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Innere Sicherheit

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Seite 82<br />

macht etwa 10% der registrierten Opfer aus. Opfer eines sexuellen Missbrauchs mit Todesfolge gemäß<br />

§ 176b StGB sind extrem selten. Hier waren 1999 sechs Kinder betroffen.<br />

Bezogen auf alle Sexualdelikte einschließlich der Tatbestände, die keine spezielle Schutzaltersgrenze<br />

vorsehen 257 (§§ 177, 178 StGB), wurden im Jahr 1999 5.314 Jungen und 16.201 Mädchen als kindliche<br />

Opfer registriert. Von diesen insgesamt 21.515 kindlichen Opfern waren lediglich 1.715 (8%) durch<br />

versuchte Delikte betroffen. Insgesamt wurde in der Opferstatistik der Polizeilichen Kriminalstatistik<br />

(PKS), die nur für einen Ausschnitt aller Straftaten geführt wird, im Jahr 1999 eine Gesamtzahl von<br />

78.882 Kindern als Opfer verschiedenster Straftaten registriert. Mithin machen die kindlichen Opfer von<br />

Sexualdelikten 27,3% aller in dieser Opferstatistik registrierten Kinder aus. Allerdings unterscheiden sich<br />

diese Anteile der Opfer von Sexualdelikten zwischen den Geschlechtern erheblich: So war 1999 die<br />

Gesamtopferzahl der Jungen unter 14 Jahren mit 44.279 deutlich höher als die der gleichaltrigen Mädchen<br />

mit 34.603. Der Anteil der Opfer von Sexualdelikten an allen kindlichen Opfern jedoch ist bei den Mädchen<br />

mit 46,8% deutlich höher als bei den Jungen, bei denen der Anteil bei 12% liegt.<br />

Tabelle 2.2.1-2: Täter-Opfer-Beziehung bei polizeilich aufgeklärtem sexuellen Missbrauch von<br />

Schutzbefohlenen und sexuellem Kindesmissbrauch im Jahr 1999<br />

Mädchen<br />

Jungen<br />

Insgesamt<br />

Täter-Opfer-Beziehung<br />

verwandt bekannt Landsmann flüchtige<br />

Vorbeziehung<br />

2.199 3.513 42<br />

1.011<br />

14,0% 22,4% 0,3%<br />

6,5%<br />

619 1.593 11<br />

475<br />

11,9% 30,7% 0,2%<br />

9,2%<br />

2.818 5.106 53<br />

1.486<br />

13,5% 24,5% 0,3%<br />

7,1%<br />

Datenquelle: Polizeiliche Kriminalstatistik.<br />

keine Vorbeziehung<br />

7.584<br />

48,4%<br />

1.969<br />

37,9%<br />

9.553<br />

45,8%<br />

ungekl.<br />

1.308<br />

8,4%<br />

524<br />

10,1%<br />

1.832<br />

8,8%<br />

Hinsichtlich der Täter-Opfer-Beziehung bietet Tabelle 2.2.1-2 Informationen über die kindlichen Opfer<br />

polizeilich aufgeklärter Fälle des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und des sexuellen Kindesmissbrauchs.<br />

Danach stellen Fälle, in denen keine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer bestand,<br />

mit 45,8% den relativ größten Anteil.<br />

Verschiedene Autoren haben die Entwicklung der PKS-Zahlen zum sexuellen Kindesmissbrauch analysiert.<br />

258 Langfristig ist demzufolge von 1955 bis Anfang 1960 ein Zuwachs und anschließend bis etwa<br />

1985 ein stetiger Rückgang des polizeilich registrierten sexuellen Kindesmissbrauchs zu beobachten.<br />

Zwischen 1985 und 1990 kommt es dann zu einem Anstieg der Häufigkeitszahlen, die allerdings nicht<br />

mehr das Niveau der fünfziger oder sechziger Jahre erreichen.<br />

Schaubild 2.2.1-1, welches die Entwicklung der Fallzahlen relativiert auf die Gesamtbevölkerung darstellt,<br />

ist zu ergänzen um eine opferbezogene Darstellung, da infolge der Veränderungen der Altersstruktur<br />

der Bevölkerung der Anteil der potentiellen Opfer an der Gesamtpopulation rückläufig ist. In Tabelle<br />

2.2.1-3 sind dazu für Kinder unter 14 Jahren die Opferzahlen und die entsprechenden Opferziffern dieser<br />

Altersgruppe der Bevölkerung für die Vergewaltigung und sexuelle Nötigung sowie den sexuellen Kindesmissbrauch<br />

für die Zeit von 1984 bis 1999 dargelegt. 259<br />

257<br />

Darunter sind alle Sexualdelikte gefasst, für die Opferzahlen ausgewiesen werden. Das betrifft die Schlüsselzahlen 1110,<br />

1120, 1131 und 1310 der PKS.<br />

258<br />

Vgl. UNDEUTSCH, U., 1993; WILMER, T., 1996; WALTER, M. und A. WOLKE, 1997; EGG, R., 1999a.<br />

259<br />

Relativierungsbasis ist jeweils die Bevölkerungszahl der Kinder unter 14 Jahren in dem Gebiet, auf das sich auch die polizei-<br />

PSB

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