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Innere Sicherheit

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Seite 216<br />

vorübergehende Änderungen in der Kontrolldichte wenig, und noch weniger entsprechende Veränderungen<br />

in der Strafhärte. 743<br />

PSB<br />

Für die Gesamtkriminalität sonst wird in der PKS bei der Tataufklärung erfasst, ob ein Tatverdächtiger<br />

während der Tatausführung unter ersichtlichem Alkoholeinfluss stand. In tatbezogener Betrachtung ergab<br />

sich im Berichtsjahrgang 1999, dass in rund 254.000 aufgeklärten Fällen (das sind 7,6% aller aufgeklärten<br />

Fälle) Alkoholeinfluss vorlag. Jedes vierte aufgeklärte Gewaltdelikt (25,3%) wurde von Tatverdächtigen<br />

unter Alkoholeinfluss begangen. Den höchsten Wert nahm, in Übereinstimmung mit den Ergebnissen<br />

vieler früherer Jahre, der Zechanschlussraub ein (68,7%). In täterbezogener Betrachtung gilt: Es wurden<br />

rund 191.000 Tatverdächtige registriert (das sind 8,4% aller Tatverdächtigen), die nach polizeilichem<br />

Erkenntnisstand bei der Tatausführung unter Alkoholeinfluss standen, bei den Gewalttätern waren es<br />

24,5%. 744<br />

Es hängt unter Praxisbedingungen von mancherlei Zufälligkeiten ab, ob Polizeibeamte die Alkoholisierung<br />

überhaupt genau bemerken, dann als erheblich werten und schließlich auch noch für eine Registrierung<br />

zur PKS sorgen. Daher wird man die einzelnen Prozentangaben zu Einzeldelikten stets mit einer<br />

gewissen Vorsicht betrachten müssen. Jedoch liegt die Annahme nicht fern, dass die PKS die zentralen<br />

Strukturen in diesem Bereich adäquat abbildet.<br />

Schaubild 2.8-1: Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss, nach Altersgruppen und ausgewählten Straftaten,<br />

Nordrhein-Westfalen 1999<br />

Prozentwerte<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2,5<br />

6<br />

6<br />

7,6<br />

14<br />

21,5<br />

Diebstahl insg. Raub, räuber.<br />

Erpressung<br />

12<br />

29,4<br />

33,1<br />

Gefährliche/ schwere<br />

KV<br />

15,3<br />

25,4<br />

35,5<br />

Vergewaltigung,<br />

schw. sex. Nötigung<br />

17,6<br />

30,8<br />

41,3<br />

40<br />

58,4<br />

64,4<br />

Totschlag Widerstand geg.d.<br />

Staatsgewalt<br />

5<br />

9<br />

8,5<br />

Straftaten insg.<br />

Datenquelle: LANDESKRIMINALAMT NORDRHEIN-WESTFALEN (Hg.), 2000.<br />

14 bis unter 18<br />

18 bis unter 21<br />

Diese Einschätzung wird durch eine besondere Analyse der PKS unterstützt. Aus dem Tabellenanhang<br />

der PKS lässt sich die Lage getrennt nach Geschlechtern erschließen. Für den letzt verfügbaren Jahrgang<br />

1999 zeigt sich dabei anhand ausgewählter Delikte 745 anschaulich und erwartungsgemäß, dass Männer<br />

durchweg häufiger als Frauen unter merklichem Alkoholeinfluss handeln. Eine Untergliederung nach<br />

Altersgruppen ist nach der PKS des Bundes nicht möglich, jedoch weisen gelegentlich Landeskriminalämter<br />

für ihren Bereich entsprechende Angaben in Sonderuntersuchungen aus. Für den Jahrgang 1999<br />

743<br />

Vgl. die Befunde aus der Auswertung einer größeren Zahl internationaler Studien zu "Kontrolldichte, Kontrolleffizienz und<br />

Sanktionsschwere" durch SCHÖCH in: KRÜGER, H-P., 1998, S. 1611 ff.; zur weiteren generellen Diskussion siehe etwa KARSTEDT,<br />

S., 1993; SCHÖCH, H., 1997, S. 169 ff. sowie SCHÖCH, H., 2000, S. 111 ff.<br />

744<br />

Vgl. BUNDESKRIMINALAMT, Polizeiliche Kriminalstatistik 1999, Wiesbaden 2000, S. 71 und S. 126.<br />

745<br />

Ebenda, Tabelle 22.<br />

ab 21

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