Innere Sicherheit
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Seite 284<br />
Schaubild 2.10-2:Rechtsextremistische Straftaten (insgesamt), davon Gewaltdelikte 1997-2000*<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
455<br />
694 716 701 702 693<br />
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Jan 97 Feb<br />
97<br />
Mrz<br />
97<br />
Apr<br />
97<br />
Mai<br />
97<br />
843<br />
683<br />
624 611<br />
Jun Jul 97 Aug Sep Okt Nov<br />
97 97 97 97 97<br />
463<br />
762<br />
742 738<br />
690<br />
705<br />
568 535<br />
765<br />
Dez Jan 98 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul 98 Aug Sep<br />
97 98 98 98 98 98 98 98<br />
588<br />
495<br />
477<br />
349<br />
611<br />
584<br />
531<br />
702<br />
663<br />
525 558<br />
687<br />
544 573 563<br />
Okt Nov Dez Jan 99 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul 99 Aug Sep Okt Nov<br />
98 98 98 99 99 99 99 99 99 99 99 99<br />
Straftaten davon Gewaltdelikte<br />
* ohne fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten<br />
Datenquelle: Kriminalpolizeilicher Meldedienst Staatsschutz.<br />
396<br />
544<br />
760<br />
712<br />
879<br />
743 757<br />
703<br />
1718<br />
1161<br />
Dez Jan 00 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul 00 Aug Sep<br />
99 00 00 00 00 00 00 00<br />
1283<br />
1010<br />
PSB<br />
709<br />
Okt Nov Dez<br />
00 00 00<br />
Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus<br />
Zwischen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit gibt es vielfältige Verbindungslinien<br />
und Überschneidungen sowohl auf der Ebene der Tatmotive als auch auf der Ebene der Gruppenzugehörigkeit<br />
der Täter (Rechtsextreme sind fremdenfeindlich, aber fremdenfeindliche Täter rekrutieren<br />
sich nicht nur aus rechtsextremistischen Gruppen). Die Polizei hat, wie bereits erwähnt, seit 1992 bzw.<br />
1993 eigene Sondermeldedienste zur Erfassung fremdenfeindlicher und antisemitischer Straftaten eingerichtet,<br />
sodass wir hier für einen Großteil der neunziger Jahre spezielle Daten haben.<br />
Was die Entwicklung der fremdenfeindlichen Straftaten angeht, zeigt sich, dass sich nach einer Hochphase<br />
der fremdenfeindlichen Straftaten in den Jahren 1992 und 1993 mit 6.336 bzw. 6.721 Fällen seit 1994<br />
ein deutlicher Rückgang feststellen lässt. Diese Straftaten haben sich ab 1995 auf einem Niveau von ca.<br />
2.000-3.000 Fällen pro Jahr stabilisiert; bis zum Jahr 2000, in dem dann erneut mit 3.594 Fällen eine<br />
deutliche Steigerung festzustellen ist (vgl. Schaubild 2.10-3).<br />
Höhepunkte der fremdenfeindlichen Straftatenentwicklungen waren die Monate Oktober bis Dezember<br />
1992 und Juni 1993: Hier gab es nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen von Hoyerswerda, von<br />
Rostock-Lichtenhagen sowie nach den Brandstiftungen von Mölln und Solingen jeweils eine Welle von<br />
Nachahmungen, die im Juni 1993 mit 1.581 Straftaten den bisher höchsten Monatswert in den neunziger<br />
Jahren aufwiesen. Seit Februar 1994 liegen die Monatswerte konstant unter 400 Straftaten, seit April<br />
1995 konstant unter 300. Im August 2000 ist im Bereich der fremdenfeindlichen Straftaten wieder ein<br />
erheblicher Anstieg auf mehr als das Doppelte (583) des Vormonatsniveaus (247) zu verzeichnen, der erst<br />
wieder im letzten Quartal des Jahres 2000 zurückgeht. Auch im Bereich der Gewalttaten wird für August<br />
2000 ein erheblicher Anstieg registriert. Diese Anstiege dürften im Zusammenhang mit einer intensiven<br />
Diskussion von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Frühsommer 2000 stehen, die die gesellschaftliche<br />
Sensibilität erhöht, möglicherweise aber auch die rechtsextreme Szene stimuliert hat. Sie<br />
wurde im Juli verstärkt durch den Sprengstoffanschlag in Düsseldorf, der zunächst den Rechtsextremisten