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Innere Sicherheit

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PSB Seite 151<br />

Tabelle 2.4-8: Staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren wegen schwerer Wirtschaftskriminalität nach<br />

Zahl der Beschuldigten, der Einzelfälle und der Art der Verfahrenserledigung; Daten der<br />

bundesweiten Erfassung von Wirtschaftsstraftaten n. einheitl. Gesichtspunkten 1974-1981<br />

Jahr<br />

Beschuldigte<br />

Angeklagte<br />

Anklagequote<br />

erledigte<br />

Verfahren<br />

Einzelfälle Verfahren<br />

angeklagte<br />

Verfahren<br />

Anklagequote<br />

erledigte<br />

Verfahren<br />

angeklagte<br />

Verfahren<br />

Anklagequote<br />

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9)<br />

1974 5.058 2.207 43,6 51.150 15.467 30,2 2.888 1.447 50,1<br />

1975 5.798 2.588 44,6 49.484 19.417 39,2 3.089 1.656 53,6<br />

1976 6.270 2.958 47,2 44.113 20.889 47,4 3.647 2.094 57,4<br />

1977 6.663 3.341 50,1 59.547 24.368 40,9 3.727 2.300 61,7<br />

1978 6.630 3.171 47,8 82.245 35.447 43,1 3.562 2.228 62,5<br />

1979 6.879 2.701 39,3 61.706 27.204 44,1 3.087 1.881 60,9<br />

1980 5.896 2.772 47,0 145.209 24.810 17,1 3.226 2.009 62,3<br />

1981 5.370 2.995 55,8 127.843 85.203 66,6 3.102 2.139 69,0<br />

Mittel: 6.071 2.842 46,8 77.662 31.601 40,7 3.291 1.969 59,8<br />

Datenquelle: LIEBL, K., Die bundesweite Erfassung von Wirtschaftsstraftaten nach einheitlichen Gesichtspunkten, Freiburg<br />

1984, S. 129, Tabelle 38; S. 243, Tabelle 70; S. 139, Tabelle 44; S. 246, Tabelle 71; S. 240, Tabelle 68, 69.<br />

Ob und inwieweit sich seither Änderungen ergeben haben, kann mit den gegenwärtig verfügbaren statistischen<br />

Instrumentarien nicht (mehr) geprüft werden.<br />

2.4.4.2 Immaterielle Schäden durch Wirtschaftskriminalität<br />

Noch gravierender als die materiellen Schäden könnten freilich die immateriellen, durch Wirtschaftskriminalität<br />

verursachten Schäden sein. 455 Als solche werden angesehen:<br />

- die Folgewirkungen von Wettbewerbsverzerrungen, die entstehen durch Wettbewerbsvorsprünge des<br />

mit unlauteren Mitteln arbeitenden Wirtschaftsstraftäters. Es wird befürchtet, auf Mitbewerber ginge<br />

eine Ansteckungs- oder Sogwirkung aus, auf gleiche oder ähnliche Weise illegalen Gewinn zu erzielen<br />

bzw. Wettbewerbsvorsprünge aufzuholen. Eine zweite Folgewirkung wird darin gesehen, dass<br />

Dritte veranlasst werden, durch kriminelle Handlungen, wie z. B. Urkundenfälschung oder Bestechung,<br />

Wirtschaftsstraftaten zu unterstützen (Fernwirkung);<br />

- die Kettenreaktion, d. h. die Gefahr, dass infolge finanzieller Abhängigkeiten und Verflechtungen bei<br />

einem wirtschaftlichen Zusammenbruch auch jene Geschäftspartner mitgerissen werden, die an den<br />

kriminellen Handlungen der Täter keinen Anteil hatten;<br />

- die gesundheitlichen Gefährdungen und Schädigungen als Folge von Verstößen gegen das Lebensmittel-<br />

und Arzneimittelgesetz, gegen das Arbeitsschutzrecht und das Umweltstrafrecht.<br />

- Als allgemeine Folge der Wirtschaftskriminalität wird befürchtet, auf Dauer schwinde sowohl bei den<br />

am wirtschaftlichen Wettbewerb Beteiligten als auch bei den Verbrauchern nicht nur das Vertrauen in<br />

die Redlichkeit einzelner Berufs- und Handlungszweige, sondern auch "das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit<br />

der geltenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung". 456<br />

Der empirische Nachweis zu Art und Ausmaß dieser immateriellen Schäden, insbesondere der Sog- und<br />

Spiralwirkung, steht jedoch, nach Ansicht einiger Forscher 457 , noch weithin aus, zumindest für Delikte<br />

außerhalb des engeren Bereichs der Wettbewerbs- und der Nachahmungskriminalität.<br />

455 Hierzu zuletzt DANNECKER, G., 2000, Rn. 16; SCHWIND, H.-D., 2001, § 21 Rn. 12.<br />

456 BUNDESMINISTERIUM DER JUSTIZ (Hg.), 1980, S. 15.<br />

457 BOTTKE, W., 1991, S. 3; HEINZ, W., 1984a, S. 435; KAISER, G., 1996, S. 843.

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