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Innere Sicherheit

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PSB Seite 45<br />

In der nachfolgenden Tabelle 2.1-3 werden die verschiedenen Ortsgrößen in unterschiedlichen Regionen<br />

der Bundesrepublik verglichen. Den Nord-Westen bilden die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen und Niedersachsen; Nordrhein-Westfalen und Hessen werden zur Region Mitte-Westen zusammengefasst,<br />

Rheinland-Pfalz, das Saarland, Baden-Württemberg und Bayern zur Region Süd-Westen. In<br />

den neuen Ländern bilden Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg die Region<br />

Nord-Osten und Thüringen sowie Sachsen den Süd-Osten. Berlin wird in Anbetracht seiner Bevölkerungszusammensetzung<br />

(zu etwa 60% West und 40% Ost) sowie seiner geographischen Lage gesondert<br />

ausgewiesen.<br />

Tabelle 2.1-3: Polizeilich registrierte Gewaltkriminalität 1999 in fünf Regionen der Bundesrepublik<br />

und Berlin, Tatortverteilung nach der Gemeindegröße<br />

NW MW SW NO SO Be<br />

Gewaltkriminalität<br />

westl. Bundesländer neue Bundesländer<br />

Nord-Westen Mitte-Westen Süd-Westen Nord-Osten Süd-Osten Berlin Be<br />

Insgesamt HZ 273,1 230,9 158,5 263,3 179,8 613,7<br />

bis 20.000 Einwohner HZ 125,2 112,1 98,4 174,5 109,8<br />

0<br />

0<br />

% der Bev 40,6% 22,1% 59,3% 59,3% 56,2% 0<br />

0<br />

bis 100.000 Einwohner HZ 250,9 191,4 195,3 339,0 220,4 0<br />

% der Bev 25,8% 37,6% 21,8% 25,7% 22,7% 0<br />

0<br />

bis 500.000 Einwohner HZ 368,9 291,3 258,9 484,5 323,2 0<br />

% der Bev 12,4% 24,1% 12,5% 15,0% 21,0% 0<br />

0<br />

ab 500.000 Einwohner HZ 522,9 394,1 391,2 613,7 #<br />

% der Bev 21,2% 16,2% 6,4% 100,0% 1<br />

Datenquelle: Polizeiliche Kriminalstatistik.<br />

Im Vergleich der fünf Regionen zeigt sich ein beachtliches Nord-Süd-Gefälle der polizeilich registrierten<br />

Gewaltbelastung. Im Jahr 1999 wurden pro 100.000 Einwohner in der Region Nord-Westen fast drei<br />

Viertel mehr Gewalttaten registriert als im Süd-Westen der Republik. Für die neuen Länder zeigt sich ein<br />

ähnliches Bild. Die Gewaltbelastung der Region Nord-Osten übersteigt die des Süd-Ostens um den Faktor<br />

1,5. Die Region Mitte-Westen weicht mit ihrer Häufigkeitszahlen nur geringfügig vom Durchschnitt der<br />

Bundesrepublik ab.<br />

Im Westen der Republik relativiert sich das Nord-Süd-Gefälle der Gewaltkriminalität erheblich, wenn<br />

man die Siedlungsstrukturen berücksichtigt. In der Region Mitte-Westen lebt nur gut ein Fünftel in den<br />

relativ niedrig belasteten Dörfern und Kleinstädten, im Nord-Westen sind es zwei Fünftel, im Süden<br />

sowie den beiden ostdeutschen Regionen dagegen fast drei Fünftel. Zwar ergibt sich auch für diesen<br />

Siedlungstyp im Westen Deutschlands ein beachtliches Nord-Süd-Gefälle der Gewaltbelastung. Es fällt<br />

aber bei weitem nicht so groß aus, wie das, was sich für die neuen Länder abzeichnet.<br />

Die hohe Gewaltbelastung des Nord-Westens beruht in starkem Maße darauf, dass dort gut ein Fünftel<br />

der Menschen in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern leben. Im Süd-Westen trifft das nur für<br />

6,4% der Bevölkerung zu. Unterstellt man, der Nord-Westen und die Region Mitte-Westen hätten dieselbe<br />

Siedlungsstruktur wie der Süd-Westen, würde sich die NW-Höherbelastung gegenüber dem Süden<br />

vom 1,7fachen auf das 1,3fache reduzieren. Die Region Mitte-Westen wäre dann im Verhältnis zum Süd-<br />

Westen nur um den Faktor 1,1 höher belastet. Im Westen Deutschlands beruhen die großen Divergenzen,<br />

der Regionen also überwiegend auf Unterschieden der Siedlungsstruktur. Für den Osten Deutschlands<br />

ergibt sich dagegen ein umgekehrtes Bild. Das Nord-Süd-Gefälle ist in den neuen Ländern im Vergleich<br />

der Siedlungstypen noch stärker ausgeprägt als es sich im Vergleich der beiden Regionen zeigt. Dies ist<br />

die Folge davon, dass dort im Süden ein höherer Anteil der Bevölkerung in den hoch belasteten Städten

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