati<strong>on</strong>alen Beteiligungen. Die Telekom hat einen sehr großen Kundenstamm. Anfang 1998<br />

lagen die Teilnehmerzahlen <strong>im</strong> Festnetz T-Net bei 45 Mio., <strong>im</strong> Kabelnetz T-Media-Net bei<br />

17,2 Mio., <strong>im</strong> Mobilfunk T-Mobil bei 3,7 Mio. und <strong>im</strong> Online-Bereich T-Online bei 1,9 Mio..<br />

Beschäftigt wurden 199.000 Mitarbeiter.<br />

Der Umsatz der Telekom belief sich <strong>im</strong> Jahr 1997 auf 67,1 Mrd. Mark und stieg damit um<br />

6,5 %. Der größte Anteil am Umsatz liegt be<strong>im</strong> Festnetz. Es wuchs um sechs Prozent auf 47,4<br />

Milliarden Mark. Noch offiziellen Schätzungen seitens der Deutschen Telekom Anfang 1998<br />

lag <strong>im</strong> Jahre 1997 der Gewinn nach Steuern zwar bei 3,3 Milliarden Mark (1996 1,8 Mrd. DM),<br />

erwartet wurden jedoch v<strong>on</strong> Analytikern ca. 5 Mrd. DM. Der Gewinn vor Steuern stieg v<strong>on</strong> 4,1<br />

Mrd. DM auf 7,5 Milliarden Mark. Das höchste Wachstum erzielten die beiden Töchter T-<br />

Mobil und T-Online mit jeweils 35 %. Bis zum ersten Halbjahr 1997 betrugen die<br />

Finanzschulden 96,4 % und die Investiti<strong>on</strong>en 7,6 Mrd. DM. Die größten Probleme machten der<br />

Zweig Endgeräte mit 500 Milli<strong>on</strong>en Mark Verlust; Telef<strong>on</strong>zellen und Auskunft brachten es auf<br />

zusammen ein Minus v<strong>on</strong> 900 Milli<strong>on</strong>en, und das Kabelgeschäft fuhr 1,1 Milliarden Mark rote<br />

Zahlen ein. Rekordverlustbringer war das Auslandsgeschäft, u. a. Global One und<br />

Beteiligungen an Mobilfunknetzen, mit einem Defizit v<strong>on</strong> 1,5 Mrd. DM.<br />

Sch<strong>on</strong> bei den Pilotprojekten <strong>im</strong> Jahr 1996 zum Interaktiven Fernsehen der Deutschen<br />

Telekom spielten neben technischen auch regi<strong>on</strong>ale und standortpolitische Überlegungen eine<br />

Rolle. Das Vorhaben wurde auf unterschiedliche Plattformen aufgeteilt. Aufgrund dessen<br />

wurde das Gesamtbudget gesplittet. Einige Koordinati<strong>on</strong>sprobleme mit den Inhaltsanbietern für<br />

die unterschiedlichen Plattformen traten auf. Auch die Problematik der Lizenzvergabe und<br />

damit verbundene Gebühren bei den Programmen wurden v<strong>on</strong> den Verantwortlichen<br />

unterschätzt.<br />

Das Kabelnetz der Telekom, das seit Oktober 1997 offiziell T-Media-Net heißt, machte<br />

1996 <strong>im</strong> operativen Geschäft Verluste v<strong>on</strong> 500 Mio. DM. Die interne Planung sieht erst in 10<br />

Jahren eine Rentabilität vor. Im Gegensatz hierzu haben die amerikanischen<br />

Kabelgesellschaften, die rund 62 Mio. Bürger versorgen, exzellente Geschäftsergebnisse<br />

vorzuweisen. Sie erzielen einen Umsatz v<strong>on</strong> 25 Mrd. Dollar und zweistellige Renditen.<br />

Das Netz der Telekom soll zur Jahrtausendwende über eine Doppelstrategie profitabler<br />

werden. Die Telekom-Tochtergesellschaft T-Media-Net wird die Aktivitäten v<strong>on</strong> München aus<br />

steuern. Die Programmveranstalter sollen für die bundesweite Verbreitung, die bisher 1 Mio.<br />

DM kostete, ab dem nächsten Jahr 3,2 Mio. DM bezahlen. Mittelfristig sollen die Preise<br />

stufenweise auf 12 Mio. DM pro Jahr angehoben werden. Dies entspricht dann den<br />

vergleichbaren Kosten der Satellitenübertragung. Letztendlich wurde auch der Privatkunde ab<br />

November 1997 mit einer Preiserhöhung v<strong>on</strong> 11,5 % auf 25,9 DM pro M<strong>on</strong>at für Einzelkunden<br />

und 15 % Aufschlag für Wohneinheiten belastet.<br />

Ergänzt werden die Strategien durch verbesserte Angebote für neue Fernsehdienste und<br />

einen Ausbau des Netzes. Dafür ist die Telekom bereit, bis zu 1,8 Mrd. DM zu investieren.<br />

Man erhofft sich damit, diejenigen Kunden anzusprechen, die Kabel bereits <strong>im</strong> Haus haben,<br />

aber noch nicht angeschlossen sind. Die Gewinnung v<strong>on</strong> einem Teil der 7 Mio. verkabelten,<br />

aber noch nicht angeschlossenen Haushalte würde die Wirtschaftlichkeit des Netzes bedeutend<br />

erhöhen.<br />

Es ist geplant, die bestehenden 31 Kanäle <strong>im</strong> Laufe des Jahres 1997 um zwei weitere<br />

Kanäle zu ergänzen. Im nächsten Jahr werden dann bis zu 18 Kanäle frei geschaltet. Ein<br />

weiterer K<strong>on</strong>zeptpunkt sieht vor, in den neuen Bereichen Decoder für den digitalen Empfang<br />

zu vertreiben, TV-Ab<strong>on</strong>nements zu verwalten und Programme selbständig zu vermarkten. Die<br />

Telekom möchte hierzu künftig eigene Kanäle belegen. Rund 25 Kanäle sollen über die<br />

Landesmedienanstalt als Pflichtangebote (Must-Carry-<str<strong>on</strong>g>Service</str<strong>on</strong>g>s) vergeben werden. Die

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