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Innere Sicherheit

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Seite 250<br />

PSB<br />

Zweck zusammenfinden, dann wieder auseinander gehen oder sogar auseinander fallen, gegebenenfalls<br />

aber über Milieukontakte weiter voneinander Informationen haben, was dazu führen kann, dass einige<br />

von ihnen in späteren Zeiträumen in anderer "Mischung" erneut für Straftaten zusammenkommen.<br />

Diese Aufteilung darf nicht dahin missverstanden werden, dass ein beachtlicher Anteil der für das Lagebild<br />

ausgewerteten Verfahren etwa der leichteren Kriminalität zugeschlagen werden könnte. Im Regelfall<br />

mussten vielmehr umfangreiche und länger dauernde Ermittlungen durchgeführt werden, die eine Fülle<br />

von Straftatbeständen betrafen. Jedoch hatten eben viele dieser Verfahren Tätergruppen und Tatkomplexe<br />

zum Gegenstand, die sich nicht substanziell und wirklich kategorial von der geläufigen Schwerkriminalität<br />

im Eigentums- und Vermögensbereich und der Ausbeutung von spezifischen personalen Opfergruppen<br />

839 unterschieden, d. h. die über den unmittelbaren Schaden hinaus und neben den üblichen Folgeproblemen<br />

für die Betroffenen (Firmen, Vereinigungen, Individuen), die ganz erheblich sein konnten,<br />

keinen erhöhten Bedrohungsgrad für Staat, Wirtschaft oder Gesellschaft erkennen ließen.<br />

2.9.5.2 Entwicklung der Fallzahlen sowie Merkmale der gemeldeten Fälle<br />

Das Lagebild Organisierte Kriminalität 1999 enthält Angaben über OK-Ermittlungsverfahren, die im Jahr<br />

1999 eingeleitet wurden (Erstmeldungen), sowie über Verfahren aus Vorjahren, die weiterhin in Bearbeitung<br />

waren (Fortschreibungen). Insgesamt wurden 816 Verfahren ausgewertet. Die nachfolgende Aufstellung<br />

zeigt die Entwicklung der einbezogenen Verfahren seit Beginn der Lageerhebung.<br />

Tabelle 2.9-1: Entwicklung der Verfahrenszahlen des Lagebildes Organisierte Kriminalität 1991-1999<br />

Erfassungszeitraum Anzahl der<br />

Erstmeldungen<br />

Anzahl der<br />

Fortschreibungen<br />

Anzahl der insgesamt<br />

bearbeiteten Verfahren<br />

1991 369 0 369<br />

1992 540 101 641<br />

1993 477 299 776<br />

1994 497 292 789<br />

1995 472 315 787<br />

1996 489 356 845<br />

1997 444 397 841<br />

1998 441 391 832<br />

1999 413 403 816<br />

Datenquelle: BUNDESKRIMINALAMT, Lagebild Organisierte Kriminalität.<br />

Wie man unschwer erkennt, werden jedes Jahr zwischen 400 und 500 Verfahren neu einbezogen. Die sich<br />

allmählich erhöhende Zahl der Fortschreibungen, also derjenigen Verfahren, die über das Ersterfassungs-<br />

Jahr hinaus weitere Ermittlungen erfordern, ist ein quantitativer Indikator für den von der Lagestelle bemerkten<br />

qualitativen Befund, dass die Strafverfolgungsbehörden zunehmend an Tätergruppierungen mit<br />

merklichem OK-Potenzial herankommen, was nach der Natur der Sache einen intensivierten Ermittlungsbedarf<br />

nach sich zieht.<br />

Von den im Jahr 1999 ausgewerteten 816 Ermittlungsverfahren wurden 426 von OK-Dienststellen, 281<br />

von anderen Fachdienststellen, 72 von gemeinsamen Ermittlungsgruppen aus Zoll und Polizei, schließlich<br />

37 von Sonderkommissionen bearbeitet, die anlassbezogen eingerichtet worden waren. Im Einzelnen<br />

kann hier auf die unterschiedlichen Organisationsstrukturen in den Ländern nicht eingegangen werden.<br />

Im Verlauf der Jahre bewegte sich jedenfalls der Anteil der von OK-Dienststellen bearbeiteten Verfahren<br />

839 Vgl. dazu auch den Abschnitt 2.2.2 "Menschenhandel".

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