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Innere Sicherheit

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PSB Seite 67<br />

Tabelle 2.1-15: Anordnung von nicht zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen gegenüber<br />

erwachsenen Angeklagten (ab 21 Jahren) nach Deliktsgruppen, alte Länder<br />

1984, 1990 und 1998*<br />

1984 1990 1998<br />

Angeklagte der Tötungsdelikte 845 644 940<br />

davon Verurteilte zu Freiheitsstrafe ohne Strafaussetzung 645 433 693<br />

Anteil der ohne Strafaussetzung Verurteilten an den Angeklagten 76,3% 67,2% 73,7%<br />

Anteil der zu 3 oder mehr Jahren Verurt. an den Angeklagten 64,9% 57,5% 65,7%<br />

Durchschnitt der Haftjahre 7,36 7,38 7,93<br />

Angeklagte der Vergewaltigung 1.258 994 1.079<br />

davon Verurteilte zu Freiheitsstrafe ohne Strafaussetzung 715 484 539<br />

Anteil der ohne Strafaussetzung Verurteilten an den Angeklagten 56,8% 48,7% 50,0%<br />

Anteil der zu 3 oder mehr Jahren Verurt. an den Angeklagten 24,6% 24,6% 28,4%<br />

Durchschnitt der Haftjahre 3,82 3,99 4,40<br />

Angeklagte der Raubdelikte 4.103 3.571 5.271<br />

davon Verurteilte zu Freiheitsstrafe ohne Strafaussetzung 2.359 1.696 2.469<br />

Anteil der ohne Strafaussetzung Verurteilten an den Angeklagten 57,5% 47,5% 46,8%<br />

Anteil der zu 3 oder mehr Jahren Verurt. an den Angeklagten 25,6% 19,3% 19,1%<br />

Durchschnitt der Haftjahre 4,28 3,95 3,87<br />

Angeklagte der gef./schw. Körperverletzung 14.502 13.789 16.184<br />

davon Verurteilte zu Freiheitsstrafe ohne Strafaussetzung 1.101 927 1.361<br />

Anteil der ohne Strafaussetzung Verurteilten an den Angeklagten 7,6% 6,7% 8,4%<br />

Anteil der zu 3 oder mehr Jahren Verurt. an den Angeklagten 0,2% 0,3% 0,7%<br />

Durchschnitt der Haftjahre 1,23 1,23 1,62<br />

* 1998 einschließlich Gesamtberlin<br />

Datenquelle: Strafverfolgungsstatistik.<br />

Zwischen 1990 und 1999 hat in den alten Ländern die Gesamtzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen<br />

um den Faktor 1,4 zugenommen. Dem steht nach der Strafvollzugsstatistik ein deutlich höherer Anstieg<br />

der nichtdeutschen Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten um das 2,6fache gegenüber. Im gleichen<br />

Zeitraum ist die Zahl der deutschen Tatverdächtigen auf das 1,2fache, die der deutschen Strafgefangenen<br />

dagegen nur um das 1,1fache angewachsen. 193 Der Gesamtanstieg um 11.369 Gefangene beruht zu 85,5%<br />

auf einem Zuwachs inhaftierter Ausländer oder Staatenloser.<br />

Leider ist es nicht möglich, für den Bereich der Gewaltkriminalität diese Entwicklung auf der Basis der<br />

Strafverfolgungsstatistik des Bundes im Detail nachzuvollziehen, da sie keine Differenzierung für die<br />

einzelnen Deliktgruppen nach Deutschen und Nichtdeutschen enthält. Etwas anderes gilt, wenn man die<br />

Einzeldatensätze der Strafverfolgungsstatistik verwendet. Darauf basierend wurde am Kriminologischen<br />

Forschungsinstitut Niedersachsen für die Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein u. a. analysiert,<br />

welche Bedeutung die Sanktionspraxis gegenüber Deutschen und Nichtdeutschen Gewalttätern für den<br />

überproportionalen Anstieg der Gefangenenzahlen Nichtdeutscher hat. 194<br />

Dabei bestätigte sich im Hinblick auf die Sanktionspraxis gegenüber Angeklagten der Gewaltkriminalität<br />

das Bild, das sich bereits im Hinblick auf die Entwicklung von Tatverdächtigenzahlen und Gefangenenzahlen<br />

insgesamt gezeigt hat. In den beiden Ländern hat sich im Vergleich der Doppeljahre 1990/91 und<br />

193 1990 wurden zum Stichtag 31. März. 34.027 deutsche sowie 5.151 nichtdeutsche Strafgefangene und Sicherungsverwahrte<br />

gezählt, 1999 waren es 37.067 Deutsche und 13.480 Nichtdeutsche.<br />

194 Vgl. PFEIFFER, C., SUHLING, S. und T. SCHOTT, 2000.

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