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Innere Sicherheit

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Seite 54<br />

Schaubild 2.1-2: Opferziffern für männliche und weibliche Opfer der Gewaltkriminalität nach<br />

Altersgruppen, alte Länder 1973, 1985 und 1999*<br />

Anzahl der OPfer je 100.000 Einwohner<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Frauen<br />

Männer<br />

1973 1985 1999 1973 1985 1999 1973 1985 1999<br />

unter 21 Jahre 21 bis unter 60 Jahre 60 Jahre und älter<br />

* 1999 einschließlich Gesamtberlin<br />

Datenquelle: Polizeiliche Kriminalstatistik.<br />

Die Opferziffern der ab 60-Jährigen haben sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen seit 1985 nur<br />

geringfügig verändert. Im Ergebnis führt dies dazu, dass der Anteil der Frauen, die in Westdeutschland<br />

Opfer einer polizeilich registrierten Gewalttat geworden sind, zwischen 1985 und 1999 von 33% auf<br />

30,1% gesunken ist. Offenkundig hat die Aggressivität in solchen Szenen und Lebenswelten zugenommen,<br />

in denen junge Männer und männliche Jugendliche aufeinander treffen. 180 Soweit die polizeilichen<br />

Daten erkennen lassen, hat sich dagegen für ältere Menschen das Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden,<br />

seit Mitte der achtziger Jahre nicht mehr erhöht. Der zuvor zwischen 1973 und 1985 für ältere Frauen<br />

eingetretene Anstieg der Opferziffer beruhte fast ausschließlich darauf, dass in dieser Zeit der Handtaschenraub<br />

um etwa das Doppelte zugenommen hatte. Bei diesem Delikt stellen Frauen im Alter von 60<br />

und mehr Jahren etwa die Hälfte aller polizeilich registrierten Opfer. Seit Mitte der achtziger Jahre ist<br />

jedoch für sie ein leichter Rückgang dieses ohnehin sehr niedrigen Opferrisikos festzustellen. Wurden<br />

1985 pro 100.000 ab 60-jähriger Frauen von der Polizei noch 59,7 Opfer eines Handtaschenraubes gezählt,<br />

waren es im Jahr 1999 56,3, d. h. gemessen an Hellfelddaten ist das Opferrisiko extrem gering und<br />

hat sich weiter verringert.<br />

Die starke Zunahme der Opferziffer der männlichen Wohnbevölkerung beruht zu knapp zwei Drittel auf<br />

einem Anstieg der ihnen gegenüber verübten gefährlichen/schweren Körperverletzungen. Auch die Opferziffer<br />

der Raubdelikte hat sich bei der männlichen Wohnbevölkerung stark erhöht. Die Opferziffern<br />

der Frauen haben demgegenüber bei diesen beiden Deliktgruppen in weit geringerem Maß zugenommen.<br />

Auch hier ist der Anstieg der gefährlichen/schweren Körperverletzungen ausgeprägter als der der Raubdelikte.<br />

Zu den Tötungsdelikten ist sowohl bei Männern wie Frauen eine Abnahme des Opferrisikos zu<br />

verzeichnen. Ein entsprechendes Bild zeichnet sich auch für die Opferziffer der Frauen bei der Vergewaltigung<br />

ab. Der Anstieg, der sich Ende der neunziger Jahre ergeben hat, beruht auf der bereits oben er-<br />

sich ein entsprechendes Bild ab: Männliche unter 21-Jährige 1985: 197,9 - 1999: 367,8; weibliche unter 21-Jährige 1985: 50,6<br />

und 1999: 114,9.<br />

180 Eine abschließende Aussage wird dazu allerdings erst möglich werden, wenn auch die Daten zu den Tatverdächtigen sowie<br />

die neueren Erkenntnisse aus den beiden KFN-Schülerbefragungen der Jahre 1998 und 2000 in die Analyse einbezogen worden<br />

sind.<br />

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