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Innere Sicherheit

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Seite 52<br />

den vorsätzlichen Tötungsdelikten und der gefährlichen/schweren Körperverletzung ab. In den siebziger<br />

und achtziger Jahren ist bei beiden Deliktgruppen die Zahl der Fälle, in denen geschossen wurde, stark<br />

zurückgegangen. Mit dem Beitritt der neuen Länder ist es dann zwar bis 1995 zu einem Anstieg gekommen.<br />

Der danach eingetretene Rückgang der Zahlen hat jedoch bewirkt, dass für beide Deliktgruppen die<br />

Zahl solcher Fälle pro 100.000 der Bevölkerung im Jahr 1999 etwa das Niveau erreicht hat, das sich Mitte<br />

der achtziger Jahre ergeben hatte. 174 Die beschriebene Entwicklung bedeutet, dass auch hier der Anteil der<br />

Taten, bei denen geschossen wurde, zwischen 1971 und 1999 deutlich abgenommen hat - bei Tötungsdelikten<br />

von 26,1% auf 13,4%, bei gefährlichen/schweren Körperverletzungen von 6,6% auf 2%.<br />

Zum Drohen mit Schusswaffen zeichnet sich eine andere Entwicklung ab. Nach weitgehend konstanten<br />

Zahlen während der siebziger Jahre ist es bereits während der achtziger Jahre zu einem leichten Anstieg<br />

der Häufigkeitszahlen gekommen. Anfang der neunziger Jahre ist dann eine deutliche Zunahme um etwa<br />

die Hälfte des früheren Niveaus zu beobachten. Seit 1993 hat sich insgesamt betrachtet die Häufigkeitszahl<br />

dann nur noch geringfügig verändert. Für die letzten beiden Jahre ist ein leichter Rückgang festzustellen<br />

mit dem Ergebnis, dass die Häufigkeitszahlen von 1999 mit 15,2 fast auf gleicher Höhe mit der<br />

des Jahres 1993 liegt (15,3). Auffallend ist der unterschiedliche Trend, der sich für die alten und neuen<br />

Länder ergibt. Für den Westen zeichnet sich von 1990 bis 1997 ein kontinuierlicher Anstieg bis auf 17,2<br />

Fälle pro 100.000 Bürger ab. Danach gab es einen leichten Rückgang. Im Osten Deutschlands dagegen<br />

hat das Drohen mit Schusswaffen seit 1993 kontinuierlich abgenommen und 1999 mit 13 Delikten pro<br />

100.000 Einwohner ein Niveau erreicht, das unter dem des Westens liegt. Während der letzten 15 Jahre<br />

handelt es sich bei etwa der Hälfte der Fälle, in denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, um Raubdelikte.<br />

Deren Häufigkeitszahl hat sich zwischen 1971 und 1997 um etwa das Dreifache erhöht (von 2,7 auf<br />

8). Aber auch hier ist in den letzten beiden Jahren ein Rückgang festzustellen (HZ 1999: 6,7).<br />

2.1.5 Die polizeilich registrierten Opfer der Gewaltkriminalität<br />

Kernpunkte<br />

♦ Die Zahl der Gewaltopfer, die pro 100.000 der Wohnbevölkerung registriert werden, hat sich seit<br />

Anfang der achtziger Jahre um mehr als das Doppelte erhöht. Dies ist ausschließlich die Folge davon,<br />

dass die Zahl der Opfer von Raubdelikten und gefährlichen/schweren Körperverletzungen stark<br />

zugenommen hat; die der Tötungsdelikte und der Vergewaltigung ist dagegen leicht gesunken.<br />

♦ Differenziert man bei den polizeilichen Opferdaten nach Alter und Geschlecht, zeigt sich ein deutlicher<br />

Anstieg der Zahlen vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern.<br />

Die nachfolgende Tabelle 2.1-8 gibt die Gesamtzahl der Gewaltopfer wieder, die seit 1973 175 polizeilich<br />

erfasst wurden. Die Opferziffer hat sich danach in den alten Ländern bis 1999 mehr als verdoppelt. Sie ist<br />

etwas stärker angestiegen als die Häufigkeitszahl der insgesamt polizeilich registrierten Gewaltdelikte,<br />

was eine Folge davon ist, dass die Zahl der Opfer pro Fall geringfügig angestiegen ist - von 1,05 im Jahr<br />

1973 über 1,07 im Jahr 1980 bis auf 1,12 Opfer im Jahr 1999. Offenkundig hat der Anteil der Gewaltdelikte<br />

etwas zugenommen, in denen eine Gruppe von Menschen gleichzeitig angegriffen wurde. Diese<br />

Entwicklung ist mit einer deutlichen Verjüngung der Gewaltopfer einhergegangen.<br />

So ist der Anteil der unter 21-jährigen Gewaltopfer 176 in den neunziger Jahren stark angestiegen. 1990<br />

gehörte jedes vierte polizeilich registrierte Gewaltopfer dieser Altersgruppe an, 1999 dagegen etwas mehr<br />

174<br />

Die Häufigkeitszahl der Tötungsdelikte, bei denen geschossen wurde, liegt sowohl 1985 wie auch 1999 bei 0,5; die der<br />

gefährlichen/schweren Körperverletzungen ist von 3,1 auf 2,8 zurückgegangen.<br />

175<br />

Das Jahr 1971 kann anders als in den bisherigen Tabellen nicht als Ausgangsjahr gewählt werden, weil die gefährliche/<br />

schwere Körperverletzung erst seit 1973 in der Opferstatistik geführt wird.<br />

176<br />

Eine noch weitergehende Differenzierung nach Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden folgt im Schwerpunktkapitel<br />

zur Kinder- und Jugendkriminalität.<br />

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